Das Brownall Jobcenter versucht alles, um die arbeitslose Bevölkerung wieder an die Arbeit zu bekommen. Ihnen zur Seite steht dabei Trish Collingwood (Sarah Hadland), die das Jobcenter leitet. Ihr Wahlspruch ist „Teamwork ist Dreamwork“ und damit versucht sie nicht nur ihr eigenes Team sondern auch die Arbeitssuchenden zu motivieren. Dazu kommen noch Karl Lyndhurst (Russell Tovey), der in der obersten Schublade seines Schreibtisches immer eine Dose Kekse stehen hat, Danielle Fisher (Tamla Kari), die versucht ihren Job mit ihrem Kind zu vereinbaren, George Dhot (Adeel Akhtar), der ständig undercover auf der Suche nach Sozialbetrügern ist sowie das Wachpersonal Janette Hodgkins (Angela Curran) und Paul Franks (Martin Marquez). Später bekommen sie noch Hilfe von Natalie Mason (Laura Aikman), die als stellvertretende Leiterin ins Jobcenter einsteigt. Alle setzen sich für ihre Kundschaft ein. Das einzige schwarze Schaf des Jobcenters ist Angela Bromford (Jo Enright), die ihren Dienst wirklich nur nach Vorschrift leistet und Spaß daran hat, wenn sie den Arbeitssuchenden ihre Leistungen verweigern kann.
In drei Staffeln wird der ganz alltägliche Wahnsinn des Jobcenters gezeigt. Dabei müssen die Berater nicht nur interessierte Jobsucher beraten, sondern auch Langzeitarbeitslose wie den Hemdlosen Graham Pleck (Tony Maudsley) oder die nie um eine Ausrede verlegene Bryony West (Sophie McShera). Oft stoßen alle Beteiligten dabei an ihre Grenzen, sind aber nie um eine Idee verlegen, was man machen kann um die Leute zu motivieren. Vieles geht dabei von Trish aus, die auf immer neue Vorgaben von oben reagiert und diese auch versucht sofort umzusetzen.
Die erste Staffel wirkt noch etwas anders als die beiden folgenden. Die Farben sind etwas weniger bunt, die Aufnahmen sind hauptsächlich aus dem Büro direkt. Das Austesten lohnte sich aber, ab Staffel zwei merkt man die höheren Produktionskosten deutlich. Nicht nur der Vorspann änderte sich, auch das ganze Konzept verbreiterte sich. Mehr und mehr standen die persönlichen Beziehungen der Hauptfiguren im Vordergrund. Dabei wird das Hauptaugenmerk auf Trish, Karl und Natalie gelegt.
Dementsprechend wird in der ersten Staffel auch einiges ausprobiert, was allerdings auch manch langatmige Sequenzen mit sich zieht. Dennoch lohnt es sich jede einzelne Folge anzuschauen, denn die Mischung aus Schwachsinn und feinsinnigem Humor ist sonst schwer zu finden. Dabei ist vor allem die wirklich überspitzte Darstellung der einzelnen Figuren erwähnenswert. Sei es nun der völlig durchgeknallte Graham, der den Vermittlern etwas von seinen Träumen erzählt, oder der verpeilte Detektiv, der nicht einmal seinen eigenen Kopf finden würde.
Herausragend in allen drei Staffeln ist definitiv Angela. Quasi komplett ohne Mimik ist sie unfassbar fies und selbstsüchtig, dabei aber die effektivste Mitarbeiterin des Centers. Leider ändert sich von Staffel zu Staffel die Besetzung der Serie, so dass eigentlich nur die Kernbesetzung immer die gleiche bleibt. Leider gehen dabei einige liebgewonnene Charaktere wie Graham verloren, die man irgendwann vermisst, da er bis zur dritten Staffel war er in fast jeder Folge einmalig zu sehen.
Einer meiner persönlichen Höhepunkte der nun bei Polyband erschienenen Serie ist leider erst in der letzten Folge der dritten Staffel. Hier wird das 25-jährige Jubiläum des Brownall Jobcenters gefeiert. Dazu kommen auch einige Erfolgsgeschichten des Jobcenters, wie die Familie West. Wirklich zum wegschmeißen. Die Serie lebt von der Situationskomik, die leider zur dritten Staffel ein wenig abbaut und dann auch mit einem offenen Ende und vielen offenen Fragen endet.