Auf der Beerdigung von Horace Delaney, dem Eigentümers der Delaney Shipping Company, taucht wie aus dem Nichts ein überraschender Gast auf. James Keziah Delaney (Tom Hardy) war lange Zeit für tot erklärt gewesen, ist nun aber wieder zurück in London. Angeblich ist er auf einer Fahrt nach Afrika ums Leben gekommen, doch wie es aussieht sind diese Erzählungen nicht wahr. Dennoch ist James eher ein unwillkommener Gast. Vor allem der Mann seiner Halbschwester Zilpha (Oona Chaplin) würde ihn am liebsten aus dem Weg räumen lassen, da er, nun da James wieder da ist, überhaupt nichts erben wird.
Nach und nach möchte James Keziah Delaney das Imperium seines Vaters wieder aufbauen. Ihm gehört ein kleines Stück Land in Amerika, an dem die East Indian Company sehr interessiert ist, doch James lässt zum Missfallen der Unternehmer nicht mit sich handeln und schlägt den Deal aus. Dadurch katapultiert er sich auf der Liste der unerwünschten Personen bis ganz nach oben, so dass man einen Killer auf ihn ansetzt. Mit knapper Not kann er entkommen und setzt sein Vorhaben dann weiter fort – aber erst nachdem er sein Testament verändert hat.
Danach räumt James die alten Geschäftsräume seines Vaters (es hat sich das Freudenhaus von Helga (Franka Potente) dort eingenistet) und besorgt sich dann auf einer Auktion ein Boot. Bei der Testamentseröffnung passiert aber etwas Unvorhergesehenes, denn plötzlich gibt es mit Lorna Bow (Jessie Buckley) noch eine Witwe, die ebenso wie James einen Anspruch auf das Erbe hat. Als die East Indian Company davon erfährt wittern sie erneut eine Chance endlich in den Besitz des von ihnen begehrten Landes zu kommen.
Unterdessen versucht James Kontakte mit einer Untergrundorganisation der Amerikaner zu knüpfen. Diese sind die einzigen, die ihm helfen können sein Geschäft durch das Teemonopol mit China aufleben zu lassen. So nach und nach scharrt James durch seine gewinnende Persönlichkeit immer mehr Personen um sich, die ihm helfen, seinen Plan umzusetzen. Dabei holt ihn aber immer wieder seine Vergangenheit ein, denn diese ist genauso düster, wie der Weg der vor ihm liegt.
Mit „Taboo“ veröffentlicht Concorde Home Entertainment die erste Staffel einer überaus düsteren Abenteuer- /Dramaserie die vorher nur eine „Amazon Exclusive“ war. Nun können auch Zuschauer diese Serie genießen, die nicht unbedingt ein „Amazon Prime“ Konto haben. Erdacht wurde die Serie von Chips Hardy, Tom Hardy und Steven Knight und wurde unter anderem von Starregisseur Ridley Scott produziert.
Die Geschichte an sich ist sehr düster und auch ein wenig verworren. Am Ende der Staffel werden aber die kompletten Fäden, welche von den Machern im Vorfeld gesponnen wurden zu einem kompletten Netz zusammengeführt und jedes noch so kleine unbedeutende Detail hat nun Sinn. Leider ist die Handlung um James Schwester Zilpha völlig deplatziert und hat (außer die Figur des James noch düsterer und übersinnlicher erscheinen zu lassen) keine Auswirkung auf die Handlung.
Der Vorspann der Serie ist mit angenehmer Musik untermalt, obwohl dort nur Leichen im Wasser gezeigt werden. Diese treiben mit der Flut, so dass daraus ein makabres Wasserballett entsteht, welches aber die Atmosphäre der Serie sehr gut einfängt. Diese ist durchaus düster und auch von den Farbtönen eher schlicht gehalten. Nur wenn die Handlung bei den reichen Herrschaften, dem Adel, oder der East Indian Company spielt sind die Farben wärmer und freundlicher.
Trotz einiger kleiner Schwächen ist „Taboo“ eine spannende und unterhaltsame Serie. Die Figur des James Keziah Delaney ist unglaublich düster und auch unglaublich mysteriös, so dass man bis zum Ende der Staffel nicht genau weiß, was das wirkliche Ziel des Protagonisten ist. Persönlich hat mich „Taboo“ gut unterhalten und durch die Cliffhanger am Ende der einzelnen Folgen wird man als Zuschauer fast schon dazu genötigt die Geschichte weiterzuschauen.