Wie bei allen anderen Band kam auch bei Thrice die COVID-19-Pandemie in die Quere und zwang sie Konzerte abzusagen, sich anderweitig bandtechnisch zu beschäftigen. Über den Zeitraum von zwei Jahren wurde dann das aktuelle Album “Horizons/East” geschrieben und im bandeigenen New Grass Studio selbst produziert. Abgemischt wurde das Werk von Scott Evans im Antisleep Audio Studio und gemastert von Alan Douches im West West Side Music Studio. Thrice teilten mit, das zwanzig Stücke geschrieben worden sind. Zehn sind auf dem aktuellen Werk zu finden, die restlichen zehn bekommen wir auf dem zugehörigen Studioalbum “Horizons/West” zu hören. Wann auch immer dieses Release erscheinen soll. Die Musik stammt von der Band, die Texte von Sänger Dustin Kensrue. Auf der Bandcamp-Seite schreibt die Band außerdem: “The concept of Robot Soft Exorcism is borrowed with permission from David Dark”.
Wenn man, wie ich, zu Thrice gestoßen ist als Stücke “The Artist in the Ambulance”, “Silhouette” und “Stare at the Sun” groß waren, genossen und gefeiert wurden, hat man sich mit jeder Platte irgendwie schwer getan. Die meisten schafften es mich irgendwie zu überzeugen, dauerte es dann und wann eine Weile. Aber letzten Endes konnte ich der Scheibe etwas abgewinnen. Über die Fähigkeiten müssen wir nicht sprechen. Die Musiker und der Sänger haben es drauf. Dennoch gehen Thrice seit jeher den Weg der Entwicklung. Das mag nicht immer allen gefallen und bei allen funktionieren.
Am deutlichsten findet man solch ältere Elemente im Opener “The Color Of The Sky”, dem zweiten (“Scavengers”) und dritten Stück (“Buried In the Sun”). Das ist auf jeden Fall Thrice, wie ich sie mag und immer noch schätze. “Northern Lights” hat Piano-Elemente eingebaut und gibt es schon einen Vorgeschmack darauf, dass es nicht um eine Platte handelt, die man einfach hinnehmen kann. Mit ihr muss man sich beschäftigen. Das ist immer eine gute Sache. Es handelt sich bei einigen/vielen Stücken, um solche mit einem düsteren, melancholischen Touch. Manches Mal gibt es ein erhabenes Gefühl zu erahnen. Eine Fortführung von “Palms”. Keine Wertung, sondern eine Anmerkung. Genau wie die Tatsache, dass es von dem Post-Hardcore nun schon seit längerem eher zum Post-Rock, Radio-Rock geht. Auch das völlig wertfrei.
Dennoch habe ich mit diesem Album so meine Problem. Nicht auf der Ebene, was die Mitarbeiter alles können, sondern einfach: es trifft nicht mehr so oft meinen Geschmack. Es ist ein gutes Werk. Aber dann auch wieder nicht. Es besteht ein zwiegespaltenes Verhältnis zur Platte “Horizons/East” von Thrice. Es macht es nicht einfach Zugang zu finden, es zu mögen. Bei manchen Track sind die positiven Gefühle für dieses Studioalbum weitaus stärker als bei anderen (zum Beispiel “Dandelion Wine”). Aufgrund geteilter Meinung zum Album:
Wertung: 3 von 5 Punkten
Bildet euch gerne selbst ein Urteil über das Album: