Nach langer Pause meldet sich das Soundtrack-Projekt Mondo Sangue endlich wieder mit neuem Material zurück. Nachdem man ja schon den Kannibalenzombiefilm und auch den Spaghettiwestern mit einem fiktiven Soundtrack versehen hat, ist der nächste Schritt nun in das nächste Genre – der Science Fiction Film.
Auch hier bleibt die Band ihrem Stil treu. Obwohl es keinen Film zu ihrem Soundtrack gibt, gelingt es Christian Bluthardt und Yvy Pop mit ihren Songs und den dazugehörigen Songtiteln die Geschichte eines Films zu erzählen. Wenn man als die Platte auflegt, oder sich die digitale Version anhört, dann ist es am besten einfach die Augen zu schließen du zu genießen.
Es beginnt natürlich alles mit „Vega-5 (Avventure nel Cosmo)“ einem fulminanten Intro. Dieses könnte man als Mischung zwischen der klassischen Star Trek Melodie und dem Captain Future Intro Bezeichnen, da das die gesungene Melodie stark an Future erinnert, während die Berichterstattung stark an „die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise“ erinnert. Dazu noch eine völlig neue Melodie, die mich komischerweise immer wieder an die typischen italienischen Filme aus den 1970er Jahren erinnert.
Nach dem mysteriösen Eintritt in die „Diamond Dimension (Docce Stellari)“ wird auch gleich neben der Crew um Commander Laura B. Lee der Held der Geschichte vorgestellt. Der abgehalfterte Space Cowboy Dirk Dawson.
Für den Song „Space Cowboy (Io Straniero del Pianeta X)“ konnten Bluthardt und Pop wieder einen großen Deutschen Gastmusiker engagieren. Wie auch schon auf „No Place for a Man – Il Villagio delle Donne“ hat hier Bela B wieder die Zweitstimme eingesungen (und Mondo Sangue im neuen „Die Ärzte“ Album dafür Grüße gechickt). Ein guter Song, der auch vom letzten Bela B Album sein könnte, da es sich bei dem Song um eine Mischung aus klassischen Western und Science Fiction Elementen handelt.
Danach geht es direkt auf einen „Interstellar Joyride (Nello Spazio!)“ der ein siebzigerjahre Soundgenuss ist und neben der gesungenen Melodie aus dem Intro noch ein fröhliches Lalala aufweist, welches, die Freude an der Reise zeigt, bis es dramatisch wird und man mit Synthesizerklängen durch den Raum reist.
Nach dem mysteriös klingenden „Elevation (Ua nova Galassia)“ bei dem sogar auch eine Sitarmelodie einen Einzug findet geht es mit den „Mellow Martian Mushrooms“ auf einen mehr al kosmischen Tripp. Dieser Song zeichnet sich nicht nur durch die Melodie, sondern auch durch den Gesang aus, der eine Mischung zwischen gesprochenem Italienisch in der Strophe und gesungenem Englisch im Refrain ist. Ein cooler Song, der einem direkt im Ohr bleibt.
Mit „Andromeda“ ändert sich die Ausrichtung der Musik ein wenig. Plötzlich befinden wir uns nicht mehr in den späten 60ern / 70er Jahren sondern in den 1980ern mit den harten synthetischen Songs, die nicht ur das Science Fiction Kino, sondern vor allem das Action Film Genre untermalt haben.
Nach einem „Floating in Space“ und der „Zero Gravity Love“ muss sich Laura erst einmal einen Drink genehmigen bei „Laura is having Drinks on Alpha 3 (Scalo nel Mondo Bar)“ der wieder ein Duett ist und uns Hörer wieder in die psychedelischen Klänge der 1970er führt.
Die Ruhe ist aber nur kurz da, denn plötzlich ist die „Black Hole Supernova“ da. Ein düsterer Song, der genau die Gefahr widerspiegelt, die von so einem Event ausgeht. Nach einer dramatischen Begegnung mit „Reptiles! Insects! Giant Beasts! (Attacco degli Androidi)“ erreicht man nach dem ruhigen „Sague Verde“ mit „Gaia – At the Edge of the Galaxy“ das Ende der aufregenden Reise. Die Erlösung ist da und die Crew des Raumschiffs ist am Ende der Reise angekommen.
Dann bleibt mit „Shine on little Star, Farewell (All‘ eternita)“ nur noch der Abspann, der mit dem Spiel der Streichinstrumente genau passend zur Reise der Vega-5 ist. Ein passender Abschluss für ein spannendes Weltraumabenteuer.
Mondo Sangue haben es mit „Vega-5 (Avventure nel Cosmo) mal wieder geschafft einen guten Nicht-Soundtrack zu schreiben. Ich fühlte mich die ganze Zeit über sehr gut unterhalten und konnte mir die Reise der Vega-5 wirklich vorstellen. Natürlich hat man dabei immer die typischen Raumschiffbilder im Kopf und ich konnte irgendwie das Bild der Enterprise nicht aus meinem Kopf kriegen.
Diejenigen, die auch schon die beiden anderen Soundtracks haben, werden begeistert von diesem neuen Album sein. Für alle anderen ist es ein guter Einstieg in das Können der zwei Musiker, da die Mischung zwischen den Genre und den verschiedenen Stilen wirklich hervorragend ist.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten