Oft schon ist Supermans Landung auf der Erde und auch seine erste Zeit als Superheld erzählt worden. Vom sterbenden Stern Krypton, über den Flug durchs All und die erste Begegnung mit Jonathan und Martha Kent gab es schon in zigfacher Ausführung von den unterschiedlichsten Welten im DC Universum verfasst von den verschiedensten Autoren und Zeichnern.
Nun ist es Zeit, dass Autorenlegende Frank Miller seine Version des Ursprungs des Mannes aus Stahl neu zu erzählen. Dabei ist Millers Grundlage aber nicht der klassische Superman, sondern der Kal-El aus seinem „Dark Knight Returns“ Universum, welches lange Zeit als die Zukunftsdystopie von Batman gefeiert wurde.
Dieser Superman ist ein wenig anders als der Superman den der DC Fan kennt. Als Kal als Baby in das Raumschiff gesetzt wird sieht er noch die letzten Bilder seiner Eltern. Auf dem Flug hört er die Stimme seines Vaters, die ihm sagt, was für eine unglaubliche Kreatur er ist. Angekommen auf der Erde muss er sich schon als kleines Kind verstellen, damit er nicht mit seiner übermenschlichen Kraft die Weltherrschaft an sich reißt.
Zu seinem großen Vorteil ist er bei der gottesfürchtigen Familie Kent in Kansas gelandet. Diese Farmer lehren ihn mit seinen Kräften umzugehen haben aber auch gleichzeitig ein wenig Angst vor dem kleinen Kind. Erst als Clark (wie sein Name auf der Erde nun ist) ein wenig größer wird und die High School besucht entspannt sich die Lage in seinem Elternhaus ein wenig.
Doch von da an kommen neue Probleme auf Clark zu. Wie viel darf er nun von seinen Kräften zeigen? Darf er sich auflehnen gegen die Rowdies der Schule, die ihn und seinen Club der Verlierer in jeder Sekunde ihres Lebens tyrannisieren? Wie viel darf er beim Sport zeigen? Und die wichtigste Frage was passiert, wenn er es endlich schafft die schöne Lana Lang um ein Date zu fragen?
Dieser Superman ist anders. Es handelt sich hierbei um eine „Elseworld“ Geschichte, dessen Universum lange Zeit nicht als solches behandelt wurde, im Laufe der Zeit aber immer mehr Facetten bekommen hat. Angefangen in den 1980er, wo Miller dem Batman Franchise wieder zu neuem Ruhm und neuen Lesern verholfen hat, über die zweite Serie von 2001 bis hin zu „Dark Knight III“ im Jahre 2015.
Nach und nach hat Miller sein Universum mit Leben gefüllt, so dass nun auch andere DC Klassiker aus der Feder von Frank Miller dazu gerechnet werden. So gehören nun auch „Batman / Spawn“, „Batman: Year One“ sowie „All-Star Batman & Robin,the Boy Wonder“ alle in dieses Universum und bieten die jeweilige Vorgeschichte zur „Rückkehr des dunklen Ritters“.
Durch die Gründung von DCs „Black Label“ Unterverlag bieten sich Miller nun aber ungeahnte neue Möglichkeiten, so dass er zusammen mit Zeichnerlegende John Romita Jr. nun die Chance hat sein Universum noch weiter mit Leben zu füllen und nicht nur zu zeigen, wo die Wurzeln von Batman liegen. Daher gibt es nun den Dreiteiler „Superman – Das erste Jahr“ welcher nicht genau ein Jahr umfasst, aber die Herkunftsgeschichte und die ersten Schritte als Superheld des „Mannes aus Stahl“ näher beleuchtet, der im „dunklen Ritter“ ja eine Marionette des Staates ist.
Es war schon etwas seltsam diese Superman Story zu lesen. Vieles war gleich zu den eigentlichen Geschichten, aber dann irgendwie doch nicht. Ein wenig erschreckend waren die Gedanken des jungen Mannes, die immer den Zwiespalt seiner beiden unterschiedlichen Herkunftswelten zeigten. Am meisten hat mich aber das Ende überrascht, da der eigentliche Superman so etwas nie gemacht hätte.
Der erste bei Panini Comics erschienene Band von „Superman – Das erste Jahr“ ist wirklich gute Unterhaltung. Miller und Romita geben alles um uns Lesern einen Eindruck über die Kindheit und Jugend von Superman zu geben. Dabei werden einige Geschehnisse länger beleuchtet, während andere nur exemplarisch gezeigt werden. Mir persönlich hat das Format sehr gut gefallen, da in diesem Überformat die Zeichnungen von Romita erst so richtig zur Geltung kommen.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten