“Wilhelm und die glückseligen Inseln” von Angela Pfenninger und Jan Hochbruck erschien im Oktober 2023 im Zwerchfell Verlag und handelt von Wilhelm Heinse (1746 – 1803). In der Kurzbeschreibung des Verlags zum Werk heißt es zu Beginn: “Gigant der Literaturepoche des Sturm und Drang?” Sein Leben ist gezeichnet von Widersprüchen und Zerreißproben. Es ist eine spannende Zeit, aber auch nicht stressfrei.
“Der Autor und Übersetzer Heinse erlangt höhere Bildung, findet Mentoren, geht auf Reisen, macht sich einen Namen mit skandalösen Werken, tritt in den Dienst des Mainzer Fürstbischofs als Bibliothekar. In seinem Innersten kirchenkritisch und den republikanischen Idealen zugetan, verbirgt er seine wahren Überzeugungen, um in seinem Abhängigkeitsverhältnis nicht anzuecken. Zu seiner Zeit war Heinse kein Unbekannter. Er korrespondierte und verkehrte mit Geistesgrößen wie Goethe, Wieland, Hölderlin, Forster. Doch er selbst hat wenige Spuren hinterlassen, wird kaum mehr gelesen, ist nicht in den Kanon der Schul- und Hochschul-Leselisten aufgestiegen.
Wie lebt es sich in der Diskrepanz zwischen Innen- und Außenwelt? Zwischen dröger Notwendigkeit und dem Ruf der Muse? Zwischen dem Wunsch nach dichterischem Ruhm und wohltemperierter Anpassung?” heißt es weiter in der Kurzbeschreibung.
Nach der Lektüre habe ich den Eindruck eine Art Außenseiter kennengelernt zu haben. Einen, der nie zu seiner Zunft richtig dazu gehörte – und manches mal auch nicht wollte. Selbst kann ich es nicht beurteilen, aber es scheint als könne er sich mit den größeren Künstlern und Dichtern seiner Zeit messen. Heutzutage sehe ich allerdings nur bekannte Namen auf Straßenschilder: Schiller, Goethe, Lessing und Co.
Auch in der Schule ist der Name Wilhelm Heinse mir nie begegnet oder nicht in einem Kontext, der bei mir zu einem Aha-Moment führte, mir aufzeigte, was Heinse geschaffen hat. Für das Außenseitertum würde auch sprechen, das manche nur den Kontakt suchen, wenn andere, frühere Freunde und/oder Bekannte verstorben sind, die ihrerseits einen Groll gegen Heinse hegten. Das wurde anscheinend nicht gerne gesehen.
Die knapp 90 Seiten waren eine gute, würdige Unterhaltung und haben meinen Wissensdurst gestillt. Angenehm geschrieben und schön gezeichnet. Hat mir Freude gemacht.
Wilhelm und die glückseligen Inseln
Autor: Angela Pfenninger
Zeichner: Jan Hochbruck
Genre: Historische Biografie
ISBN: 9783943547689
Erschienen: 10-23
Einband: Softcover
Format: DIN A4
Seiten: 84
Farbe: Farbe