Lange Zeit hat es nun gedauert, bis es neue Kriminalfälle aus dem Norden Englands gibt. DCI Vera Stanhope (Brenda Blethyn) ist zurück und muss sich erneut mit den schwierigsten Mordfällen befassen. Ihr zur Seite steht natürlich wie immer das Team kompetenter Ermittler, allen voran DS Aiden Healy (Kenny Doughty) und Gerichtsmediziner Dr. Marcus Summer (Kingsley Ben-Adir).
Wie auch schon bei den vorherigen Staffeln beinhaltet die achte Staffel erneut vier Episoden. Dabei könnten die Fälle nicht unterschiedlicher sein. Vom Aufbau zwar immer recht ähnlich, dennoch immer wieder was völlig anderes. Die vier Episoden dieser Staffel sind:
Eigen Fleisch und Blut (Blood and Bone)
Taxi in den Tod (Black Ice)
Ein Zuhause (Home)
Dicht am Wasser (Darkwater)
In „Eigen Fleisch und Blut“ werden die Überreste eines Mannes in einer Verbrennungsanlage für Tierüberreste gefunden. Wer er sein könnte lässt sich schnell herausfinden, da er durch seine Arbeit in der Datenbank der Polizei vermerkt ist – er war nämlich einer von ihnen und hat fürs Betrugsdezernat gearbeitet. Nach vielen falschen Fährten und auch Verdächtigungen gegen die ermordete Person selbst, gelingt es Vera schließlich wieder durch ihre einzigartige Kombinationsgabe den wahren Täter zu stellen.
Bei „Taxi in den Tod“ wird eine junge Taxifahrerin mitten in der Nacht von einem anderen Wagen von der Straße abgedrängt. Die Frau überlebt vorerst schwer verletzt, man macht sich aber für sie und ihr ungeborenes Kind keine wirklich großen Hoffnungen. Dennoch beginnt Vera mit ihren Ermittlungen und findet alsbald heraus, dass eigentlich niemand einen Groll auf die Frau hatte und sie überaus beliebt war. Als sie aber ein wenig tiefer gräbt, stößt sie auf die Stiefmutter die ihre Tochter in der Vergangenheit schon öfter bedroht hat. Doch ist diese auch die Mörderin?
In „Ein Zuhause“ findet ein kleiner Junge seine Mutter ermordet im Garten ihres Hauses liegen. Verdächtige gibt es viele, vor allem da ihr Mann ein falsches Alibi hatte und nicht bei der Arbeit war, sondern mit seinem Bruder im Pub ein paar Pints gehoben hat. Es gibt aber Zeugen für den Tatzeitraum, so dass er schnell wieder aus dem Schneider ist, doch da ist noch sein Bruder, der öfter Streit mit der Ermordeten hatte und dessen Alibi nicht so lückenlos ist…
Im letzten Teil der Staffel „Dicht am Wasser“ wird ein Schüler tot im Staubecken gefunden. Scheinbar hatte er einen Unfall, doch schon nach kurzer Untersuchung durch Dr. Summer wird klar, dass es sich auch hierbei um einen brutalen Mord handelte. Der Junge wurde brutal ins Wasser gestoßen und ist dann durch die Turbine in den Stausee gesogen worden. So wie es aussieht war der Junge immer ein Außenseiter und hat sich vor seinem Ableben für einige Tage in den Wäldern versteckt. Was aber nun genau passiert ist, lässt sich gar nicht so leicht rekonstruieren und erfordert die Mitarbeit des ganzen Teams. Durch einen glücklichen Zufall entdecken sie einen Chatverlauf, der den Fall in einem ganz anderen Licht erscheinen lässt.
Als ich gesehen habe, dass es eine neue Staffel von Vera geben wird habe ich mich wirklich gefreut. Ich mag die ruppige Art der Darstellung durch Brenda Blethyn und bin immer wieder mehr als begeistert, über die Art wie sie ihre Fälle löst.
Leider wurde ich diese Mal ein wenig enttäuscht. Irgendwie scheint das Feuer nicht mehr da zu sein. Vera ist Streckenweise sogar ein richtig netter Mensch geworden und gibt nur noch manchmal Seitenhiebe gegen DC Kenny und ihren DS Aiden. Leider war das neben ihren Fähigkeiten als Ermittler immer das Markenzeichen, welches nun so nach und nach immer mehr in den Hintergrund rückt.
Die Fälle an sich sind immer noch gut und vor allem gut durchdacht. Es ist niemals so wie es scheint und auch der erste Verdächtige ist niemals der Täter, dafür ist meist noch viel zu viel Zeit. Die Kulisse ist immer noch sehr schön, aber oft auch sehr düster, was einen starken Gegensatz zu den anderen eher netten britischen Krimiserien aus Oxford oder Midsomer darstellt. Generell ist Vera immer gute Unterhaltung, auch wenn die Ermittlerin aus meiner Sicht viel zu freundlich geworden ist.
Meine Meinung: 9 von 10 Punkten