Wir befinden uns im Jahre 1848 und auch in England muss sich Königin Victoria (Jenna Coleman) mit den Demokratiebewegungen konfrontiert sehen, die ganz Europa auf den Kopf stellen. Während man die Unruhen in Deutschland eindämmen konnte, muss der Französische König seinen Thron räumen und nach England fliehen.
Gleichzeitig machen sich die Chartisten in England bereit ihre Forderungen für ein liberalisiertes Bürgerrecht dem Parlament zu übergeben. Da Victorias Mann Albert (Tom Hughes) um ihre Sicherheit fürchtet bittet er sie für die Zeit nach Osborne House auf der Isle of Wight umzuziehen. Doch im Gegensatz zu den anderen Ländern verläuft die Übergabe der Petition in Großbritannien friedlich, so dass nie eine wirkliche Gefahr bestand.
Fast gleichzeitig taucht wie aus dem nichts Victorias Schwester Feodora (Kate Fleetwood) aus Deutschland auf, die Victoria um Hilfe bittet, da sie dort in Gefahr ist. Victoria kann ihrer Schwester diese Bitte natürlich nicht abschlagen und bittet sie daher in den Palast. Ein großer Fehler, denn schon bald beginnt Feodora dort ihr eigenes Spiel zu spielen und Victoria und Albert zu entzweien.
Doch dies ist erst der Anfang. Eine Cholera-Epidemie hat ein gesamtes Londoner Stadtviertel im Griff und kein Arzt weiß einen Rat. Nur ein verlachter Mediziner findet durch einen reinen Zufall heraus, was der wahre Überträger der Krankheit ist und findet den wahren Grund heraus. Die Königin ist sehr interessiert an seinen Forschungen. Doch leider findet sie heraus, dass eine ihrer Vertrauten auch in diesem Viertel lebt.
Nach einem misslungenen Attentat auf ihr Leben besucht die Königin die irische Insel und versucht dort die Fronten zwischen den Protestanten und Katholiken zu kitten und ihr eigenes Ansehen nach der Hungersnot wieder ein wenig steigern.
Zurück in England versucht sie zusammen mit ihrem Außenminister Lord Palmerston (Laurence Fox) auf der politischen Bühne zu bestehen, was mal gut und mal schlecht gelingt. Albert hingegen arbeitet an seinem eigenen Projekt und versucht die allererste Weltausstellung im Hyde Park zu organisieren,
Nachdem die ersten zwei Staffeln der britischen ITV Serie „Victoria“ von der Handlung zwar interessant waren, sich aber eigentlich mehr auf das Leben am Königshof konzentrierten änderten die Macher mit der dritten Staffel die Gangart der Serie. Ebenso wie in Königin Victorias wahren Leben passierten die Dinge dann ab 1848 Schlag auf Schlag, was man auch in der Erzählung der einzelnen Episoden verarbeiten musste.
Dabei spielt Lord Palmerston, der Außenminister Englands, eine nicht ganz unwichtige Rolle. Während er zu Beginn seiner Amtszeit der Dorn im Auge der Königin war, entwickelte er sich nach und nach zu einem ihrer wichtigsten Ratgeber, dessen Entscheidungen oft nicht nur Wohlwollen bei den Bürgern und bei der Königin hervorgerufen haben.
Doch auch Victorias Beziehung zu Albert steht immer wieder auf dem Prüfstand. Nicht selten wird ein imaginärer Keil zwischen die beiden getrieben, sei es nun durch Victorias Dickkopf, oder aber durch Einflüsterungen von Vertrauten. Doch wie auf dem Cover der Blu-ray schaut man in entgegengesetzte Richtungen, doch sie halten sich immer noch an der Hand und stehen als Einheit da.
Es gibt noch viele weitere Nebenhandlungen, welche die Serie mit Leben füllen und so auch die Zeitspanne von vier Jahren in der Serienhandlung bestimmen. Manchmal war mir persönlich die Zeit zwischen den einzelnen Episoden ein wenig zu sprunghaft. Manche Handlungen und Aspekte des königlichen Privatlebens werden extrem in die Länge gezogen, während andere Dinge in den Zwischenräumen zwischen den Episoden einfach so passieren.
Generell ist die nun bei Edel erschienene dritte Staffel der Historienserie „Victoria“ die bisher beste Staffel der Serie. Natürlich hat sie auch einige Schwächen, aber im Großen und Ganzen ist sie sehr unterhaltsam und in einigen Episoden auch mehr als dramatisch.
Meine Meinung: 9 von 10 Punkten