Ein geselliger Abend im Hause Hauptman wird durch eine Anfrage der Polizei jäh unterbrochen. Ein riesiger Troll befindet sich auf der Kabelbrücke zwischen Mercy Thompsons Heimatstadt Kennewick und der Nachbarstadt Pasco. Dieser scheint plötzlich dort aufgetaucht zu sein und sorgt dort nun für eine wahllose Zerstörung. Adam, Mercy und einige ihrer Werwolf-Freunde machen sich direkt auf den Weg dahin und versuchen den Troll zu stoppen. Ein harter Kampf beginnt bei dem die Werwölfe fast den Kürzeren gezogen hätten, wäre Mercy nicht zur Stelle gewesen. Mit dem Wanderstab von Luth (ein magisches Fee Artefakt) gelingt es ihr den Troll abzulenken und den Werwölfen einen Vorteil zu verschaffen, den sie dann zum finalen Schlag nutzen. Im Eifer des Gefechts ruft Mercy vor laufender Kamera das Gebiet um ihre Heimatstadt zu ihrem Gebiet aus, welches sie bis zum Ende verteidigen.
Kurz darauf erfahren die Freunde auch den Grund für den amoklaufenden Troll. Mercys Feenfreund Zee und sein Sohn Tad ist die Flucht aus dem Feenreservat gelungen und suchen nun Unterschlupf bei Mercy und Adam. Die beiden sind aber nicht allein, denn sie bringen Aiden mit, ein Junge, der seit vielen Jahren in der magischen Welt der Feen gefangen war. Aidens Besonderheit ist, dass er über das Feuer gebieten kann und ein Liebling von Annwnn ist, die die Feen vor vielen Jahrhunderten aus ihrem Reich vertrieben hat. Da Aiden von Annwnn mit der Gabe des Feuerzaubers versehen wurde, ist er den neidischen Fee ein Dorn im Auge. Mercy verspricht dem Jungen den Schutz des Rudels und nimmt ihn wie alle anderen mit zu sich in die Sicherheit ihres Hauses.
Das Rudel ist außer sich vor Empörung. Wie kann Mercy es wagen ohne ihre Zustimmung solch eine potentielle Gefahr in ihre Mitte zu nehmen und sie außerdem noch Vogelfrei für alle Angriffe von außen zu machen. Mercys ohnehin schon schwieriges Leben wird dadurch nicht gerade einfacher und sie macht sich selbst große Vorwürfe und hofft, dass ihr Ehemann Adam sie wegen ihrer Dummheit nicht verlassen wird. Doch alles kommt anders, da Adam seinem Rudel in einer Rudelversammlung mit dem Tode droht, wenn jemand noch einmal gegen seine Frau aufbegehren sollte. Doch dies ist erst der Anfang der Probleme, denn von nun an steht Adams Rudel ohne den Schutz des Marrok da und muss sich gegen die Übergriffe einer eigenmächtigen Fee zur Wehr setzen, die Aidens und Zees Tod herbeiführen möchte.
„Spur des Feuers“ ist nun schon der neunte Mercy Thompson Roman aus der Feder von Patricia Briggs. Seit 2007 veröffentlicht der Heyne Verlag nun die Abenteuer der Kojoten Gestaltwandlerin, die immer noch genauso spannend sind wie zu Beginn. Innerhalb dieser zehn Jahre sind die Figuren ebenso gereift wie die Leser dieser Geschichten. Im Hauptfokus steht immer noch Mercy, die aus der Ich-Perspektive die seltsamen Ereignisse um ihre eigene Person beschreibt. Durch ihre Verbindung zum Werwolfrudel und zu den Fae wird ihr Leben niemals langweilig, so dass sie immer etwas zu berichten hat.
Dabei tauchen immer neue Figuren und auch immer neue Gegner auf, die den Kosmos um Mercy Thompson noch vielfältiger machen. So wird in diesem Band erneut die geheimnisvolle Welt um Annwnn erwähnt in welcher Mercy schon einmal einen Monat ihres Lebens verloren hat. Dazu kommen noch die unterschiedlichsten Fae die das Universum entweder vergrößern, oder auftauchen und schon kurz darauf das zeitliche segnen. Dennoch ist es immer wieder spannend zu lesen, welche neuen Figuren sich die Autorin für ihre Geschichte erdacht oder aus einer alten Sage adaptiert hat.
Persönlich freue ich mich immer auf einen neuen „Mercy Thompson“ oder „Alpha und Omega“ Band. Das von Patricia Briggs erdachte Universum und die Urban Fantasy Handlung sind immer wieder spannend und auch äußerst abwechslungsreich. Mercy Thompson ist eine starke Hauptfigur, die immer ihrem Charakter treu bleibt und sich niemals von einer anderen Person oder einem anderen Wesen unterkriegen lässt. Mercy ist immer ehrlich und setzt sich immer für ihre Freunde oder für schwächere ein, was ein wenig auch den Reiz der Serie ausmacht, da die Geschichten dadurch oft erst zustande kommen.