Nach ihrer schockierenden Dokumentation „Cowspiracy“ haben Kip Andersen und Keegan Kuhn nun mit ihrer neuen Dokumentation „What the Health“ nachgelegt. Während sich „Cowspiracy“ hauptsächlich mit den schädlichen Auswirkungen von Massentierhaltung für unsere Umwelt befasste, wirft „What the Health“ nun einen Blick auf den Zusammenhang von Fleischverzehr und unserer Gesundheit. So ist es wohl ein Fakt, dass der Verzehr von behandeltem Fleisch zu einem 18 -prozentig erhöhtem Krebsrisiko führt.
Laut einer WHO Studie ist Fleisch ein Karcinogen Nr. 1, welches gleichgesetzt werden kann mit Nikotin und Plutonium. Während Kip diese Statistiken liest, versucht er natürlich alle möglichen Organisationen, die sich mit diesem Thema befassen, zu interviewen, wird dabei aber fast immer abgewiesen. Sogar die National Cancer Organisation, die ja eigentlich der Hauptansprechpartner bei diesem Thema sein sollte, verweigert ein Interview.
Als Kip dann mit seinen Nachforschungen weitermacht, deckt er ungeheures auf. So ist laut seiner Aussage die Hauptursache von Diabetes Fett und nicht wie oft fälschlicherweise angenommen Zucker. Dazu entdeckt er noch eine Verbindung zwischen Diabetes und behandeltem Fleisch, da laut Aussagen von Experten eine Portion Fleisch am Tag für ein 51% höheres Diabetesrisiko sorgt.
Doch nicht nur Schweine und Rinderfleisch sind besorgniserregend. Bei seinen Nachforschungen findet Kip heraus, dass Hühnerfleisch und Eier fast ebenso schädlich wie Zigaretten sind, da ein Ei für die Gesundheit vergleichbar mit 5 Zigaretten ist. Wenn man nun an Fisch denkt ist man ebenso auf dem Holzweg. Fisch ist wie ein Quecksilberschwamm und hat durch unser Wasser nicht nur Pestizide und sondern auch Herbizide inne. Auch Zuchtfisch ist nicht gesünder, da dieser auch Krankheiten bekommen kann und dann mit Antibiotika behandelt werden muss. Doch auch Milchprodukte sind nicht viel besser. Milchprodukte in reiner Form erhöhen das Krebsrisiko um 30-50 Prozent.
Doch wie auch schon in der vorherigen Dokumentation wurden die Hauptstudien von den betreibenden Unternehmen (also Fleisch-, Fisch-, oder Geflügelindustrie) geführt, welche die Leute in die Irre führen sollen. So bietet der amerikanische Diabetesverband auf seiner Homepage leckere Fleisch-, oder Fischrezepte an, die eine Grundlage für eine ausgewogene und gesunde Ernährung sein sollen. Doch wie kommt es dazu. Bei einem Interview mit einem Repräsentanten des amerikanischen Diabetesverbands wird Kip Andersen in der Mitte des Interviews herausgebeten. Nach einer kurzen Google Suche weiß er auch warum.
Alle großen Gesundheitsorganisationen werden von den größten Nahrungsmittelherstellern gesponsert. Doch da machen sie nicht halt, denn auch das USDA, das United States Department of Agriculture, wird in allen Bereichen von großen Konzernen unterstützt, die nur ihr eigenes Wohl und nicht das Wohl der Menschen im Sinn haben.
Vegane Ernährung wird von den zur Rate gezogenen Experten als Heilmittel für viele Krankheiten genannt. So soll auch Krebs und Diabetes durch eine Umstellung der Ernährung gestoppt werden können. So ist die Ernährung das Wichtigste für die Gesundheit und bei der Bekämpfung von Krankheiten. Da Erkrankungen in den USA aber eine große Einnahmequelle sind und da auch dort viel mit Lobbyarbeit gearbeitet wird, wird die Wahrheit hinter allem wohl nie ganz bekannt werden. So bleibt der Stellenwert der Prophylaxe deutlich hinter der meist medikamentösen, und dadurch für Pharmakonzerne lukrativen Therapie deutlich zurück.
„What the Health“ ist eine gut gemachte Dokumentation. An einigen Stellen waren es mir aber zu viele Informationen von den ausgewählten Experten, die auch leider viel zu schnell hintereinander geschnitten wurden. An und für sich sind die Ergebnisse wirklich sehr logisch und am Ende der Doku kommt man wirklich ins Grübeln, ob man nicht auf eine vegane Ernährung umsteigen möchte. Trotzdem glaube ich, dass dies nicht die ultimative Lösung für jede Krankheit und jedes Leiden sein kann. Kritisch muss man auch die Essgewohnheiten der Amerikaner sehen, die nicht eins zu eins mit denen der Europäer zu vergleichen sind. Dennoch beunruhigen die gezeigten Zusammenhänge zwischen Essen und Krankheiten nachhaltig.