Papst Pius XIII (Jude Law) liegt immer noch im Koma und wartet darauf ein neues Herz zu bekommen. Während die Gläubigen auf dem Petersplatz für Papst „Lenny“ beten, werden im Vatikan schon die nächsten wichtigen Pläne geschmiedet. Obwohl der Papst noch am Leben ist, kann er sein Amt im Moment nicht ausfüllen, so dass Kardinal Vioello (Silvio Orlando) ein Konklave – sprich eine Neuwahl vorschlägt.
Da Vioello ein treuer Diener des Vatikans ist, möchte er selbst zum Papst werden. Zusammen mit seinen ihm verbundenen Kardinälen tritt er in den Kampf gegen Kardinal Hernandez (Silvio Orlando – in einer Doppelrolle) an. Da es nach fast 40 Wahlgängen zu keinem Ergebnis gekommen ist bringt Vioello den eher unbedeutenden Kardinal Don Tommaso (Marcelo Romolo) ins Rennen, der auch überzeugend gewinnt.
Doch Don Tommaso, der sich dem Namen Franziskus II gegeben hat, entpuppt sich nicht als die Marionette, die sich Vioello gewünscht hat. Als erste Amtshandlung lädt er alle Flüchtlinge in die Vatikanstadt ein und sorgt dafür, dass die Kardinäle ihre weltlichen Besitztümer abgeben müssen. Ein verheerender Fehler, denn dieses lassen sich weder Vioello noch Hernandez gefallen, die nun ein Bündnis gegen den neuen Papst bilden. Dieser erleidet kurze Zeit später einen Herzanfall, so dass der Heilige Stuhl wieder neu zu besetzen ist.
Der einzige Kandidat, der eine Mehrheit bei den Kardinälen erreichen könnte, ist Sir John Brannox (John Malkovich). Dieser muss aber zuerst überzeugt werden den Posten anzunehmen und so macht sich eine Abordnung des Vatikans zu der unter Anderem Vioello und PR-Managerin Sofia Dubois (Cécile de France) gehören, auf nach Großbritannien.
Doch Brannox ins Amt zu kriegen ist nicht so einfach, wie Vioello gedacht hat. Der Mann ist ein Mysterium. Auch wenn er sich nach außen immer als der kühle britische Adlige gibt, ist sein innerstes seit dem Tod seines Bruders vor vielen Jahren zerrüttet. So kommt es, dass Sir John nur durch einen recht hinterhältigen Trick Vioellos zustimmt und die Abgesandten mit Sir John nach Rom fahren, der dort zu Papst Johannes Paul III gewählt wird.
Doch die Bürde des Amtes ist groß. Durch das Fehlen eines Papstes konnte sich eine islamistische Gruppierung in den Vordergrund drängen, die sich durch Terroranschläge gegen Christen einen Namen gemacht hat. Dies ist aber nicht die einzige Bedrohung für den neu gewählten Papst, denn auch innerhalb der Mauern des Vatikans gibt es Feinde und so wird er schon nach wenigen Tagen im Amt erpresst. Die größte Gefahr befindet sich aber in einem Krankenhaus im Koma, denn was passiert, wenn Lenny Belardo wirklich aufwachen sollte?
Mit „The New Pope“ veröffentlicht Polyband nun die Fortsetzung der erfolgreichen Sky Original Serie „The Young Pope“ mit Jude Law in der Hautrolle. Diese zweite Staffel ist nicht nur vom Titel, sondern auch von der Aufmachung etwas völlig anderes. Während „The Young Pope“ in hellen Farben daherkommt, ist „The New Pope“ in dunklen Farben mit einem Kreuz aus Neonlicht gehalten.
Diese Veränderung merkt man auch im Erzählstil. Papst Pius ist im Koma und plötzlich ist die Welt um uns herum düster und seltsam. Im Gegensatz zur ersten Staffel wird der Titelsong nicht die Instrumentalversion von Devlin und Ed Sheeran genutzt, sondern ein Song von Sofi Tukker, der ein ganz anderes Gefühl vermittelt. Vor allem die tanzenden Nonnenanwärterinnen unter dem Neonkreuz sind ein wenig deplatziert, zeigen aber, dass Paolo Sorrentino mit der Serie da weitermachen wird, wo die erste Staffel aufgehört hat – mit dem Brechen jeglicher Tabus.
Die Handlung der Serie ist erneut gut durchdacht. So muss sich die Kirche nicht nur gegen eine Bedrohung zur Wehr setzen, sondern hat viele Baustellen an vielen Fronten. Vor allem die Angreifbarkeit des Papstes und die Intrigen im Hintergrund werden wieder sehr gut dargestellt. Hier passt Silvio Orlando wieder sehr gut ins Bild, aber auch Cécile de France ist in ihrer Rolle sehr gut besetzt.
Es gibt aber auch einige eher witzige Situationen. So besprechen Sir John und Sofia Dubois wer ihre Lieblingsschauspieler sind und Sofia sagt zu Sir John, dass er sie an John Malkovich erinnern würde, was dieser angewidert abwinkt. Doch auch die Treffen mit Marylin Manson und Sharon Stone sind erwähnenswert, da beide auf ihre eigene Art völlig bizarr sind.
Wie auch schon die erste Staffel hat mit diese zweite Staffel gut gefallen. An manchen Stellen war der Erzählstil etwas zu langgezogen und auch die explizite Darstellung von Sexualität hätte nicht immer unbedingt sein müssen. Das Ende der Serie ist einfach großartig und jeder, der die Serie anschaut, kann sich ausmalen, was passieren wird. Dennoch gibt es einige Wendungen mit denen ich persönlich nicht gerechnet habe, so dass die Serie definitiv nicht langweilig wurde.
Wer die erste Staffel gesehen hat, der muss auch diese zweite Staffel schauen, damit die Geschichte Rund wird. Jude Law und John Malkovich sind als Papst wirklich hervorragend und schaffen es jeder auf seine eigene Art die Christen wieder für die Institution Kirche zu begeistern.
Meine Meinung: 9 von 10 Punkten