Der junge Assistenzarzt Adam Kay (Ben Whishaw) schiebt in der Gynäkologie in einem der National Health Krankenhäuser in Großbritannien eine Schicht nach der anderen. Durch die konstante Unterbesetzung und die immer schlechtere Ausstattung ist das Arbeiten im Krankenhaus immer öfter eine einzige Gratwanderung.
An einem ganz normalen Tag, in dem Adam nach einer Schicht mal wieder in seinem Auto aufwacht kommt er an seine Grenzen. Schon bevor er das Krankenhaus betreten kann, trifft er auf seine erste Patientin. Diese hat so große Schmerzen, dass sie das Krankenhaus nicht betreten kann und es scheinbar auch schon zu Komplikationen gekommen ist.
Doch das ist erst der Anfang eines schrecklichen Tages. Nach einer Notoperation hat er neben der normalen Stationsarbeit auch noch die Verantwortung für die Notaufnahme. Dazu kommt noch die Ausbildung der angehenden Ärztin Shruti (Ambika Mod), die es mit ihm als Ausbilder alles andere als leicht hat.
Eigentlich läuft alles nach Plan. In der Notaufnahme kann er die Patienten abarbeiten, er hat mehrere einfache Geburten und einen Kaiserschnitt und möchte dann nur noch nach Hause beziehungsweise zum Junggesellenabschied seines Freundes Greg (Tom Durant Pritchard). Dort soll er seinen Lebenspartner Harry (Rory Fleck Byrne) treffen, der ihn schon sehnsüchtig erwartet.
Doch kaum ist Adam dort angekommen, kommt es ganz anders. Der diensthabende Arzt ist nicht erschienen und Adam muss einspringen. Nach einer Tagschicht ist dies kein Vergnügen. Plötzlich kommt alles auf einmal. Eine junge Frau, die er am Nachmittag nach Hause geschickt hat, steht nun mit erheblich Beschwerden vor ihm und es muss eine schwierige Frühchen Notoperation durchgeführt werden.
Da der Chefarzt Mr. Lockhart (Alex Jennings) nicht zu erreichen ist, übernimmt Adam kurzerhand selbst die Operation. Eitel, wie er ist, denkt er sich, dass natürlich nichts passieren kann. Natürlich kommt es anders und die junge Frau wäre durch eine diffuse Blutung beinahe auf dem Operationstisch verstorben. Mr. Lockhart erscheint in letzter Sekunde und übernimmt nun die Aufgabe.
Ein zutiefst schockierter Adam bleibt zurück und beginnt an seiner Profession zu zweifeln. Sobald er die Augen schließt, oder mit den Gedanken nur ein wenig abdriftet sieht er die Bilder des Frühchens und dessen Mutter, die dem Tod so gerade noch einmal von der Schippe springen konnten.
Die Sache hat noch ein Nachspiel, denn schon bald gibt es eine offizielle Beschwerde gegen das Krankenhaus und vor allem gegen ihn. Die Schwester der Patientin will dies nicht so auf sich beruhen lassen und möchte am liebsten, dass Adam seine Approbation verliert.
Trotz dieses Verfahrens muss Adam dennoch jeden Tag zum Dienst erscheinen und gute Miene zum bösen Spiel machen. Vor allem sein Chefarzt lässt ihn bei dieser Klage ganz schön in der Luft hängen, da er eine vorher getätigte Aussage zurückzieht.
Doch nicht nur im Job läuft es mies, auch sein Privatleben könnte besser sein. Erst macht er seinem Freund einen Heiratsantrag, dann trennt er sich von ihm auf der Verlobungsfeier. Adam glaubt sich am Ende und von allen verlassen, dann kommen aber Shrutis Examensergebnisse und alles verändert sich.
Die im Jahre 2006 spielende Miniserie der BBC basiert auf dem gleichnamigen Bestseller von Adam Kay, der in Deutschland unter dem Titel “Jetzt tut es gleich ein bisschen weh” bei Goldmann erschienen ist.
Kay hat in dem Roman seine Erfahrungen als Arzt in der Gynäkologie aufgeschrieben und damit auch verarbeitet. Der Druck auf die jungen Ärzte ist unglaublich groß und man muss aus einem bestimmten Holz geschnitzt sein um dies aushalten zu können. In der Serie wird dies auch oft deutlich und so gibt es zwischen vielen lustigen und schönen Momenten auch überaus dramatische Situationen, bei denen man mit den Hauptakteuren einfach nur Mitleid haben kann.
„This is going to hurt“ ist eine hervorragende Miniserie in welcher der Alltag in einem unterfinanzierten Krankenhaus sehr gut dargestellt wird. Dazu kommt mit Ben Whishaw noch ein hervorragender Hauptdarsteller, dem man die Arroganz und Überlegenheit gegenüber den Patienten und auch vielen Kollegen mehr als abkauft.
Die sieben Episoden waren erstklassige Unterhaltung, die einen als Zuschauer mitgerissen hat. Es war lustig, aber auch herzergreifend. Dazu war es auch ganz schön traurig, denn nicht jede Geburt und das Leben an sich verlaufen immer genau nach Plan. Besonders hat mich aber die realitätsnahe Darstellung des Alltags überzeugt.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten