Eigentlich wollte Mercy Thompson nach ihrem Ausscheiden in der langen Computerspielnacht der Werwölfe nur ein paar Chocolate-Chip-Cookies backen, als alles ganz anders kommt. Da sie noch Schokolade braucht fährt sie noch schnell in den Laden um die Ecke. Auf dem Rückweg wird ihr SUV gerammt und sie selbst erwacht in einem völlig fremden Raum. Plötzlich steht ein fremder Vampir vor ihr, der ihr offenbart, dass er Jacob Bonarata ist – der mächtigste Vampir Europas. Dieser ist auch gleichzeitig der Exfreund von Marsilia (der Vampirherrin der Tri-Cities), welche Mercy als Hauptverdächtige für ihre Misere sieht.
Scheinbar hat ein Vampir aus Mercys Heimatstadt Bonarata gesagt, dass Mercy die mächtigste Person in der Stadt ist. Dieses ist zwar so, aber nur weil Mercy viele starke Verbündete hat, die alles für sie aufgeben würden. Dennoch ist sie nicht hilflos und als Bonarata den Raum in dem sie gefangen gehalten wird nur von seiner hörigen Werwolf-Sklavin bewachen lässt, verwandelt sich Mercy in einen Kojoten und flieht. Die Verfolgung durch den Werwolf ist hart, aber kurz, da zufällig ein Bus ihren Weg kreuzt. Mercy nutzt unterdessen die Chance und klettert in den Gepäckraum des Busses, der nach Prag fährt.
Gleichzeitig macht sich Adam auf den Weg nach Italien, um seine Frau zu retten und gleichzeitig auch den Frieden mit den Vampiren aufrecht zu halten. Dieses fällt ihm natürlich mehr als schwer, da sein Wolf gerne Rache nehmen würde für die Entführung seiner Frau. Nach Gesprächen mit seinen anderen Wölfen, den Fae und den Vampiren seiner Stadt lässt er sich aber überzeugen, dass es einfacher ist, den diplomatischen Weg zu nehmen. Gemeinsam mit einer Abordnung von Vampiren, einem Kobold, einer Hexe und einer seiner wichtigsten Wölfe reist er nach Italien um Bonarata zu treffen. Zu dem Zeitpunkt weiß er aber noch nicht, dass Mercy entkommen konnte und nun in Prag neuem Ärger entgegen sieht
Mit „Stille der Nacht“ hat der Heyne Verlag nun den zehnten Band aus der Mercy Thompson Reihe von Patricia Briggs veröffentlicht. Dieser Band baut nun direkt auf die Handlung des letzten Bandes auf, in dem durch Mercys Äußerungen ihre Stadt eine freie Zone für alle übernatürlichen Wesen geworden ist. Dieses ist nun der Aufhänger für die aktuelle Handlung, da Mercy durch diese Aussage angeblich die mächtigste Frau der Stadt geworden ist.
Durch die Aufteilung in die verschiedenen Sicht und Handlungsweisen, gelingt es Patricia Briggs den Leser schon von der ersten Seite an zu fesseln. Während Mercys Geschichte wieder in der ersten Person erzählt wird, und wir als Leser genau das mitkriegen, was ihr passiert und wie sie sich fühlt, wird Adams Teil der Geschichte in der dritten Person berichtet. Natürlich ist dieses auch Mercys Sicht, die das Berichtet was man ihr über die Ereignisse zugetragen hat. Dabei sind die Ereignisse nicht unbedingt chronologisch erzählt, so dass vor jedem Kapitel immer eine kurze Einführung steht in welcher steht, wann die Ereignisse zeitlich angesiedelt sind.
Briggs ist es mit ihrer Geschichte erneut gelungen ihre eigene Welt aus Werwölfen und Vampiren mit klassischen Mythen zu verbinden. Die Auflösung an sich ging dann leider nach einigem Geplänkel hin und her viel zu schnell. Die Handlung ist dann nach dem großen Höhepunkt recht schnell berichtet und man bleibt irgendwie am Ende des Romans mit einem leeren Gefühl zurück. Persönlich fand ich die Doctor Who Anspielungen und Referenzen sehr witzig, welche nur zeigen, dass die Autorin auch ein kleiner Whovian ist. Ich bin sehr gespannt, wie es weitergehen wird, denn aus meiner Sicht sind die Mercy Thompson Abenteuer immer wieder spannend und gut zu lesen.
Meine Meinung: 9 von 10 Punkten