Es ist nun knapp ein Jahr her, dass die amerikanische Metalband Rise Against das Album „Long Forgotten Songs” mit raren B-Seiten und Cover Songs veröffentlicht haben. Es ist nun auch schon drei Jahre her, dass die Band um Sänger und Bandleader Tim McIlrath ihr letztes Studioalbum veröffentlicht haben.
Nun ist die lange Zeit des Wartens und des Vertröstens mit alten Songs vorbei, denn der neue Longplayer „The Black Market” steht in den Startlöchern. Hierauf setzt sich die Band den thematischen Schwerpunkt der eigenen Persönlichkeit und den Preis, den man zur Identitätsfindung und der Auseinandersetzung mit der eigenen Person zahlen muss.
Das Album beginnt mit „The Great Die-off”, welches ein typischer Rise Against Song ist. Verspielte Gitarren, ein eingängiger Rhythmus, der einem zum Kopfbewegen animiert und der dominante Gesang von McIlrath, welcher dafür sorgt, dass man in der Platte ankommt.
Auch der zweite Song „I don’t want to be here anymore” ist nach einem ähnlichen Muster gestrickt, wobei die Band hier geschickt an einigen Stellen das Tempo herausnimmt und den Gesang stark in den Mittelpunkt setzt. Vor allem zum Ende des Songs arbeitet die Band mit einem Backgroundgesang, der die Wichtigkeit des Themas noch untermauert.
„Tragedy + Time” fängt durch das Gitarrenintro recht fröhlich an, verändert sich dann durch den Text aber schnell zu einem Song, der einen nachdenklich stimmen soll. Danach folgt „The Black Market” der wieder ein fettes Rockbrett ist und einen sehr interessanten Tempowechsel im Refrain hat. Dem folgt „The Eco-Terrorist in Me” der Punk der allerersten Güte ist. Schnelle Gitarren, Geschrei in der Strophe und ein eingängiger Refrain.
Beim sechsten Song „Sudden Life” wird wieder ein wenig an der Temposchraube gedreht. Der Song ist eher etwas ruhiger, zeichnet sich aber durch einen sehr einprägsamen Refrain aus, der schnell ins Ohr geht. Nach der Halbzeit wird bei „A Beautiful Indifference” wieder etwas mehr Gas gegeben, wobei hier vor allem der Basslauf heraussticht. Nach „Methadone” folgt mit „Zero Visibility” ein Song, der viele Einflüsse miteinander kombiniert. Ein bisschen Roadmovie Soundtrack, ein wenig Rock a la Black Sabbath gemischt mit typischen Rise Against Sound.
Nach „Awake too Long”, dem sehr melodiösen und ruhigen „People Live Here” wird das Album „The Black Market” mit dem harten „Bridges” abgeschlossen. Dieses arbeitet auch wieder mit einem eingängigen Rhythmus und den mitreißenden Backing Vocals.
„The Black Market” ist ein klassisches Rise Against Album, welches diesmal aber nicht die Politik als Hauptaugenmerk der Texte hat, sondern sich dabei viel mehr mit der menschlichen Psyche befasst. Dieses ist musikalisch sehr gut umgesetzt worden und drückt mit jedem Song andere Bereiche des Menschseins aus. Ob es nun melancholisch wie bei „People Live Here” oder zerstörerisch wutentbrannt wie bei „The Eco-Terrorist in Me” ist. Fans von Rise Against werden mit diesem Album viel Freude haben, denn sie erhalten genau das, was sie von Rise Against erwarten.