Ich denke ich gehöre zu den wenigen die Caliban – egal zu welcher Zeit – durchweg gut fanden, auch wenn ich es bis heute nicht zu 100% nachvollziehen kann wie sich Mensch darüber dermaßen aufregen kann. Naja, nicht mein Bier und das soll auch derjenige erhalten, der es bestellt hat, ich bin am anderen Tresen.
Aber auch ich war nicht gerade wenig gespannt, erstens zum ersten Mal hier in Soest aufgenommen oder in einem kleinen Vorort von Soest, zweitens erstmalig eine 7-saitige Gitarre mit am Start und Andys Gesang sollte dementsprechend angepasst werden. Drei Faktoren die mich eigentlich durchweg grinsen ließen bei dem Gedanken an diese Platte.
Und es hat sich gelohnt.
Nach einem kurzatmigen Intro, geht es mit dem Caliban-typischen Riffing los, also voll auf die Zwölf. Andys Gesang klingt so dermaßen angepisst, dass es eine wahre Wonne ist, der Band zuzuhören und diese 12 Songs zu genießen. Der cleane Gesang wurde extremst zurückgeschraubt und er fügt sich besser denn je ein. Hart aber gerecht ist „I will never let you down“, gefolgt vom Song „Let go“ geht es hier noch weitaus brachialer zur Sache. Schön, schön. „Another Cold Day“ ist was für Moshende. Geniale Rhythmik gleich zu Beginn und schon wird der Hörer nur so mit Metal(Hard)core-typischen Songstrukturen gesegnet. Einer meiner Favs auf diesem Album.
„My time has come“ und „Life is too short“ brechen alle Zweifel los und werfen den Hörer symbolisch ins Vergnügen. „Give me a reason“ überzeugt mit genialem Riffing und abwechselnden Rhythmen, ebenso „Stop Running“ und „The Awakening“ lässt mich irritiert zurück, da ich dachte das für den Titelsong ein Caliban-typisches Stück kommt, nunja dann eben nicht. Obwohl mitten drin, als dann doch noch Gesang zu vernehmen ist und Caliban als Band wie ein Sturm bricht los. Trotz allem werde ich mit diesem Stück nicht wirklich warm.
„I Believe“, „Rise and Fight“, „Nowhere to run, no place to hide“ und zu guter letzt „I’ll show no fear“ bereiten dem Album einen mehr als würdigen Abschluss und wie auch sonst bin ich wirklich zufrieden mit dem Album von Caliban. Denn mal ehrlich, wäre die Band komplett bei ihren Wurzeln geblieben hätten sich andere oder gar die gleichen Leute die Mäuler darüber zerrissen warum sich wieder eine so großartige Band nicht weiterentwickelt. Ist immer das Gleiche. Man wird es nie jemandem zu 100% recht machen können. Was aber auch egal ist, es ist alleine die Entscheidung der Band was diese für richtig hält bezüglich Sound und Weiterentwicklung. Es ist immer eine Geschmacksfrage und wenn sich jemand selbst einengt oder einengen lässt in seinem Geschmack ist das nicht unbedingt förderlich.
Top Album!