In Hunsrück hat die fünfköpfige Band Sperling ihr Debütalbum „Zweifel“ geschrieben. Aufgenommen und produziert wurde im Toolhouse Studio in Rotenburg a. d. Fulda, in der Tresorfabrik in Duisburg und im bandeigenen Proberaum auf dem Bärenhof im Hunsrück. Ein Titel, der auf dem Punkt ist. Ein Albumname, der klarmacht, das nichts klar, aber alles unklar ist und vielleicht bleibt. Beschrieben wird die Musik in der Info so: „Fjørt-mäßige Post-Hardcore- Wände mit mächtigen Casper-ähnlichen Raps und einem Cello“. Und dem kann ich vorbehaltlos zustimmen.
Die Band möchte Geschichten vom Alleinsein, von Depressionen und dem Umgang mit Ängsten und Zweifeln erzählen. Zwischen den Zeilen ist auch eine Portion Hoffnung, die Zuversicht und ein Wille zum Guten zu hören, zu lesen, zu fühlen. In einer depressiven Echokammer, meint: wenn es gerade voll dabei ist seine Wirkung zu entfalten, dieser Schwarze Hund, der einzig und allein, das einzige Etwas ist, was bei einem ist, an dem man sich schmiegen kann, verpufft das Gesungene vermutlich. Es wird es schwer haben Zugang zu finden. Ich merke es gerade selbst.
„Wir sind alle sehr stolz auf unsere Videos die wir mit Simon von der Gathen und Sven Int-Veen produziert haben“, so Luca. „Unser Ziel war es, eine total emotionale und zugleich auch verstörende Bildsprache zu schaffen, die unsere Songs bestens visualisiert. Und da wir glauben, dass unsere Musik dann am ehrlichsten ist, wenn wir alle zusammen spielen, haben wir auch noch einige intensive Live-Sessions zu den Singles gedreht.“
Von den schon angesprochenen Gitarrenwände ist in „Bleib“ auch etwas, was sich Traurigkeit nennt. So kommt es zumindest beim Hörer und Verfasser der Rezension an. Es ist furchtbar, weil es mich einlullt, mich gefangennimmt und nicht mehr loslassen mag. Eine sehnsuchtsvolle Traurigkeit, die ihresgleichen sucht. Findet aber, so denkt der Verfasser dieser Review, auch Freunde, Bekannte auf diesem Album namens „Zweifel“. Und hält die Zweifel auch aus. Muss sie aushalten. Quälende Dinge, über die niemand so gerne nachdenken mag. Aber wichtig. Gerade in den gegenwärtigen Zeiten, mit all den Stigmen.
Tanzt, dreht ein bisschen durch zur Musik, seid traurig, melancholisch aber auch erleichtert. Schreit und singt dabei, stört euch nicht an den Blicken oder macht es direkt allein. Egal.