Die beiden Brüder Finn und Egil halten sich mit kleinen Gelegenheitsdiebstählen über Wasser. Zusammen mit ihrem Großvater und ihrem kleineren Bruder Ketil leben sie in selbst gewählter Einsamkeit im Königreich von Aki, der dort mit eiserner Hand regiert.
Alles ändert sich als eine Horde Diebe in die Nähe des Hofes der Familie kommen. Wie aus dem nichts fallen sie über die Brüder her und töten den kleinen Ketil auf brutalste Art und Weise. Ein verhängnisvoller Fehler, denn von ihnen verlässt das Kampfgetümmel keiner mehr Lebend.
Von seinen beiden Enkeln enttäuscht verstößt ihr Großvater sie vom Hof. Von nun an müssen Finn und Egil ihr Leben als freie Menschen bestreiten, die noch nicht einmal den Rückhalt ihrer weiteren Familie haben. Im Alkohol suchen sie Trost. Da sie dort aber nicht die beiden einzigen sind, treffen sie schon bald auf Gleichgesinnte.
Unter diesen auch der seltsame Orm. Auch dieser hat alles verloren, hat aber einen Wasserdichten Plan, wie er an genug Gold und Ehre für alle kommen kann. Gemeinsam mit den drei Brüdern möchte er den größten Schatz des Königs rauben – seine Tochter. Der Plan steht und hört sich sehr vernünftig an. Dennoch geht bei der Entführung etwas schief und so sitzen die drei mit der Tochter des Königs und dem König selbst fest.
Mit dieser sechsteiligen Miniserie über zwei Brüder aus dem hohen Norden hat die Zusammenarbeit zwischen Ivan Brandon und Nic Klein damals begonnen. Kurz darauf haben die beiden zusammen die Serie „Drifter“ gestartet, welche sich als Verkaufsschlager herausgestellt hat.
Bei „Viking“ startet die Zusammenarbeit der beiden und man sieht auf Anhieb, wie sich Autor und Zeichner verstehen. Dem deutschen Zeichner aus Kassel gelingt es wirklich hervorragend das Skript von Brandon umzusetzen. Klein glänzt in dieser Serie vor allem mit unterschiedlichen Techniken. So ist ein Panel ganz normal gezeichnet, während das nächste Panel aussieht wie ein Gemälde. Vor allem die ganzseitigen Darstellungen sind der Hammer und jagen einem eine Gänsehaut über den Rücken.
Viking ist ein spannender Band über eine raue Epoche in der Geschichte. Leider ist nach sechs Heften Schluss gewesen, obwohl die Geschichte noch lange nicht zu Ende war. Der Band endet leider mit einem offenen Ende, welches einen auf mehr hoffen lässt. Der Band funktioniert aber auch so und kann auch als abgeschlossene Einheit gesehen werden, die ein offenes Ende mit Raum für Interpretationen hat.
Der Band „Das lange, kalte Feuer“ ist wirklich gut gelungen und macht durch die Art der Erzählung und durch die Darstellung wirklich Spaß. Vielleicht wird es ja in Zukunft eine Fortsetzung geben, die zeigt, was mit den beiden Brüdern noch so alles passiert. Für jeden der gute Geschichten in Comicform hat ist „Viking“ aus dem Hause Cross Cult eine gute Empfehlung.