Nach den Ereignissen des letzten Bandes werden die Computerexpertin Lisbeth Salander und ihr Vater und Peiniger Alexander Zalatschenko in das städtische Krankenhaus von Göteborg eingeliefert. Da Salander durch die vielen Schussverletzungen mit dem Tode ringt, wird sofort eine Notoperation eingeleitet. Währenddessen versucht Mikael Blomkvist alles in seiner Macht stehende um Lisbeth vor der Justiz zu schützen, da die Polizei der jungen Frau noch weitere Morde zuweisen möchte.
Nicht nur das Lisbeth in Selbstverteidigung ihrem Peiniger Zalatschenko eine Axt ins Gesicht gerammt hat, auch muss sie sich für den Mord an ihrem ehemaligen Vormund Nils Bjurman verantworten. Plötzlich ändert sich die Situation aber Schlagartig. Die schwedische Geheimpolizei wird in dem Fall aktiv und versucht Zalatschenko zu schützen. Lisbeth soll dabei als Bauernopfer in einem großen Plan dienen.
Dieses hat vor vielen Jahren auch schon einmal funktioniert, als man Lisbeth für nicht zurechnungsfähig erklärt hatte und sie in eine Anstalt hat einweisen lassen. Damals ist auch nicht alles mit rechten Dingen zu gegangen, was Mikael durch eine gründliche Recherche und vor allem durch gute Kontakte herausfindet. Gemeinsam mit seinen Freuden bei Millenium, seiner Schwester, aber auch mit Lisbeths Arzt und einigen vertrauten Polizisten beginnt er den Kampf gegen diese Verschwörung und sticht dabei in ein Wespennest, welches ihn und Lisbeth nun zu vernichten droht…
Mit „Vergebung“ dem fünften Band der Millenium Reihe schließen Autorin Denise Mina, Zeichner Andrea Mutti und Antonio Fuso sowie DC Vertigo und Panini die Comicadaptionen von Stieg Larsons großartiger Trilogie ab. Mina gelingt es die wichtigsten Stellen des Romans herauszuarbeiten und in Comicform zu bringen. Unterstützt wird sie dabei wie in den vorherigen vier Bänden von den italienischen Künstlern Mutti und Fuso unterstützt, die das Geschehen um Mikael und Lisbeth wieder passend düster in Szene setzen. Dabei fällt es kaum auf, wann welcher Zeichner sich an der Umsetzung beteiligt hat, da ihre Zeichenstile sich perfekt ergänzen.
Persönlich bin ich vor kurzem durch die Verfilmungen auf Stieg Larson aufmerksam geworden. Diese haben mich so sehr in ihren Bann gezogen, dass ich begonnen habe die Romane und die dazugehörigen Comicadaptionen zu lesen. Leider habe ich es vor der Lektüre von „Vergebung“ noch nicht ganz geschafft „Verdammnis“ zu Ende zu lesen. Daher bietet dieser Band einige Spoiler in der Handlung, denn der zweite und dritte Roman hängt in der Handlung unglaublich eng zusammen und baut aufeinander auf.
Die Umsetzung von „Vergebung“ als Graphic Novel hat leider einige offene Sequenzen zwischen den Panels, was es ein wenig schwierig macht der Geschichte in Gänze zu folgen. Persönlich musste ich oft zurückblättern um mich zu vergewissern, was genau im Vorfeld passiert ist und welche Figur jetzt in welcher Position handelt. Einige Charaktere sehen sich leider ein wenig zu ähnlich um sie genau identifizieren zu können. Nichts desto trotz ist diese Geschichte unglaublich spannend und passend umgesetzt.
Im Gegensatz zu den vorherigen Adaptionen hat man sich nun für eine Publikation der Geschichte in einem Band entschieden, was den Lesegenuss nur vergrößert. Die Handlung ist dicht gestrickt und wird über den ganzen Band langsam aufgebaut. Es werden falsche Fährten gelegt, es gibt unglaublich gut angelegte Verschwörungen aber auch viele gut entwickelte Figuren, die sich dem entgegenstellen. Die „Millenium Trilogie“ ist nicht umsonst eine der besten Politthriller-Serien des letzten Jahrzehnts.