Etliche größere und kleine Streitigkeiten sind wegen Bennies Fragen, an seine Eltern gerichtet, vom Zaun gebrochen worden. Gebracht hat es außer den üblichen Ärger nichts. Irgendwann wird es Bennie zu viel und er macht sich selbstständig und ohne weitere Hilfe auf die Suche nach seinem verschwundenen Bruder Bryan.
Seine Suche führt ihn nach Bruderstadt, was wie ein Ghetto für Gestrandete und Kriminelle anmutet. Hier gerät Bennie in den Sog aus Schrecken und Gewalt, wird von der lokalen Gang, den Bradys, bedroht, beginnt Freundschaften, macht sich Feinde und verliebt sich natürlich. Seine Wege führen Bennie über Bahnhöfe, Rummelplätze und an andere sinistre Orte.
Bennie ist als Teenager noch auf der Suche nach sich selbst und auf seiner Reise kommt er sich näher, und anderen auch, als er es jemals war. Die Charaktere und auch die Schauplätze in diesem Roman von Oliver Fehn, der in der Vergangenheit schon mit Sachbüchern zu beeindrucken wusste, kommen sehr lebendig rüber und beleben die eigene Fantasie, um an die “Lösung” aller Probleme zu kommen. Meines Erachtens macht gerade dies das Buch aus, denn es hält die Waage zwischen Realität und Fantasie.
Nicht nur die Charaktere und Schauplätze wirken hier lebendig, sondern auch die Sprache die Oliver Fehn wählt. Diese ist so lebendig wie ich es mir als Leser nur wünschen kann und dadurch bekommt der Spaß noch ein paar Punkte dazu. Die im Buch behandelte Thematik, ich lasse jetzt bewusst weg welche das ist, da es zum Buch gehört, landete zum ersten Mal in Buchform vor mir. Das aber nur einmal so “nebenbei”.
Ein tolles Buch das sicherlich einige Menschen bewegen wird. Rührend, in einer anmutigen Sprache und wie es nur wenige Autoren vermögen geschrieben. Circa 250 Seiten gebündelte (literarische) Leidenschaft!