Ich finde es ja irgendwie seltsam, wenn eine Band ihren Stil bricht, dann stößt das bei den Fans ab und an komisch auf und verebbt danach wieder. Richtig ernst wird es, wenn diese und andere Veränderungen gleichzeitig auftreten mit einem kommerzielleren Vertrag bei einer großen Plattenfirma. In Fauns Fall ist es Universal. Ich kann den Unmut ja nachvollziehen aber direkt so extreme Äußerung kundzutun, wie ich sie bisher gehört habe? Ach, das geht mir dann doch zu weit. Das hat aber nicht nur die Mittelalter- / Gothic-Szene für sich gepachtet, sondern betrifft auch alle anderen Szenen.
Fauns neues Werk hört auf den Namen „Von den Elben“ und erklingt in deutscher Sprache. Es muss ja auch nicht immer eine Gauner- und Diebessprache aus dem Mittelalter sein oder keltisch, gälisch und so weiter.
Das Faun auch Gäste hier auf dem Album haben – wie Santiano – tut dem Album keinen Abbruch. Ist aber auch ein Grund für die Fans der Band einen Wechsel in Richtung Schlager vorzuwerfen. Außerdem covern Faun auch direkt zwei Songs (unter anderem einen von Eluveitie namens „Schrei es in die Winde“). Damit habe ich persönlich gar kein Problem. Wäre auch sehr merkwürdig, weil ich auch unter anderem The Baseballs und Boppin’B mit ihren Coversongs mag.
Alles in allem ist „Von den Elben“ ein Album, welches mit jedem weiteren Songs erst einmal mehr sacken muss. Manches liegt halt ein wenig sperrig im Gemüt, legte sich teilweise aber auch. Was einige Songs angeht, die könnten ruhig mehr Eingängigkeit vertragen. Ist aber ein rein subjektives Empfinden und sieht die Band sicherlich anders. Andernfalls wäre der Song so wohl nicht auf das Album gekommen.
Für mich durchaus ein akzeptables Album und mit ein wenig mehr Vertrauen in die Band und Offenheit, dürfte es auch bei denen Anklang finden, die am meckern waren / sind. Wird Zeit, finde ich, dass diese Art von Musik auch mehr Anklang findet. Potential gibt es genug.