Das Weihnachtsfest steht vor der Tür und die schwangere Königin Victoria (Jenny Coleman) muss zum ersten Mal ohne ihre ehemalige Ammer und Vertraute Baroness Lehzen auskommen. Während sie in tiefer Trauer versinkt, bereitet Prinz Albert (Tom Hughes) das perfekte Weihnachtsfest vor, an das er sich aus seiner Kindheit erinnert. Für die steigen Briten sind die Gewohnheiten des seltsamen Deutschen ein wenig gewöhnungsbedürftig. Vor allem die Tradition der Weihnachtsbäume ist den Bediensteten des Königshauses noch ein großes Rätsel.
Bevor es aber zum großen Festtag kommt, erhält Victoria noch ein Geschenk eines afrikanischen Königs, der ihr mit der kleinen Sarah (Zaris-Angel Hator) die letzte Überlebende eines gegnerischen Stammes darbietet. Zuerst ist Victoria etwas verwirrt über dieses Geschenk, doch dann nimmt sie es nicht nur an, sondern spielt auch mit dem Gedanken das kleine Mädchen zu adoptieren. Sarah ist völlig verschreckt und möchte am liebsten wieder zurück zur Familie des Mannes, der sie aus der Gefangenheit befreit hatte. Doch leider ist Victoria zu sehr mit sich selbst beschäftigt um dies zu erkennen.
Langsam rückt das Weihnachtsfest immer näher und so nach und nach tauchen die Verwandten des Königspaares auf, die das Fest der Liebe mit Victoria und Albert verbringen möchten. Dabei sind aber nicht nur wirklich nahestehende Familienangehörige wie Alberts Bruder Ernst (David Oakes) sondern auch der Onkel der beiden sowie Victorias Mutter (Catherine Flemming). Als wäre dies nicht schon genug erscheint plötzlich auch der König von Hannover, der eine Kette seiner Großmutter aus Victorias Besitz zurückfordert.
Das nun bei Edel: Motion erschienene Weihnachtspecial zur historischen TV-Serie Victoria stellt den Abschluss der zweiten Staffel dar. Die Handlungsstränge die in der Serie in der kompletten Staffel aufgebaut wurden, werden hier zu meinem mehr oder minder passendem Ende gebracht. So erfährt man nicht nur etwas über Alberts Verhältnis zu seinen Eltern, sondern lernt auch die wahren Hintergründe für Alberts Verhalten kennen. Doch auch Ernsts Beziehung zur schönen Harriet findet ihren vorläufigen Höhepunkt, da er sie bedingt durch seine Krankheit nur verstoßen kann.
Den Machern der Serie gelingt es mit diesem Special ein versöhnliches vorläufiges Ende zu erschaffen. Da es sich um eine Weihnachtspeisode handelt, ist am Schluss der Folge natürlich alles „Friede, Freude, Eierkuchen“ und selbst das Weltpolitische, so wie die Stimmung gegen das Königshaus Hannover findet einen seichten Abschluss, durch nette politische Verhandlungen und auch Verknüpfungen innerhalb der Königshäuser.
An und für sich ist die Ausgliederung solch eines Specials nichts Neues bei Britischen Serien. Leider sind diese meistens aber auch der Abschluss einer Staffel, so dass man diese immer benötigt um eine Serie komplett zu verstehen. Dieses kann man unter Anderem bei Doctor Who oder auch bei der nun schon abgeschlossenen Serie Downtown Abbey sehen. Als Zuschauer ist es ein wenig ärgerlich, dass man nun doppelt Geld zahlen muss um einen Abschluss der Staffel zu erhalten, im Regal, sieht es dafür umso netter aus.
Wie man es aus den vorherigen Staffeln schon gewöhnt ist, bietet auch das Weihnachtsspecial wieder eine bombastische Kostüm- und Kulissengewalt. Beim Betrachten der Serie kann man sich genau vorstellen, dass die Menschen im Königshaus genauso gelebt haben und auch ihre kleinen Intrigen genauso gesponnen haben. Leider müssen wir nun auf die dritte Staffel der Serie ein wenig warten, so dass uns dieser Appetithappen über die Wartezeit hinwegtrösten sollte.
Meine Meinung: 9 von 10 Punkten