Lange Zeit wusste der Comicfan nichts über die Herkunftsgeschichte des Mannes Wolverine. In den X-Men Heften und seiner eigenen Serie wurden zwar immer kleine Anspielungen gemacht und man wusste auch, dass er vom Waffe X Projekt verändert wurde. Doch über seine Kindheit und wer der Mann namens Logan wirklich ist, wusste man lange Zeit überhaupt nichts.
Dies alles sollte sich aber im Jahr 2001 ändern, als Paul Jenkins zusammen mit Andy Kubert „Wolverine: Origin” veröffentlichte. Hierbei wird die Kindheit des jungen James Howlett gezeigt, der später zu dem Mann namens Logan werden sollte. Durch diese Geschichte änderte sich die Welt von Wolverine komplett und auch wir Comicleser standen nicht mehr im Dunkeln da und waren vom Ende der Geschichte mehr als nur schockiert.
Nun, dreizehn Jahre später ist die Fortsetzung der Geschichte erschienen. Für diese Fortsetzung konnte das „Haus der Ideen” Autor Kieron Gillen (bekannt für seine Arbeit an Uncanny X-Men) und Adam Kubert (Bruder von Andy Kubert) gewinnen. Diese beginnen mit ihrer Geschichte genau dort, wo Jenkins und Andy Kubert aufgehört haben.
Der Mann, der später als Wolverine bekannt werden soll, lebt nun schon geraume Zeit bei den Wölfen in der Kanadischen Wildnis. Eigentlich scheint alles perfekt, denn sein Leben könnte nicht besser sein. Er ist im Rudel akzeptiert und kann dadurch seine Vergangenheit verdrängen. Das alles ändert sich, als ein weißer wilder Bär im Wald auftaucht, der dort eigentlich nichts zu suchen hat. Dieser tötet das komplette Wolfsrudel und lässt Logan in einem wilden Blutrausch zurück.
Kurz darauf wird Logan vom Zirkusbesitzer Hugo dem Großen und seinen beiden Angestellten Creed und Clara gefunden, die aus ihm die neue Hauptattraktion des Zirkus machen – der Wolfsmensch. Gleichzeitig bekundet der mysteriöse Mr. Essex aber auch sein Interesse an Logan, da er diesen zu wissenschaftlichen Untersuchungen nutzen möchte. Als der Versuch Logan käuflich zu erwerben scheitert, ermordet Essex die Zirkusbetreiber. Die Jagd auf Logan beginnt und nur Clara und der seltsame Creed können ihm helfen.
Erneut führt uns die „Wolverine: Origin” Storyline ins Kanada des 19. Jahrhunderts. Hier treffen wir Leser wieder auf einen wilden Logan, der seine Menschlichkeit durch den Unfall am Ende des ersten Zyklus komplett aufgegeben hatte. Kieron Gillen gelingt es das Gefühl der Freiheit, aber auch Zusammengehörigkeit in Wort zu kleiden und Adam Kubert gelingt es mehr als gekonnt dieses auch in die passenden Bilder umzusetzen. Natürlich bleibt es nicht so und das Leben von Logan verändert sich erneut schlagartig.
Ein wichtiger Bestandteil der Geschichte ist das Auftauchen von Victor Creed, dem späteren Verbrecher Sabretooth, und das Auftauchen von Mr. Essex der in späteren Jahren als Mr. Sinister in Erscheinung treten wird. Hier sieht man die ersten Aufeinandertreffen der Parteien und vor allem sieht man, warum Wolverine und Sabretooth so erbitterte Feinde geworden sind.
Mir persönlich hat der Band gut gefallen und ich denke, dass Gillen eine gute Erklärung für die weitere Entwicklung von Logan und die Feindschaft zwischen Logan und Sabretooth geliefert hat. Die Zeichnungen von Kubert sind wie gewohnt gut und man kann sich gut in die jeweiligen Situationen hineinversetzen. Der Band „Wolverine Origin II” beinhaltet die komplette fünfteilige US-Miniserie. Jeder der mehr über die Vergangenheit von Logan erfahren möchte, liegt mit diesem Band genau richtig.