Im Jahre 2003 verschwindet in der deutschen Stadt Eckhausen die elfjährige Alice Webster, Tochter eines britischen Offiziers des Stützpunktes Eckhausen auf dem Weg von der Schule nach Hause. 11 Jahre später taucht auf dem Marktplatz eine schwerkranke junge Frau (Abigail Hardingham) auf, die behauptet Alice Webster zu sein. Nach einer Notoperation wird die Familie von Alice informiert, die ihr Glück zunächst gar nicht fassen kann. Doch auch Julien Baptiste (Tchéky Karyo) wird alarmiert, da Alice zu Beginn auch den Namen einer weiteren jahrzehntelang Vermissten, Sophie Giroux, nennt. Bei diesem Fall war Julien damals der Hauptermittler und möchte es nun schaffen nach vielen Jahren einen Abschluss zu finden und der Familie endlich Frieden zu geben.
Nach einiger Zeit im Krankenhaus darf Alice wieder nach Hause. Ihr Vater Sam (David Morrissey) kann sein Glück nicht fassen. Während ihre Mutter Gemma (Keeley Hawes) das Gefühl hat, dass die Frau vielleicht doch nicht ihre Tochter sein könnte, akzeptiert Sam dies bedingungslos. Nach einer kurzen Befragung durch Baptiste verschwindet eine völlig aufgebrachte Alice spurlos. Viel später taucht sie einfach wieder auf und lässt sich von ihrem Bruder Matthew (Jake Davies) im Geräteschuppen einsperren, da sie in der Offenheit ihres Zimmers nicht schlafen kann. Schon kurz darauf steht die Hütte in Flammen. Leider kommt jede Hilfe für Alice zu spät.
Zwei Jahre später ist Julien Baptiste immer noch auf der Suche nach Alice Webster. Er selbst ist an einem Hirntumor erkrankt und möchte den Fall gerne zu einem Ende bringen. Neue Informationen sind aufgetaucht, die ihn die Hoffnung nicht aufgeben lassen, dass Alice immer noch am Leben ist. Nun befindet er sich im Irak und ist auf der Suche nach dem ehemaligen Soldaten Daniel Reed (Daniel Ezra) der wichtige Informationen zu haben scheint. Gleichzeitig entdeckt Gemma ein Bild aus einem Vergnügungspark, das nicht nur Alice, sondern noch zwei weitere Mädchen zeigt. Unterdessen sucht Sam Ablenkung bei Staff Sergeant Eve Stone (Laura Fraser), die schon seit der ersten Minute mit dem Fall vertraut ist und durch ihren Vater eine Verbindung zur Familie hat.
Nach der aufsehenerregenden ersten Staffel der Krimiserie „The Missing“ und dem sehr überraschenden Ende haben die Macher nun mit der zweiten Staffel ebenso spannend nachgelegt. Die Geschichte der zweiten Staffel spielt zwei Jahre nach den Ereignissen der ersten Staffel. Erneut geht es um das Verschwinden eines Kindes, und zugleich darum, wie die Familie im folgenden mit so einer Tragödie umgeht. Die einzige Verbindung zu dem alten Fall ist Julien Baptiste, der nach dem Erfolg des letzten Falls nun mit seiner Expertise helfen möchte. Diesmal wird er aber eher außen vor gehalten, da die deutsche Polizei und das britische Militär den Fall alleine lösen möchten.
Wie auch schon die vorherige Staffel ist die Handlung um die Websters mehr als spannend gestaltet. In jeder Episode gibt es neue Wendungen in der Handlung. Der Aufbau ist immer noch aufgeteilt in Rückblicke ins Jahr 2014 und ins aktuelle Geschehen im Jahr 2016. Dieses greift wieder perfekt ineinander über, so dass man im Laufe der Serie sieht, wie die Geschehnisse des Jahres 2014 die Geschehnisse des Jahres 2016 beeinflussen. So ist es erneut schockierend zu sehen, wie sich die Figuren durch den Schicksalsschlag verändern und auch, wie so eine tiefe Veränderung des Lebens Familien näher zusammen, aber genauso gut auch weiter auseinander bringen kann.
Die nun bei Pandastorm erschienene Blu-ray Version der Serie beinhaltet die acht Episoden der zweiten Staffel in Deutscher und Englischer Sprache mit den jeweiligen Untertiteln. Leider ist die Einstellung in den Untertiteln bei der Englischen Tonspur so eingestellt, dass man im französischen Teil der Serie immer eine Überschneidung mit den festen deutschen Untertiteln hat, so dass man keinen Untertitel mehr richtig lesen kann. Ansonsten ist dies aber wieder eine hochwertige Produktion, die als Extra noch einen Episodenguide, Behind the Scenes und den Originaltrailer beinhaltet.
Zusammenfassend erneut eine Staffel voller Spannung, die teils so bedrückend reell erscheint, dass man manchmal Pausen zum Verarbeiten der Geschichte braucht. Dennoch sehr gut gemachte Unterhaltung, die auch aber eben nicht nur durch den Hauptdarsteller lebt. Erneut charmant sind die Wechsel über die Landesgrenzen mit den verschiedenen Sprachen und eben auch Eigenheiten der jeweiligen Länder.