Zum 25. Jubiläum macht sich die Berliner Punkrockband ZSK mit dem am 10. Februar 2023 erscheinenden „Hass↯Liebe“-Longplayer ein besonderes Geschenk. Das neue Studioalbum, das siebte der Band bisher, nimmt wieder Stellung zu den wichtigen Themen der Zeit. Das neue ZSK-Album „Hass↯Liebe“ erzählt davon, wie man gleichzeitig wütend und durchaus auch mal verzweifelt sein kann wegen der zahlreichen katastrophalen gesellschaftlichen und politischen Rückentwicklungen überall auf der Welt, ohne indes jemals zu resignieren oder die Hoffnung zu verlieren. Insofern stellen ZSK auf „Hass↯Liebe“ Wut und Trauer neben Liebe, Solidarität, Aktivismus, Empathie und Optimismus. „Es ist ein Album zum Durchhalten, zum Feiern und vor allem zum Rausschreien der ganzen Wut“, sagt Joshi.
Mit diversen Diagnosen und Problematiken fällt es mir schwer im Moment im speziellen aber auch ganz generell Hoffnung zu sehen. Meine Position ist eher so, dass ich eine gesunde Grundlage haben muss, um diese Gefühle zu verspüren. Meine Lage ist aber eher so, dass ich darauf angewiesen bin, dass Andere mit mir diese Grundlage schaffen. Verzwickte sche*ße. Bei mir. Aber auch ganz generell. Keine Tat, kein Handeln, keine Idee scheint die Richtige zu sein. Immer ist irgendwas zu meckern, tadeln und zu beanstanden. Das frustriert beide Seiten respektive alle Beteiligten. Das zieht sich vom Kleinen bis ins Große hinein. Auf der anderen Seite ist es natürlich nicht die Verantwortung einer oder mehrerer Bands sich darum zu kümmern. Aber: Es ist wichtig, dass das alles angesprochen wird, sich nicht verliert. Egal, wie groß oder klein die jeweilige Problematik ist. Für den jeweils Einzelnen ist sie riesig. Außerdem: Sorgt man für weniger Probleme im Kleinen, gibt es mehr Potenzial für die großen Probleme.
Hier reihen sich Hits an Hits. „Darwin“ und „Scheisstyp“ sind nur einige Beispiele und die Singles, die unter anderem bisher erschienen sind. Und musikalisch, warum immer noch die Band existiert? Tja: „Die ersten zehn Jahre haben wir richtig Scheiße gefressen“, sagt Joshi. ZSK haben bei den meisten Konzerten draufgezahlt, auf sämtlichen vorstellbaren Fußböden übernachtet, waren chronisch pleite und haben trotzdem immer weitergemacht. „Unsere Liebe zu dieser Musik war uns stets Antrieb genug“, sagt Joshi, „ob 50 Leute zum Konzert gekommen sind oder 500, war uns lange Zeit egal.“ Ich glaub, bei dem einen oder anderen solchen kleinen Konzert war ich dabei. Aber auf Ort und Location könnte ich mich beim besten Willen nicht mehr festnageln.
Aber man merkt den Spaß immer noch. Vielleicht auch deshalb ein solches Album, welches Wut, Enttäuschung mit Hoffnung und dem „Weitermachen“ vereint. Man könnte monieren, dass es bedauerlich ist nach 25 Jahren gleiche oder ähnliche Themen ansprechen zu müssen. Aber davon bekommt das Problem keine Öffentlichkeit. Musikalisch wie textlich wieder schön aufbereitet und umgesetzt. Bin gespannt, wohin es die Band noch bringen wird. Fans von Musik, Band und Co können das ungehört kaufen, nehme ich an.