Der Papst ist tot – lang lebe der Papst. Während der Konklave in der Wahl zum neuen Papst wird Lenny Belardo (Jude Law) aus Amerika gewählt. Dieser ist eine Überraschung, da er nicht nur der erste Amerikanische Papst, sondern mit seinen knapp über 40 Jahren auch der jüngste Papst der Geschichte ist. Seine Wahl ist aber nicht ohne Grund geschehen, denn die alten Kardinäle, vor allem Kardinal Voiello (Silvio Orlando), hoffen den jungen Mann ganz nach ihren Vorstellungen lenken zu können.
Doch dabei haben die alten Herren die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Lenny Belardo, der nun unter dem Namen Papst Pius XIII bekannt ist, macht die Dinge eher etwas unkonventionell. Er kontert Voiellos Pläne jederzeit aus und erlässt dann seine eigenen Regeln. Von nun an ist es beispielsweise dem Papst wieder erlaubt im Vatikan zu rauchen. Doch auch seinen ersten Auftritt in der Öffentlichkeit wird von Papst Pius besonders geplant. Im Gegensatz zu Voiellos Absicht, dieses so Pressewirksam wie möglich zu machen, entscheidet sich Pius dazu die ganze Zeit im Schatten zu stehen und eine Rede zu halten, die den Katholizismus in seinen Grundfesten erschüttern lässt.
Kurz danach beginnt er mit seinen Umstrukturierungen. Einige der alteingesessenen Kardinäle werden aus dem Vatikan abgezogen und an weit entfernte Orte versetzt. Gleichzeitig setzt er Schwester Mary (Diane Keaton) als seine rechte Hand ein, was als blasphemischer Akt von den Kardinälen angesehen wird. Kurz darauf verkündet er, dass Homosexualität im Bereich der Kirche sowie Abtreibungen bei Frauen verboten werden sollen. Doch dies ist nur der Anfang, denn der Plan von Lenny Belardo ist noch lange nicht vorbei und sein Kontakt zu Gott ist ungebrochen, was er bei vielen wichtigen Entscheidungen zeigt und damit das Unmögliche vollbringt.
Mit „The Young Pope“ veröffentlicht Polyband die erste Staffel der SKY Serie von Paolo Sorrentino, die in Zusammenarbeit mit HBO und Canal+ entstanden ist. In dieser fiktiven Geschichte wird der jüngste Papst aller Zeiten gewählt, von dem alle denken, dass er leicht zu lenken ist und nur eine weitere Figur auf dem Schachbrett der Kardinäle ist. Doch da haben sie sich getäuscht, denn der neue Papst ist alles andere als Lenkbar und setzt sehr schnell seine eigenen Pläne und Absichten um.
Für die Hauptrolle des Papst Pius XII konnten die Macher niemand geringeren als Jude Law verpflichten, der die Serie dadurch deutlich aufwertet. In den Episoden an sich passiert nicht besonders viel – denkt man zuerst. Wenn man es dann aber schafft die Serie wirklich bis zum Ende zu schauen, dann wird einiges klarer und es zeigt sich, dass hinter dem irrationalen Verhalten des Papstes durchaus Methode steckt.
Das ist auch der große Haken an der Serie. Über viele Episoden hangelt man sich durch die Serie. Ab der achten Episode baut sich die Spannung dann wirklich langsam auf. Es ist zwar interessant die ganzen politischen Machtspiele innerhalb des Vatikans zu sehen, doch irgendwie ist es nicht wirklich erfüllend. Dazu kommt noch die vergebliche Suche nach Lennys Eltern, die ein dominanter Faktor in der Serie ist und auch aufzeigt warum einige seiner Entscheidungen so getroffen wurden.
Dennoch sind die Aufnahmen wirklich beeindruckend, auch wenn sie nicht wirklich im Vatikan produziert wurden. Die Bilder sind Gigantisch, der Vatikan ist imposant dargestellt und jede Szene hat ihre eigene Stimmung. Dazu passend gibt die Musik auch immer die richtige Atmosphäre, was sich schon ab dem Titelsong abzeichnet. Bei diesem handelt es sich um „All along the Watchtower“ welches vor allem durch Jimi Hendrix und Bob Dylan berühmt wurde.