Die junge Emma Hedges (Molly Windsor) hat in Dundee in Schottland einen Job als Laborassistentin angenommen. Nach einem Rundgang durch das Labor ermutigen ihre Vorgesetzten Professor Sarah Gordon (Laura Fraser) und Professor Kathy Torrence (Jennifer Spence) die junge Frau zu Hause an einem forensischen online Experiment teilzunehmen.
Dieses Experiment soll das neue Aushängeschiff des Instituts werden, da es von den beiden Professoren erdacht und entwickelt wurde und es nichts Vergleichbares gibt. Als Emma in der Nacht nicht einschlafen kann beginnt sie auch direkt mit dem Experiment.
Die ersten paar Minuten sind auch noch ganz interessant und lehrreich, doch dann bricht eine Welt für sie zusammen. Das Experiment ist doch nicht so komplett erdacht wie man ihr weismachen wollte, denn genau wie das Opfer im Experiment ist Emmas Mutter vor 18 Jahren auf dem Aussichtshügel der Stadt zerstückelt aufgefunden worden.
Als Emma am nächsten Tag ihre Vorgesetzten darauf anspricht, reagieren diese natürlich erst einmal verunsichert. Es gibt natürlich eine ganz logische Erklärung dafür, denn Mordfälle können sich immer auf die eine oder andere Weise ähneln.
Dennoch ist Emma nun etwas beunruhigt und beginnt mit eigenen Ermittlungen. Zufällig findet sie im Haus ihres leiblichen Vaters, der immer noch in Dundee wohnt, ein Foto von ihrer Mutter mit ihm, welches es aber gar nicht geben dürfte. Zu diesem Zeitpunkt war Emmas Mutter schon wieder glücklich neu verheiratet. Doch wie kann es dieses Bild geben und warum geht ihr Vater nun nicht mehr an sein Telefon?
Dieses Foto bringt aber leider nicht nur neue Hinweise auf den Mord, sondern auch viele verschlossene Türen. Emmas beste Freundin wendet sich plötzlich von ihr ab und bedroht sie mit einem Messer, ihr Vater möchte am liebsten den Kontakt abbrechen und auch ihre Tante, die Emma nach dem Mord adoptiert hatte, möchte dieses Kapitel ihrer Vergangenheit am liebsten Vergessen. Zum Glück ist ihr neuer Freund Daniel MacAfee (Martin Compston) in dieser Zeit für sie da und lässt sie nicht alleine.
Emma kann aber nicht loslassen und beginnt mit der Polizei in Gestalt von Detective Inspector Neil McKniven (Michael Nardone) den Fall wieder aufzurollen. Dieser war damals nur am Rande beteiligt, erkennt aber die neuen Spuren und beginnt sich festzubeißen. Nach und nach beginnt das Lügenkonstrukt der Beteiligten zu wackeln, doch wird es auch reichen um den Mörder zu finden?
Mit „Traces – Gefährliche Spuren“ veröffentlicht Polyband nun die sechsteilige Krimiserie, die auf einem Konzept der Bestsellerautorin Val McDermid beruht. Die Idee hinter der Geschichte ist an und für sich ganz einfach. Eine junge Frau kommt in ihre Heimatstadt zurück und entdeckt neue Spuren im Mordfall ihrer Mutter, welchen sie nun aufklären möchte.
So das Konzept. Doch nun kommen die vielen Irrungen und Wirrungen der menschlichen Seele noch dazu. Der Protagonistin werden immer wieder Steine in den Weg gelegt. Freunde stellen sich als Feinde heraus und andersherum. Emma kann niemandem mehr trauen und selbst ihre Verwandten könnten potentielle Täter sein. Nach einigem hin und her sowie vielen Nebenhandlungen bei vielen neu eingeführten Figuren kann der Fall dann aber doch noch aufgeklärt werden.
An und für sich war es schon eine spannende Geschichte, da man nie wirklich genau wusste, wer was weiß, wer was verheimlicht und wer Freund oder Feind ist. Eine große Stütze waren für Emma immer die neuen Kollegen, die den Stein durch ihr Projekt erst ins Rollen gebracht haben und dann auch Maßgeblich an der Aufklärung beteiligt waren.
Trotz der immer wieder aufkommenden Spannungsmomente war mir das Ganze doch zu sehr konstruiert. Die Figuren wurden gut eingeführt und man hat auch versucht alle mit Leben zu füllen, doch leider haben die sechs Episoden der ersten Staffel bisher noch nicht ausgereicht. Vielleicht gibt es ja eine zweite Staffel, die an genau der Stelle weitermachen wird.
Mit einigen Schwächen im Aufbau und in der Handlung ist „Traces – Gefährliche Spuren“ gute und spannende Kriminalunterhaltung. Vor allem die Recherche im Vorfeld im Bereich der Forensik war sehr gut gelungen und hat aus meiner Sicht die Handlung ein wenig gerettet.
Meine Meinung: 8 von 10 Punkten