Mit Die Unendlichkeit von Tocotronic ist am 26. Januar 2018 das nun mehr zwölfte Album der Band erschienen. Die Info beginnt, wenn es ein Motto für den Longplayer geben könnte, wäre es wohl „Öffnung und Rückblick“ oder „Verletzlich und frei“. Und auch wenn ich einige Durchläufe benötigte bis ich mit der Unendlichkeit warm geworden bin, muss ich der Info zustimmen bezüglich der Mottowahl.
Mit dem Ansatz an ein Album heranzugehen über die eigene Jugend zu schreiben, stelle ich mir nicht ganz einfach vor. Ein Konzeptalbum mit Anspruch. Wobei ich denke, dass jedes Konzeptalbum auch Anspruch hat. Zumindest mit dem richtigen Blickwinkel. Oder dem falschen, je nach Betrachtungsweise.
Vom Ausgeschlossensein über Herzlosigkeit anderer Kinder, samt Umweg (oder gar logische Konsequenz, dass das passieren „muss“) via Anderssein in der Fußgängerzone der Provinz, vom Beschimpft- und Vermöbeltwerden. Sowie schlussendlich den Auszug aus der Hölle Heimat gen – in diesem Fall – Hamburg. In meinem Fall, der sich hier bei und in der Themenauswahl mehr als nur ein bisschen wieder erkennt, war es eher ein: Hauptsache weg hier, weg von Händen, anderer Leute Extremitäten, die auf meinem Körper auftreffen und Schmerzen hinterlassen.
Hier haben Tocotronic mit Die Unendlichkeit ein Album in meinem Kopf platziert, das nicht immer ein wohlwollendes Gefühl hinterlassen hat. Zwangsweise, denn wer sich in derlei Themen wieder erkennt, der hat es nicht einfach gehabt. Bleibt zu hoffen, dass die Anzahl derer weniger werden, die unter anderen Menschen zu leiden haben. Egal wie.