Spike Slawson ist ein amerikanischer Punkrock-Musiker, dessen Bands wahrscheinlich viele Leute kennen, die derartige Musik hören. Darunter wären Me First and the Gimme Gimmes (eine Supergroup, die hauptsächlich aus Mitgliedern von Bands besteht, die auf Fat Wreck sind), Swingin’ Utters, Filthy Thievin’ Bastards, Re-Volts und das aktuelle Solo-ähnliche Projekt Uke-Hunt, um das es hier gehen wird. Er arbeitete im Mailorder-Bereich vom Fat Wreck Chords Label, bei denen nahezu jeder seiner Bands unter Vertrag ist. Mit dem selbstbetitelten Album der Band Uke-Hunt erschien 2014 das Debütalbum bei obengenanntem Label.

Während bei Me First and the Gimme Gimmes noch eine humoristische Art auszumachen ist, wenn die Bands die Stücke zum Besten gibt, fällt dies bei dem Ukulele-Projekt weg. Auf dem Debüt werden Stücke von Skeeter Davis, The Kinks, David Bowie, Depeche Mode und viele mehr gecovert. Und wenn ihr meint, dass das ein heilloses Durcheinander an Genres ist, dann liegt ihr damit nicht verkehrt. Die Tracks kommen alle aus verschiedenen Stilen und klingen nachher alle als wäre man auf eine Insel im Sonnenschein, jemand spielt Ukulele und klingt dabei ein wenig nach Elvis.
„Animal Farm“ thematisiert Eskapismus, „The End of the World“ handelt von den Nachwehen einer Trennung, „Green, Green Grass of Home“ handelt von einer Rückkehr nach Hause, die Erinnerung, wie der Protagonist in dem grünen Gras daheim spielte. Doch vom Singsang wechselt der Song abrupt, es ist nun eher ein Sprechen. Der Protagonist ist aufgewacht, sieht keine grüne Wiese, keine Natur, dafür graue Wände. Er ist im Gefängnis.
Das sind nur einige Beispiele. Aber: Es fällt schon auf, dass die Themen eher trauriger Natur sind und wenn man das in diesen Ukulele-Versionen hört, ist das ein starker Widerspruch oder sehr realitätsnah. Ein Instrument, das ich eher mit Strand, Sonnenschein, positiven Vibes in Verbindung bringe steht im starken Kontrast zu den Texten. Wie auch die Traurigkeit eines Depressiven nicht so recht in den Sommer passen will. Ich weiß, wovon ich spreche und ich weiß, wie komisch man angesehen wird. Frei nach dem Motto: Es scheint die Sonne, sei fröhlich. Wenn das so einfach ginge, wäre ich das. Und: Solche Kommentare sind Teil des Nährbodens bei Depressionen und Co. Ich schweife ab. Aber das gefällt mir gut, dieser Kontrast. Es macht die Platte schön, realistisch.