Blanche d‘Entremonde hat es endlich geschafft. Der Thron ihres Vaters gehört nach langen Kämpfen schlussendlich ihr. Doch hat sie dieses Ziel nur mit der Hilfe vom ehemaligen Herrscher der Unterwelt Maldoror und den wieder auferstandenen Unterweltheer von Raz Gul erreichen können.
Als Raz Gul nun aber seine versprochene Belohnung einlösen will und dabei von der Inquisition gestoppt wird, verhält sich die Königin völlig anders als erwartet. Sie gibt der Inquisition Recht und lässt Raz Gul schmoren. Als Vermittler in dieser Angelegenheit schickt Blanche ihren verkrüppelten Bruder Ogier, dessen letzte Chance dies ist um in Blanches Gunst wieder aufzusteigen.
Gleichzeitig sammelt Maldoror eigene Truppen um Raz Guls Anspruch auf das Land geltend zu machen. Natürlich kommt es zur Schlacht zwischen Maldorors Männern und den Männern der Inquisition. Als dann aber auch noch die Truppen von Ogier in das Kampfgeschehen eingreifen, kommt es zum Eklat. Ogier wird im Kampfgeschehen getötet und auf Maldorors Kopf wird von Königin Blanche ein Kopfgeld ausgesetzt. Bevor dies aber in Kraft tritt treffen sich die beiden ehemaligen Liebenden noch zu einer letzten Unterhaltung, die alles ändern wird.
Mit dem vierten Band der Comicreihe „Zauber“ von Autor Jean Dufaux und Zeichner José Luis Munuera findet die Fantasyserie ein Ende. Daher werden alle Handlungsstränge von Dufaux auch hier zu Ende geführt, auch wenn diese Enden nicht unbedingt immer jedem Leser gefallen werden. So findet Maldorors Schwester Aldora durch ein Gift von Vetter Saumure ihren Weg in die Religion und Blanche und Maldoror wechseln ihre Charakterzüge ins Gegenteilige. Dennoch ist nicht alles neu in dieser letzten Geschichte. Horibili ist immer noch unsterblich in die Hexe Miranda verliebt und zeigt dies auch ganz offen, was erneut zu mehr als komischen Situationen führt. Auch das neue Einspannen von Saumure ist mehr als witzig und dabei sind seine Rachepläne an seiner Cousine nicht das Einzige, was einem ein Lächeln auf die Lippen bringt.
Erneut ist es Dufaux und Munurea gelungen eine spannende aber auch unvorhersehbare Geschichte zu erzählen. Wie schon in den vorherigen drei Bänden ist es Munuera wieder gelungen die jeweiligen Handlungsfäden geschickt einzufangen. Hierbei arbeitet er vor allem mit Gesichtsausdrücken und Gestiken, die dabei die jeweilige Situation unterstreichen. Hierbei ist vor allem das Zusammenspiel der einzelnen Figuren von großer Bedeutung. Vor allem der Vergleich zwischen der realen Welt und der Unterwelt sind Munuera mehr als gelungen. Hierbei ist vor allem die Farbgebung von Sedyas von großer Bedeutung, da die einzelnen Teile auch hier in Erdfarben gehalten sind – außer im aller letzten Doppelpanel.
Das Ende von „Zauber“ war anders, als ich es erwartet hätte. Dennoch ist es ein passender Abschluss für eine gute Serie. Diese hat zwar länger als erwartet gedauert, hat aber genau das versprochen, was der Titel gehalten hat. Dabei ist der Begriff „Zauber“ auf verschiedene Aspekte der Handlung übertragbar und sei es nur das Mischen von Giften.