Im Marvel Universum ist das Mega-Event Age of Ultron gerade erst vorbei. Da es dort aber, wie der Marvel Fan genau weiß, viele verschiedene Realitäten gibt, könnte auch diese Event in einer anderen Welt einen anderen Ausgang genommen haben. Genau dieses wird in dem Band „Was wäre wenn…? Age of Ultron” näher in Augenschein genommen.
In fünf Einzelgeschichten entführt Autor Joe Keatinge die Leser in die Paralleluniversen in welchen das Age of Ultron Event einen anderen Ausgang genommen hat. Unterstützung erhält Keatinge dabei von den Zeichnern Raffaele Ienco, Ramon Villalobos,Mico Suayan, Piotr Kowalski, Neil Edwards und Ming Doyle. Im Gegensatz zu dem Spruch „Viele Köche verderben den Brei” ist diese Vielzahl an Zeichnern eine Bereicherung für die Geschichte, vor allem da jeder Zeichner für sein „Universum” verantwortlich ist.
In der ersten Geschichte stirbt die Wasp, Jante van Dyne, was einen verzweifelten und verbitterten Hank Pym zurücklässt. Dieser erschafft aus Frustration heraus den Androiden Ultron, der innerhalb kürzester Zeit die Komplette Menschheit ausgelöscht hat. Der einzige, der sich ihm noch in den Weg stellt ist Pym, der aber langsam am Ende seiner Kräfte angekommen ist.
In der zweiten Geschichte führt Keatinge die Leser in eine weitere Parallelwelt. In dieser Welt wurde Tony Stark vergiftet und seine ganzen Errungenschaften wurden von Starks Erzfeind Stane genutzt um alle Helden der Welt auszulöschen. Nur noch Wolverine, der neue Ghost Rider, Spider-Man und ein buddhistischer Hulk können dieses noch aufhalten und die Menschheit von diesem Unterdrücker befreien.
Die dritte Geschichte führt die Leser in eine Welt, in der Thor von der Midgardchlange Jormungand besiegt und getötet wurde. Danach war nichts mehr so wie es sein sollte. Die Helden sind im Kampf gegen das Monster gefallen und nur wenige konnten sich retten. Unter ihnen Nick Fury und die Black Wido, die nun den Wiederstand anführen und versuchen Thors mystischen Hammer Mjolnir in ihren Besitz zu bekommen.
In der vierten Welt hat Captain America die Rettung aus dem Eis nicht überlebt. Dadurch, dass das amerikanische Symbol nicht da war, kam es zu Unruhen und Kriegen im eigenen Land. Die Illuminati um Tony Stark und Reed Richards engagieren Frank Castle als neuen Captain America, der aus dem Helden ein Franchise macht.
Wenn man sich beim Lesen nun gewundert hat wie die Geschichten zusammenhängen, wird mit der fünften Geschichte des Bandes die Antwort bekommen. Hier werden die Handlungsstränge zusammengeführt, da der Ultron aus der ersten Welt eine Erde sucht, auf der er seinen Eroberungsfeldzug fortführen kann. Diese findet er in den übrigen Erden, die bisher nichts von Ultron gehört haben und so beginnt sein Feldzug durch die Universen.
Mit dieser „Was wäre wenn…?” Geschichte greift Autor Joe Keatinge auf recht frische Ereignisse des Marvel Universums zurück. Während in der Vergangenheit immer nur einzelne Geschichten kurz erzählt wurden, hat sich der Autor nun eine große Storyline ausgewählt, die in fünf Einzelheften erzählt wird.
Jeder der die „Was wäre wenn…?” Geschichten aus dem Hause Marvel mag, wird auch von dieser Geschichte begeistert sein. Keatinge schafft es mit Hilfe der unterschiedlichen Zeichner eine überaus spannende Geschichte zu schreiben, bei der man sich allerdings zwischendurch fragt, was das soll und wie der Bezug zu „Age of Ultron” gewähreistet ist. Erst in der letzten Storyline kommt der Aha-Effekt, der die Geschichte rund macht.