Mit Stefan (THE TiPS) konnte ich via E-Mail ein etwas anderes Interview machen. Wir haben über Come Closer, dem aktuellen Release, Zukunftspläne, aber auch Piercings, Beerdigungsmusik und vieles mehr gesprochen. Viel Spaß beim Lesen! (Anmerkung: Dieses Interview ist von 2018 und erschien an anderer Stelle.)
1. Wenn ich ein Piercing wäre würde ich an folgender Stelle und an folgender Person hängen … ?
Stefan (THE TiPS): Ich kann mir mich nur schlecht als Accessoire vorstellen. Wenn ich Teil eines anderen werde, dann als Organspender.
2. Dein Motto im Leben ist?
Ein allgemeines Motto hab ich nicht.
Aber es hat sich gezeigt, dass „Durchhalten“ belohnt wird.
3. Vor einem Konflikt weg laufen oder eine Lösung suchen?
Ich bin immer an der Lösung interessiert. Die kann natürlich auch mal im Weglaufen bestehen.
4. Welche Musik soll auf Deiner Beerdigung laufen?
Puh! Bin ja mitten im Leben. So weit voraus plane ich eigentlich nie. Und dann bin ich noch nicht mal dabei.
Vielleicht diese:
House of cards – Radiohead
The Past Recedes – John Frusciante
Dog days are over – Florence + The machine
5. Welchen Film findest Du echt witzig?
Larger than life – die Truckszene taucht alle paar Monate einfach so in meinen Gedanken auf und ich weiß nicht warum, aber ich muss laut lachen, ganz gleich wo ich bin.
6. Ich bin ein guter Verlierer wenn es um … geht?
Bei allem. Ihr seht, ich gewinne sogar da;)
7. Die beste Ballade Deiner Meinung nach?
Imagine von John Lennon
8. Deine drei Top-Musikveröffentlichung aller Zeiten – und bitte zu jedem einen kleinen Satz, warum?
Ich müsste eigentlich unzählige Scheiben auflisten. Hier mal 3 die ich bis heut mega mit Freunden feiere. In willkürlicher Reihenfolge.
1.)RATM – RATM
Das war damals gar nicht mal so einfach zeitgleich mit der US-Veröffentlichung hier an Platten ran zukommen. Das Internet steckte noch in den Kinderschuhen. Bei RATM war es so, dass ich wusste, dass vor meinem Urlaub die Platte nicht geliefert wird. In MTVs headbangers ball wurde die Scheibe aber besprochen. Da hing ich dann mit meinem Tapedeck am Fernseher und hab mitgeschnitten. So hatte ich die Scheibe auch mit im Urlaub. Rauschen against the machine. War geil. Ist geil.
2.)Glassjaw – everything you ever wanted to know about silence
Das Album hat mich auf allen Ebenen beeindruckt und nachhaltig beeinflusst. Zur gleichen Zeit war sooooo viel überproduzierter Kram unterwegs, da war die Scheibe unendlich ehrlich und genau das was ich in der Zeit gebraucht hab.
3.) Miles Davis – Kind of blue
Meine erste Band war eine Punkband. Ich hab Bass gespielt, weil wir keinen Bassisten hatten. Das war tatsächlich der einzige Grund. Die Leidenschaft galt anfänglich dem Punk, noch nicht so sehr dem Spielen. Ich hatte Lieder im Kopf und wollte die auch hören, wenn es dazu nötig war Bass zu lernen, immer her damit.
Von der miserablen Ein-Fingertechnik konnte ich mich, zum Glück je größer mein Interesse am Bassspielen wurde, lösen. Als neben der Band, als sozialer Halt und ausgesuchter Familie, das Musik machen immer mehr in den Fokus rückte, wurde der Horizont breiter und ich hab in alle Richtungen über den Tellerrand geschaut. Und in ein paar Jazzkapellen gespielt. Da kommt man um so n Werk wie „so what“ nicht rum. Und endlich hatte ich verstanden wie ernsthaft und doch unverkrampft man Musik machen kann.
9. Bitte erzähl unseren Lesern von eurer aktuellen Veröffentlichung.
Wir können nicht gut still sein oder ruhig sitzen bleiben. Deswegen ist’s auch keine Scheibe zum rumhängen geworden, sondern eher was für Punkte in Flensburg.
Nix für am Festival-Zeltplatz bleiben, eher was fürs stagediven. Musik zum rumspringen und mitsingen eben.
10. Wie sehen eure Zukunftspläne aus?
Ja abgehen! Touren. Album recorden. Unterwegs sein und Leute kennenlernen. Wir haben ja jetzt schon richtig Fahrt aufgenommen. Und merken das auch aneinander bei jeder Session. Wir brennen und haben ständig neue Ideen. Es macht Mega Spaß und das muss das erste Ziel vor allen anderen bleiben.