Am 20. Oktober 2017 ist der Film The Autopsy Of Jane Doe als DVD und Blu-ray bei Universal Film erschienen. Im Film wirken unter anderem Emile Hirsch, Brian Cox, Olwen Catherine Kelly mit. Regie führte André Øvredal.
Hier gibt also einige Fakten zum Film und zum Thema Tod, Bestatter und Artverwandtes.
Der letzte Samenspritzer – auch sterben erregt
Wer sich erhängt, nimmt in Kauf, dass der Inhalt der Blase und des Darms sich verabschiedet und eine Riesensauerei hinterlässt. Kaum einer weiß aber, dass sich auch der tote Körper bei regulären Todesursachen noch entleeren kann. Männer sind sogar noch im Stande eine Ejakulation zu erleben. Verantwortlich dafür ist eine Muskelkontraktion, die zur Ausspritzung der Samenflüssigkeit führt. Auch eine postmortale Erektion tritt manchmal durch einen Blutstau auf. Durch die Schwerkraft staut sich das Blut im Glied und lässt es, wie bei einer sexuellen Erregung, steif werden. Wie gut, dass dieser Zustand keine Scham mehr zulässt.
Auch Tote brauchen Kosmetiker
Eine kostenlose Nagel- oder Haarverlängerung nach dem Tod gefällig? Die tritt bekanntlich automatisch ein. Gerade noch wurden die männlichen Leichname für ihre letzte Beschauung frisch rasiert, schon präsentieren sie den Angehörigen trotzdem einen unschönen Stoppelbart. Wer aber denkt, dass das Wachstum noch im vollen Gange ist, der täuscht. Lediglich Feuchtigkeit wird der Haut entzogen, weshalb sie sich zurückzieht. Eine Vorstufe der Mumifizierung quasi.
Insekten – die wahren Detektive
Da Leichen ihren Todeszeitpunkt mit ihren Bestattern nicht absprechen, tappen diese meistens im Dunkeln. Forensische Wissenschaftler können allerdings die Insektenarten unter die Lupe nehmen, die sich von dem toten Körper ernähren. In Abhängigkeit vom Verwesungsgrad hat jedes Tier sein ganz eigenes Momentum, wodurch sich der Zeitpunkt des Todes bestimmen lässt. Ein spezialisierter Entomologe ermittelt daran sogar die Liegezeit und stellt fest, ob der Fundort auch dem Tatort entspricht. Durch eine toxikologische Untersuchung der Insekten lässt sich auch herausfinden, ob Rauschmittel in den Körper gelangt sind, selbst wenn die Leiche schon zersetzt ist. In Mordfällen lassen Mücken, die sich mit Blut vollsaugen, obendrein über eine DNA-Analyse auf den Täter schließen.
Friss und stirb
Selbst die dünnsten Körper nehmen an Masse zu. Nach etwa vier Tagen setzen sich Verwesungsgase im Inneren frei, sodass der Leichnam aufbläht. Die Stoffwechselfunktionen der Bakterien siedeln sich in Körperhöhlen an und lassen auf der Haut unschöne Blasen entstehen. Enzyme, die man mit der Nahrung aufnimmt, greifen nach wenigen Tagen ebenfalls die Organe an und können dazu führen, dass man vom eigenen Essen aufgefressen wird. Die Verwesungsgeschwindigkeit gestaltet sich allerdings ganz unterschiedlich. Begrabene Körper verwesen viermal langsamer als ein Körper, der im Wasser liegt und achtmal langsamer als einer, der der Luft ausgesetzt ist. Die Skelettierung tritt sogar erst nach ein bis zwei Jahren ein.
Mit Übergewicht zur Explosion
Verbrennungsbeginn im Krematorium. Um eine Überhitzung der Öfen zu vermeiden, wird Übergewichtigen der Vortritt zur feurigen Höhle gewährt. Viele Öfen besitzen eine Gewichtsbegrenzung, in dem Särge schon eingerechnet werden. Diese geht darauf zurück, dass früher lediglich ein Schwergewicht im Monat anfiel, heutzutage bis zu ein Mal in der Woche. Wird der Ofen also gerade angeschmissen und ist an den Wänden noch ziemlich kühl, lassen sich die massigen Körper schonender erhitzen und einer Explosionsgefahr wird vorgebäugt. Wer will schon mit einer Leiche zusammen in die Luft fliegen?
Probier mal Asche
Was passiert eigentlich, wenn Tote verbrannt werden? Bei dem Anstieg der Feuerbestattungen eine berechtigte Frage. Der Rauch wandert natürlich erstmal in die Luft, was bei Überlastung schon mal dazu führt, dass Nachbarn des Krematoriums diesen Rauch einatmen. Nicht empfehlenswert, aber auch nicht gefährlich, solange man sich nicht einer täglichen Dosis aussetzt.
Die Asche der Leichname erhält manchmal sogar eine ganz besondere Bedeutung und wandert statt in die Urne einfach in die nächste Droge. Die Band des Rappers Tupac Shakur mischte sich die Asche ihres verstorbenen Kollegen in den Joint. Und auch Rolling-Stones-Gitarrist Keith Richards schnupfte die seines verstorbenen Vaters mit Kokain.
Diamantenschwer statt Geierfraß
Von klassisch über fantasievoll bis hin zu abgehobenen Bestattungen ist alles vertreten. Während hier zu Lande oftmals lediglich zwischen Sarg- und Feuerbestattungen unterschieden wird, befördern andere die Asche ihrer Liebsten innerhalb kleiner Kapseln ins Weltall oder lassen sich einen Diamanten daraus anfertigen. Eingefleischte Fans von Fußballvereinen wie Manchester United, bieten sogar spezielle Fanbestattungen auf dem „Heiligen Rasen“ an. So kann die Asche darauf verstreut werden oder es erfolgt eine Beisetzung hinter der Torlinie. Ghanaische Sargbauern erschaffen sogar fantasievolle Eigenkreationen, wie Särge in Tier oder Fruchtform, die den wichtigsten Aspekt des Toten repräsentieren.
Die effektivste und zugleich barbarischste Methode der Bestattungen findet in zentralasiatischen Ländern statt. Bei der Himmelsbestattung wird der Leichnam aufgeschnitten und den Geiern zum Fraß vorgeworfen. Nicht zuletzt, weil dort auch Feuerholz sehr knapp ist. Die Buddhisten sehen das als einen Zustand zwischen Tod und Wiedergeburt.
© für die bisherigen Fakten liegt bei Universal Film / der PR Agentur Voll:Kontakt.
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