Ein Jahr ist nun vergangen seitdem „Amazing Bubbles“ die Atomexplosion durch einen kleinen Jungen in New Orleans absorbiert hatte. In diesem einen Jahr ist viel passiert. Im Komitee haben die Mitglieder schneller gewechselt als man schauen konnte, der deutsche Superheld Lohengrin ist der Leiter der UN Sondergruppe geworden und im „People’s Paradise of Africa“ regieren nicht nur die Despoten Nschombo mit eiserner Hand, sondern werden dabei noch von dem wahnsinnigen Superschurken Tom Weathers alias „Radical“ unterstützt.
Nun sollen die Lebenserhaltenden Maßnahmen bei „Bubbles“ abgeschaltet werden, was ein Glück für sie ist. Langsam erwacht sie aus ihrem Koma und bedeckt die Stadt New Orleans mit ihren außergewöhnlichen Blasen um wieder ihre normale Gestalt und Größe anzunehmen. Doch dies war nicht der einzige Grund, warum sie wieder erwacht ist. Auch der Hilferuf eines kleinen Mädchens aus dem PPA, welchen sie in ihren Träumen empfangen hat, war maßgeblich dafür verantwortlich.
Gleichzeitig machen sich auch der Eisenmann „Rustbelt“ und seine Teamkollegin „Gardener“ auf den Weg ins PPA. Rusty ist seit einiger Zeit der Pate eines Waisenkindes dort und macht sich nun Sorgen, da er nun schon lange nichts mehr von seinem kleinen Freund gehört hat. Auch wenn der Eisenmann aussieht wie ein ungehobelter Klotz, hat er sein Herz doch am rechten Fleck. Leider ist er aber auch völlig naiv und braucht dringend Unterstützung bei seinem Weg ins PPA. Dort angekommen ist der Weg nicht gerade einfach und das Ziel ist auch nicht das erhoffte, denn die zwei Helden finden heraus, dass es im PPA Versuchslabore gibt, in denen Kinder zu Superhelden gemacht werden. Sollten sie nach der Behandlung keine sein, so werden sie auf der Stelle liquidiert. Rusty ist außer sich und beginnt, in der Hoffnung seinen kleinen Schützling zu finden, die Labore nach und nach zu vernichten.
Unterdessen kümmert sich der Reporter „Bugsy“ um die Figur Tom Weathers. Wer ist dieser Superheld / Superschurke, der aus dem Nichts aufgetaucht ist und seitdem die Geschicke der Welt zu seinen Gunsten lenkt? Zusammen mit seiner Partnerin „Cameo“ begibt er sich auf eine lange Odyssee, an deren Ende eine schreckliche Erkenntnis steht…
Mit dem dritten Band der Reihe „Wild Cards“ schließt das Autorenteam um Herausgeber George R.R. Martin dien Handlung um das Superheldenkomitee vorerst ab. In diesem Band findet die Geschichte die mit dem Kampf der Fernsehhelden gegen den übermächtigen Dschinn begonnen hat ein passendes Ende, obwohl noch lange nicht alle Handlungsstränge vollständig aufgeklärt worden sind. Dennoch ist es ein einigermaßen zufriedenstellendes Finale – wenigstens für eine der vielen Figuren.
Im Gegensatz zu den ersten beiden Bänden haben sich die Macher für das Finale einige andere Figuren als Hauptakteure ausgesucht. So sind bei „Der höchste Einsatz“ nicht mehr „Drummer Boy“ oder „Curveball“ die Protagonisten, sondern „Rustbelt“ und „Gardener“. „Amatzing Bubbles“ und „Bugsy“ gehören weiterhin zu den Hauptfiguren, ebenso wie der Auftragskiller „Double Helix“. Dazu kommt noch der Schurke Tom Weathers, der einen Kampf in seinem Inneren ausfechten muss sowie das Ziel den Menschen zu finden, der für seine erste große Niederlage verantwortlich war.
Auf Autorenseite konnte Martin wieder die gleichen Mitstreiter für sich gewinnen, wie auch bei den anderen Bänden zuvor. Er selbst hat sich in diesem Band zurückgehalten, dafür haben aber S.L. Farrell die Abenteuer von „Gardener“, Ian Tregillis die Abenteuer von „Rustbelt“, Melinda M. Snodgrass die Abenteuer von „Double Helix“, Victor Milán die Abenteuer von „Radical“, Caroline Spector die Abenteuer von „Amazing Bubbles“ und Daniel Abraham die Abenteuer von „Bugsy“ verfasst.
In kurzen Kapiteln berichten die Autoren von ihren Helden, was für mich das Lesevergnügen ein wenig geschmälert hat. An und für sich sind diese kurzen Kapitel recht schnell zu lesen gewesen, doch leider blieb damit auch die Spannung ein wenig aus. Die Autoren wechseln schnell zwischen den Figuren, so dass es immer nur kurze Handlungsabschnitte sind, was aber auch daran liegen mag, dass das Buch einen Zeitraum von etwas über einem Monat widerspiegelt.
Auch wenn ich an diesem Band wieder etwas länger gelesen habe finde ich es schade, dass die Abenteuer um diese nun gut bekannten Figuren einfach vorbei sind. Man kann zwar auf die klassischen „Wild Cards“ Geschichten aus den 1980ern zurückgreifen, doch das ist irgendwie nicht das gleiche. Dennoch würde ich mich freuen, wenn es irgendwann auch noch einmal mit den neueren Geschichten weitergehen wird und George R.R. Martin irgendwann noch einmal Lust bekommt Lohengrin, Bugsy, Drummer Boy und Amazing Bubbles aus der Versenkung auftauchen zu lassen.