Der junge Fußballstar Jordan Burdett (Samuel Jordan) steht kurz davor den Vertrag seines Lebens abzuschließen. Da er mit seinen 17 Jahren ein unglaubliches Talent ist buhlen alle Vereine um ihn. Sei es nun sein englischer Heimatverein, der vom koreanischen Geschäftsmann Jae-Yeon Cho (Teo Yoo) mit eiserner Hand geleitet wird, oder Bayern München aus Deutschland, alle wollen Jordan als ihren neuen Stürmerstar haben.
Als Manager hat Jordan seinen älteren Bruder Kieran (Tommy Bastow) an seiner Seite. Dieser versucht in dem Transferfenster so viele Vereine wie möglich zu kontaktieren, um für Jordan den besten Vertrag mit dem größten Gehalt auszuhandeln. Dabei gerät er aber ins Visier von Manager Romulus Daglis (Mel Raido), der für seine Agentur noch einen wichtigen Abschluss benötigt.
Während der Preisverleihung zum britischen Fußballer des Jahres gelingt es Romulus mit Hilfe eines seiner Schützlinge nicht nur Jordan in seine Fänge zu bekommen, sondern es gelingt ihm auch durch Erpressung von des Vorsitzenden der ESL (English Soccer League) Kieran in Verruf zu bringen und als Jordans Manager abzusetzen.
Nun geht das Pokern um den jungen Spieler erst wirklich los. Kieran gibt sich nicht geschlagen und versucht zusammen mit der jungen Investigativ Journalistin Esther (Lynn Van Royen) den alten weißen Mann zu Fall zu bringen und Geschäftsfrau Harriet Sarratova (Christina Cole) an der Spitze der männlich dominierten ESL zu platzieren.
Diese hat Verbindungen zu Jae-Yeon Cho und seinem Vater, bricht diese aber direkt nach der Absetzung des alten Vorsitzenden ab um nicht bei der Amtseinführung schon über ihre alten Seilschaften zu stolpern. Kieran wird derweil von Romulus in dessen Agentur eingestellt und hat wieder das Management seines Bruders übernommen. Gleichzeitig hat Romulus ihm auch einen weiteren Spieler zugeschustert, der für ihn durch zu viele Skandale untragbar geworden ist.
Scheinbar könnte es nicht besser laufen und Jordan wird sogar in die Fußballnationalmannschaft berufen. Auf Malta schießt er das entscheidende Tor und sorgt dafür, dass England im Turnier bleibt. Doch dann ist sein Drogentest positiv und alles wofür er gearbeitet hat scheint den Bach herunter zu gehen. Er wird aus der Mannschaft ausgeschlossen und steht nun durch das Vertragspoker seines Bruders ohne Verein da.
Inmitten dieses Skandals wird Esther von einer geheimen Quelle kontaktiert, die sich Fottbal-Leaks nennt. Diese Quelle hat Beweise für die ganzen unlauteren Geschäfte der hohen Mitglieder der ESL und auch EFA (English Football Association). Letztere versucht seit geraumer Zeit schon den Markt zu übernehmen und spekuliert vor allem mit den hohen Einnahmen aus Pay-TV und Streaming Verträgen.
So langsam schließt sich das „Window“, nicht nur für Jordan sondern für alle Beteiligten, da eine Hackerin, die mit Romulus zusammen gearbeitet hat zufällig etwas über Jae-Yeon Cho und dessen Vater herausgefunden hat und mit ihrem Leben dafür bezahlen musste. Nun beginnt die Jagd nach diesen Informationen, die Frage ist, wer wird diese als erster Bekommen und zum eigenen Nutzen ausspielen – natürlich bevor sich das Fenster schließt.
Mit „The Window“ veröffentlicht Autor James Payne eine spannende Serie um die Machenschaften in der fiktiven englischen Super League. Diese ist gerade zu Ende gegangen und das kurze Fenster für das Transferpoker hat sich nun geöffnet.
Im Mittelpunkt dieser Verhandlungen steht das junge Ausnahmetalent Jordan Burdett, der aber nicht der Hauptdarsteller der Serie, sondern ein gut eingesetzter Nebencharakter ist. In den Mittelpunkt rücken vielmehr seine beiden Manger (sein Bruder Kieran und der skrupellose Romulus), die ihn gewinnbringend vermarkten wollen, sowie die Journalistin Esther, die im Sumpf der Liga herumstochert.
In einem gut durchdachten Mix aus Sportlerserie, Drama und Thriller wird hier der grandiose Aufstieg und auch der durch Neider hergeführte tiefe Fall eines Fußballidols gezeigt, welches eigentlich nur spielen wollte. Geld ist zwar schön, ihm eigentlich aber egal, da er seine Liebe auf dem Platz mit dem Fuß am Ball gefunden hat. Durch seine Jugend ist Jordan noch recht naiv, so dass Personen die nicht sein Bestes im Sinn haben leichtes Spiel mit ihm haben.
Die Machart der Serie ist wirklich gut. Man erfährt als Zuschauer immer nur kleine Aspekte über die großen Zusammenhänge und muss sich ebenso wie die agierenden Figuren den Teil selbst zusammensetzen. Das Ende fand ich persönlich sehr schockierend und ich hätte niemals damit gerechnet.
„The Window“ ist eine gute zehnteilige Serie, die das Schattendasein des Fußballs näher beleuchtet und versucht die Machenschaften im Hintergrund zu zeigen. Als ich angefangen habe zu schauen, habe ich mich doch sehr über die Altersfreigabe gewundert, musste aber im Laufe der Serie feststellen, dass diese durch den aufgezeigten Sumpf, die Niedertracht und auch die Gewalt gerechtfertigt ist.
Meine Meinung: 9 von 10 Punkten