Es ist Thanksgiving und eigentlich wollte Mercy Thompson zusammen mit ihrer Adoptivtochter Jessie den Black Friday nutzen um ihre Weihnachtsgeschenke zu besorgen. Doch wie so oft, kommt es erstens anders und zweitens als man denkt. Zuerst verursacht Mercy einen Unfall, der dafür sorgt, dass ihr geliebter alter VW einen schnellen und brutalen Tod stirbt, so dass selbst Automechanikerin Mercy ihn nicht reparieren kann. Vom Abschleppdienst lässt sich Mercy dann in ihre Werkstatt bringen, wo die nächste unerfreuliche Überraschung auf sie wartet.
Der junge Gabriel, der nach ihrer Hochzeit in ihrem alten Haus wohnt, wartet dort bereits auf sie und muss ihr mitteilen, dass ihr Mann Adam und dessen Werwolfrudel von Regierungsagenten gefangen genommen wurden. Der einzig, der stark verwundet entkommen konnte ist Ben, der am liebsten sofort gegen die Entführer vorgehen würde. Leider lässt sein Gesundheitszustand dies nicht zu. Mercy stiehlt den neuen Wagen des Vampiroberhaupts der Stadt und macht sich auf die Suche nach einem sicheren Unterschlupf für ihre Begleiter. Auch wenn Gabriel und seine Mutter im Moment nicht mehr miteinander sprechen scheint dies der einzige sicher Ort zu sein, da niemand von deren Verbindung zu Mercy und dem Rudel weiß.
Dort angekommen nutzt Mercy die Verschnaufpause und versucht über den geistigen Kontakt mit ihrem Mann Verbindung zu ihm aufzunehmen. Schon kurz darauf sieht sie alles was er sieht und bekommt zu ihrem größten Bedauern auch den Mord an einem der Rudelmitglieder mit. Adam ist außer sich, kann sich aber nur in sein Schicksal einfügen, da er und die anderen Wölfe mit einer Droge aus Silber ruhig gestellt worden sind. Die Entführer verlangen von Adam einen Auftragsmord an einem wichtigen Senator, der gegen alles Übernatürliche ist. Adam muss auf diesen Deal eingehen und dann bricht der Kontakt zwischen ihm und seiner Frau ab.
Um die anderen zu beschützen ruft Mercy Tad an, einen guten Freund, der ein halbes Feenwesen ist und damit über besondere Fähigkeiten verfügt. Der nächste Ort den Mercy und Ben besuchen ist das Haus von Kyle, der durch seinen Lebensgefährten Warren an das Werwolfrudel gebunden ist. Zusammen mit dem Vampir Stefan schalten die zwei die feindlichen Besatzer aus und retten Kyle so vor einem grausamen Tod. Mercy nutzt die kurze Ruhepause nach dem Kampf um erneut Kontakt mit ihrem Mann aufzunehmen. Durch die magische Verbindung kann sie da Silber aus seinem Körper ziehen, so dass Adam sich nun selbst befreien kann. Doch dies ist alles nur der blutige Anfang.
Mit „Tanz der Wölfe“ veröffentlicht Autorin Patricia Briggs nun schon den siebten Teil um die Kojoten-Walkerin Mercy Thompson. Nachdem sie während ihrer Hochzeitsreise gegen alte Indianergötter kämpfen musste, ist sie nun wieder in ihrer Heimatstadt um sich einer eher weltlichen Gefahr gegenüberzusehen. So scheint es zu Beginn auch erst, doch wie so oft in den Geschichten um Mercy und ihre Freunde ist nichts so wie es auf den ersten Blick scheint und der wahre Gegner ist noch viel schrecklicher als zuerst vermutet.
Für diese Geschichte geht Patricia Briggs wieder ein wenig „Back to the Roots“: Viele Figuren die man schon lange vergessen hatte, da sie schon länger nicht mehr aufgetaucht sind, oder die aus einem anderen Grund aus den Geschichten herausgeschrieben wurden tauchen plötzlich wieder auf. Mercy selbst hat wie immer ihre gleiche Attitude und setzt sich zum Wohl aller, aber vor allem zum Wohl der schwächeren ein, selbst wenn dies ihren eigenen Untergang bedeuten sollte. Es ist auch wieder mehr Mercy Thompson im Buch enthalten, da die Handlung wieder mit vielen übernatürlichen Dingen, Feenmagie und auch magischen Artefakten gespickt ist.
Ein besonderer Kniff in der Erzählweise waren die aufgeteilten Kapitel. Zum einen konnte man die Handlung aus Mercys Augen sehen, dann wurde der Handlungsfaden im nächsten Kapitel wieder aufgenommen, diesmal allerdings aus Adams Blickwinkel. Ein schönes stilistisches Mittel, welches die Geschichte noch spannender wirken lässt.
Alles in allem ist „Tanz der Wölfe“ ein spannendes Mystery-Buch aus einer ganz hervorragenden Reihe. Leider ist das Ende ein wenig überhastet. Lange Zeit tappen Mercy und die Werwölfe im Dunkeln wer hinter all dem stecken kann und plötzlich taucht die Lösung direkt vor ihrer Haustür auf. Dennoch gliedert sich der Band gut in die Reihe ein und macht vor allen Dingen Lust auf mehr Mercy Thompson.