Der Liverpooler Emergency Response Officer Chris Carson (Martin Freeman) ist immer mit der Erste der zu einem Tatort gerufen wird. Kein Wunder also, dass er in seiner Laufbahn als Polizist einige schlimme Dinge gesehen hat und sich daher nun auch in psychologischer Behandlung befindet. Erschwerend kommt noch hinzu, dass er vor geraumer Zeit degradiert wurde, wo er auch noch immer mit zu kämpfen hat.
Während einer Schicht wird er von seinem ehemaligen Schulfreund Carl (Ian Hart) angerufen, der ihn darum bittet nach der jungen Casey (Emily Fairn) zu suchen. Eigentlich kein Problem, wäre Carl nicht ein Drogendealer und hätte Casey ihm nicht eine große Menge Kokain gestohlen. Da Chris seinem Freund aber immer wieder kleine Gefallen macht, kann er auch diesmal nicht ablehnen und macht sich nun auf die Suche nach der drogensüchtigen Diebin.
Da er sich gut in der Stadt auskennt, hat er sie natürlich auch schnell gefunden. Eigentlich war sein Plan die junge Frau an Carl zu übergeben, als er bei der „Übergabe“ aber sieht, dass Carls Handlanger Waffen mitgebracht haben macht Chris einen Rückzieher und bringt Casey zum Bahnhof, damit sie die Stadt verlassen kann.
Ein großer Fehler, denn nun hat Chris nicht nur Carl in seinem Nacken, sondern auch Carls Auftraggeber, der sein Kokain zurückhaben möchte. Da Casey natürlich nicht auf Chris gehört hat, befindet sie sich immer noch in Liverpool und versucht die Drogen zusammen mit ihrem Freund Marco (Josh Finan) zu veräußern und genau das spricht sich herum.
Zu allem Überfluss bekommt Chris mit der jungen und äußerst korrekten Polizistin Rachel Hargreaves (Adelayo Abedayo) eine neue Partnerin zugewiesen. Diese ist Chris skeptisch gegenüber eingestellt, da sie nicht nur seine psychischen Probleme bemerkt, sondern auch sieht, dass er sich oft nicht immer ganz genau an die Vorschriften hält.
Als Ray Mullen (Warren Brown) dann mit ihr Kontakt aufnimmt, der Chris wegen Korruption zu Fall bringen möchte ist sie mehr als Bereit ihn mit Informationen zu beliefern. Doch schon nach kurzer Zeit merkt Rachel, dass dieses beugen der Vorschriften oft sogar einen Sinn hat und Chris ein fähiger und kompetenter Kollege ist. Dennoch bleibt sie mehr als misstrauisch und hat weiterhin ein wachsames Auge auf den scheinbar korrupten Kollegen.
Mit „The Responder“ veröffentlicht Polyband nun eine dramatische Polizeiserie, die auf den Erfahrungen und Erlebnissen des ehemaligen Polizisten Tony Schumacher beruhen. Hier wird ein Bild des Nachtlebens in Liverpool gezeigt, welches verstörender, aber auch faszinierender nicht sein könnte.
Die Hauptrolle in dieser sechsteiligen Serie wird von Martin Freeman gesielt, den viele aus seinen Rollen in „Sherlock“ oder „Der Hobbit“ kennen. Hier schlüpft er in die Rolle eines ausgebrannten Polizisten, der degradiert wurde und nach einem Zwischenfall im Dienst in psychologischer Behandlung ist. Freeman gelingt es hier komplett in die Rolle zu schlüpfen und dieses „Wrack“ perfekt darzustellen. Er verschmilzt direkt mit der Rolle und man sieht nur noch Chris Carson vor sich.
Doch nicht nur Freeman ist sehr überzeugend, auch die anderen Darsteller sind mehr als gut eingesetzt und ausgewählt. So gelingt es diesen diese Subkultur des Drogenhandels und auch des Drogenkonsums gelungen darzustellen und zu verkörpern.
„The Responder“ ist eine düstere Krimiserie mit realem Hintergrund. Die erste Episode hat mich echt vom Hocker gehauen, da dort die Abgründe der Nächte in Liverpool gezeigt wurden und auch wie man durch ständigen Kontakt mit diesen Ausnahmesituationen dabei abstumpfen kann. In den darauffolgenden Episoden wurde es dann ein wenig ruhiger und die Haupthandlung ist aufgebaut worden.
Mir persönlich hat „The Responder“ sehr gut gefallen. Freeman ist hervorragend und die Handlung ist wirklich super. Man weiß als Zuschauer nicht, ob man für oder gegen ihn sein soll und ob er für seine Taten zur Verantwortung gezogen werden soll, oder nicht. „The Responder“ ist gut durchdachte Krimiunterhaltung, mit einem kaum vorhersehbaren Ende.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten