Amorphis sind wohl einer DER Konstanten der Metal Szene. Als Death Metal Band gegründet änderten die Finnen ihren Stil zu einer fantastischen Mischung aus melancholischem Rock, progressivem Metal, Folk und vermehrt auch wieder Death Metal. Dies hatte vor allem mit dem Einstieg von Tomi Joutsen zu tun, der sowohl eine hervorragende cleane Stimme besitzt als auch in der Lage ist in Death Metal Growls oder Black Metal Kreischgesang zu wechseln.
Mit “Under the red cloud” veröffentlichen die Herren aus Helsinki bereits ihr zwölftes full-length Album und haben meiner Meinung nach ihren Stil endgültig perfektioniert. Wenn man bei Amorphis auf eins immer zählen konnte, dann sind es starke Opener. Und auch diesmal hauen die Jungs nach kurzem Piano Intro mit dem Titelsong direkt wieder eine starke Nummer raus. Typisch Amorphis ist “Under the red cloud” schwermütig, düster, aggressiv und wahnsinnig melodiös. Direkt an zweiter Stelle übertreffen sich Amorphis dann allerdings selbst. Mit “The four wise ones” hat die Band einen der stärksten Tracks ihrer Karriere aufgenommen und vermischt hier auf perfekte Weise alle Trademarks die sie ausmachen. Vor allem der Folk Teil in der Mitte des Songs hat es mir extrem angetan.
Ein weiteres Highlight ist dann “The Skull” bei dem mich die vielen interessant gestalteten Tempowechsel extrem begeistern konnten. “Sacrifice” und “Dark Path” bestechen durch ihre geilen Refrains die man, einmal gehört, nicht mehr vergisst.
Bei “Enemy at the gates” sind dann wieder diese orientalischen Einflüsse zu hören, die man bei Amorphis in der Vergangenheit schon öfter geboten bekam. Im Gegensatz dazu kommt “Tree of Ages” mit einem mittelalterlichen Touch daher und zum Schluss gibt es bei “White Night” noch mal ein tolles Duett mit Aleah Stanbridge.
Wie bereits eingangs erwähnt bekommt man bei Amorphis immer wieder Qualität auf höchstem Niveau. Auch mit ihrem neuen Output geben sich die Finnen keine Blöße und veröffentlichen eins der musikalischen Highlights des Jahres 2015. Wer sich mit melancholischem Rock gepaart mit Death Metal und Folk auch nur ein bisschen anfreunden kann, sollte hier bedenkenlos zuschlagen.