Ringo und seine drei Begleiter sind nach dem Angriff der Krähen unter einem Haus verschüttet. Zum Glück ist eine Luftblase entstanden, da Ringo einen Stützbalken auffangen konnte und diesen nun unter größter Mühe halten muss. Nué, Seba und Rosa versuchen einen Ausgang zu finden und stoßen dabei auf einen ehemaligen Keller in dem sogar noch ein Auto steht. Mit großer Mühe kann Nué Ringo unter den Trümmern hervorziehen und die Flucht vor der nächsten Krähe beginnt.
Die Flucht führt die vier in eine verlassene Stadt, die kurz nach dem Angriff auf die Erde von den reichsten der Reichen bevölkert wurde. Diese haben dort auch schlagkräftige Abwehrmaßnahmen installiert, die nun dafür sorgen, dass die Krähe ihre Bemühungen vorerst aufgeben muss. Die Stadt ist nun aber völlig verlassen. Da Ringo nach dem Einsturz des Hauses verletzt ist liegt es nun an den drei Jugendlichen den ehemaligen Soldaten zu beschützen. Doch die Stadt ist gegen sie und sendet ihre brutalsten Verteidigungsroboter.
Nach der gelungenen Flucht aus der Stadt kommt das Quartett in einen Dauerregen. Nach einer ruhigen Nacht in einer Höhle hört der Regen endlich auf. Die drei Jugendlichen wollen diese Zeit genießen und legen sich erst einmal in die Sonne. Doch auch der immer angespannte Ringo scheint diese neue Freiheit zu genießen und beginnt sogar wieder den Zeichenstift zu schwingen und Skizzen anzufertigen. Leider ist dies nur die Ruhe vor dem Sturm.
Der dritte Band der „Waisen” Folgeserie „Waisen – Ringo” geht unglaublich spannend weiter. Nach dem Cliffhanger im letzten Band geht die Geschichte genau an der Stelle weiter und löst die Frage ob Ringo und seine Freunde überlebt haben. Wie man erwarten konnte ist dies natürlich der Fall, da die Geschichte sonst recht kurz erzählt worden wäre. Nach dem kurzen Überlebenskampf geht die Geschichte scheinbar etwas langsamer weiter, doch auch hier ist wie man es von „Waisen” eigentlich erwarten kann, nicht alles so wie es scheint.
Auch in diesem Band sind Autor Roberto Recchioni und Mauro Uzzeo für die Handlung verantwortlich. Die Figuren werden erneut mehr ausgearbeitet und gewinnen mehr an Tiefe. Während man Ringo nun schon seit dem ersten Band der ersten „Waisen” Serie kennt, steckt der Charakter aber immer noch voller Überraschungen und zeigt mit jedem Band eine neue Facette. Die anderen drei Figuren entwickeln sich immer weiter und sorgen immer öfter für Überraschungen, so dass sie sich immer weiter von den zu Beginn festgesetzten Stereotypen entfernen.
Für die Umsetzung der Geschichte konnten Recchioni und Uzzeo auf die Mithilfe von Davide Gianfelice und Alessio Avallone zählen. Gianfelice ist vor allem durch seine Arbeit am US-Amerikanischen Comicmart bekannt, wie beispielsweise „Greek Street” oder auch die Image Mysteryserie „Ghosted”. Sein Stil ist etwas kantig, zeugt aber von einer gut aufgeteilten Panelarbeit. Die Bilder wirken lebendig und in den Actionszenen zeigt Gianfelice alles was in ihm steckt und sorgt für einen unglaublich dichte Atmosphäre. Im Gegensatz dazu ist der Stil von Alessio Avallone ein wenig realistischer. Die Darstellungsweise ist weicher und Avallone legt viel Wert auf die Atmosphäre und die Hintergründe.
Die Comicreihe „Waisen – Ringo” ist auch nach dem dritten Band “Wie der Regen” überaus spannend. Die Grundhandlung ist immer noch recht simple gestrickt (Ringo und die drei Jugendlichen sind auf der Flucht vor der Präsidentin und ihren Krähen), wird aber durch die Nebenhandlungen um weitere Aspekte bereichert. Niemand kann zum Beginn des Bandes vorhersagen, wie die Geschichte endet, oder welche Wendungen die Handlung nimmt. „Waisen” ist nicht umsonst eine der beliebtesten italienischen Comicreihen.