Nach den Ereignissen der letzten Staffel hat sich in der Abteilung von Detective Chief Inspector Vera Stanhope (Brenda Blethyn) einiges geändert. Bethany Whelan ist von einem Verdächtigen ermordet worden und ihren Posten hat nun Hicham Cherradi (Noof McEwan) übernommen, der das Team nun unterstützen soll. Nach Detective Sergeant Aiden Healy (Kenny Doughty) ist Hicham nun der zweite Neuzugang innerhalb kürzester Zeit. Dazu kommt noch der neue Gerichtsmediziner Dr. Anthony Carmichael (Christopher Colquhoun), der das neue Team somit komplettiert. Eine der wenigen Konstanten ist immer noch Detective Constable Kenny Lockhart (Jon Morrison), der immer noch eine der guten Seelen (und manchmal auch der Fußabtreter) in Veras Team ist.
Wie immer beinhaltet auch diese siebte Staffel erneut vier Episoden, die Vera und ihr Team teilweise bis zu ihren Grenzen fordern. Diese vier Episoden sind:
1. Natürliche Selektion (Natural Selection)
2. Schwarzer Engel (Dark Angel)
3. Gebrochenes Versprechen (Broken Promise)
4. Landluft (The Blanket Mire)
In „Natürliche Selektion“ taucht eines Morgens die Leiche einer Naturschützerin am Fuße einer Klippe auf einer nahegelegenen Insel auf. Entdeckt wurde sie von ihrem Verlobten, der sich nicht erklären kann, warum die Liebe seines Lebens sterben musste. Vera beginnt mit ihren Ermittlungen und entdeckt dabei Abgründe über die junge Frau. Diese hatte scheinbar zwei Gesichter und es gibt viele Tatverdächtige, die ein Motiv für einen Mord hätten.
Im zweiten Fall „Schwarzer Engel“ wird ein Mann in einem Fluss gefunden, der nur schwer identifiziert werden kann. Bei dem Mann handelt es sich um den Drogenabhängigen Nathan Weaver, der eigentlich sein Leben in den Griff bekommen wollte. Bei Father O’Brien, der eine Einrichtung für Junkies führt, erfahren Vera und ihr Team von Kelly, seiner Freundin. Diese ist zuerst keine große Hilfe, kann den Ermittlern aber den letzten Unterschlupf von Nathan nennen. Dabei handelt es sich um ein abgelegenes Haus, in dem vor vielen Jahren schon einmal ein Mord passiert ist. In diesem Fall war Kenny der Hauptermittler, auf den jetzt die alten Erinnerungen wieder einprasseln. Bei näherem Hinsehen fällt auf, dass die beiden Morde, wenn auch zeitlich weit auseinander, scheinbar einen Zusammenhang haben.
Der dritte Fall „Gebrochenes Versprechen“ führt Vera und ihr Team zur Northumberland University. Dort hat sich ein junger Mann scheinbar aus einem baufälligen Gebäude gestürzt. Bei näherem Hinsehen, handelt es sich aber um einen brutalen Mord, der als Sturz beziehungsweise Selbstmord getarnt wurde. Warum ist noch unklar, könnte aber etwas mit den Videoblogs des jungen Mannes zu tun gehabt haben, in denen er eine vertuschtes Geheimnis der Universität preisgeben wollte.
Im letzten Fall „Landluft“ finden einige Männer zufällig die Leiche einer seit mehreren Wochen als vermisst gemeldeten jungen Frau. Diese wurde auf dem Weg von einem Konzert nach Hause erwürgt und einfach am Wegesrand verscharrt. Als Vera dies den Eltern mitteilt, entdeckt sie, dass diese schon lange aufgegeben haben und ihren Sohn daher vernachlässigen. Dieser geht seine eigenen Wege und hält sich deswegen oft beim nahen Lauchfarmer auf, dessen Landarbeiter ihm die Familie ersetzen. Leider sind es auch genau diese Arbeiter aus Osteuropa, die Tatverdächtig sind, da man die junge Frau zuletzt mit diesen im Pub gesehen hat.
Sieben Staffeln ist es nun her, seitdem Vera die Bühne betreten hat. Seitdem hat sich vieles geändert. Neue Fälle, neue Mitarbeiter, neue Gerichtsmediziner und vor allem ein neues Verhalten bei Vera selbst. War sie früher schrullig und distanziert, taut sie nun immer weiter auf und denkt sogar an Geburtstage. Es gibt sogar Momente, wo sie ihrem Detective Sergeant Essen mitgibt, damit er mal etwas Ordentliches bekommt. Das wäre zu Beginn der Serie nicht denkbar gewesen, denn die in der Serie dargestellte Figur aus Ann Cleeves Romanen lebte nur in ihrer eigenen Welt und hat jeden privaten Kontakt strikt abgelehnt. Ich bin mir noch nicht sicher was mir besser gefällt, aber die neue Vera ist auf jeden Fall menschlicher.
Die in dieser Staffel enthaltenen Fälle waren recht spannend und die Lösungen für die Mordfälle eigentlich auch immer einleuchtend. Natürlich gab es immer wieder falsche Fährten auf die wir Zuschauer gelenkt wurden, aber genau das macht ja gerade den Reiz solcher Krimiserien aus. Was mich persönlich bei Vera auch noch immer anspricht ist die Kulisse, da die raue Felsenküste Englands immer wieder eingebaut wird.
Meine Meinung: 9 von 10 Punkten