Vor etwas mehr als zehn Jahren versetzte die Aufklärung von zwei lange zurückliegenden Doppelmorden sowie mehrerer Vergewaltigungen das britische Justizsystem in Aufruhr. Durch neue Techniken und durch den Einsatz neuester dann Techniken ist es Detective Superintendent Steve Wilkins (Luke Evans) gelungen einen der brutalsten Serienkiller in Wales hinter Schloss und Riegel zu bringen.
Den Anstoß brachte ein Bericht von Jonathan Hill (David Finn), den Wilkins im Fernsehen über die unaufgeklärten Doppelmorde gesehen hat. Schnell hat er sich die Aktenlage angeschaut und ist sich sicher, dass es ihm und einem Team von erfahrenen Ermittlern gelingen wird, den Täter zu stellen.
Mit John William Cooper (Keith Allen) hätte man auch schon einen Verdächtigen. Dieser sitzt bereits seit 1998 wegen zahlreicher Einbrüche und versuchten Raubüberfalls in Haft. Doch ist er auch der Täter in den anderen Fällen. Vom Motiv, Tathergang und der Umgebung in der die Morde geschehen sind könnte es passen.
Die Ermittlungen beginnen, doch auf fast allen Beweismitteln können keine verwendbaren Spuren nachgewiesen werden. Da nicht nur das Geld für die Ermittlungen langsam knapp wird, sondern auch die Zeit – Cooper soll wegen guter Führung frühzeitig aus dem Gefängnis entlassen werden – entscheiden sich die Ermittler für eine eher gewagten Schritt.
Wilkins schaltet die Presse mit ein, um den Täter einzuschüchtern und zu Fehlern zu bewegen. Darüber hinaus nehmen die Ermittler auch Kontakt zu Coopers Sohn Andrew (Oliver Ryan) auf, der vor vielen Jahren jeglichen Kontakt zu seiner Familie abgebrochen hat. Von diesem erhoffen sie sich neue Informationen, die damals im Rahmen der anderen Ermittlung nicht ans Licht gekommen sind.
Der entscheidende Hinweis ist dann aber eine Fahrlässigkeit des Täters in der Vergangenheit.
Mit „The Pembrokeshire Murders“ veröffentlicht Edel:Motion nun die Serienadaption des Buches von Steve Wilkins und Jonathan Hill. Dieses befasst sich mit der Suche nach dem „Bullseye Killer“ einem Serienkiller im Süden von Wales, den man zuerst gar nicht als diesen erkannt hat.
In einer dramatisch aufgearbeiteten Erzählung wird in der Serie ein Blick hinter die Kulissen der Polizeiarbeit geworfen. Es handelt sich natürlich um ein wahres Verbrechen, doch die Macher haben sich erlaubt in einigen Bereichen ihre künstlerische Freiheit zu nutzen um die Geschichte ein wenig spannender und zuschauerfreundlicher zu gestalten. So können wir Zuschauer auch einen Blick in die Zelle und das Haus von John William Cooper werfen, was den Ermittlern nicht möglich war.
In drei Episoden werden diese grausamen Taten nun erneut aufgearbeitet. Dabei sind die ersten beiden Episoden die Ermittlungsarbeit, während die dritte Episode dann den Durchbruch und viel von der daran anschließenden Gerichtsverhandlung zeigt. Im Mittelpunkt stehen dabei Luke Evans und Keith Allen, die hier eine hervorragende schauspielerische Leistung abliefern.
„The Pembrokeshire Murders“ ist ein außergewöhnlicher Kriminalfall, der bewiesen hat, dass es durch moderne Ermittlungsmethoden möglich ist lange zurückliegende Verbrechen aufzuklären. An vielen Stellen war mir die Handlung ein wenig zu langatmig, an und für sich war es aber eine gut gelungene und interessante Kriminalreihe. Neben der Serie bietet die DVD außerdem noch knapp 55 an Bonusmaterial mit Interviews und Featurettes.
Meine Meinung: 9 von 10 Punkten