Nach der Nummer 7 folgt üblicherweise die Nummer 8. So ist das Snowfall ebenfalls keine Ausnahme und ist damit im (Zahlen-)Mainstream gelandet. Ja, ich nehme das Mainstream/Underground-Ding gerade ein wenig aufs Korn, weil mir das Betonen hier und überall stets auf den Senkel geht. Aber erstmal zum Fanzine, zur aktuellen Ausgabe des Fanzines. Und ich muss meine Review zur Nummer 7 ergänzen. Dort habe ich leider vergessen, zu erwähnen, dass dieses Paperzine ein außerordentliches Merkmal hat: Es kommt mit der ein oder anderen Vorstellung von Tieren daher. In Ausgabe Snowfall #8 sind es beispielsweise Entwurzelter Baum aus dem Stamm der Weichtiere und der Ordnung der Kraken, der Fuchshai und der Fangschreckenkrebs. Gut gegliedert: Taxonomie, Morphologie, Physiologie, Anatomie, Vorkommen, Verhalten, Ernährung, Sinnesleistung, Fortpflanzung und Arten.

In dem Master-Interview sind mir einige Fehler, jaja, penibel, ich weiß, aufgefallen, die mir nach und nach doch zu viel wurden und den Spaßfaktor deutlich minimierten. Master heißt Meister, wird aber nicht übersetzt – hier schon. Ich kenne den Kontext nicht und kann keine bessere Lösung werden, aber bei der Frage: „Gibt es heute was in der Geschichte von MASTER was Dir bitter missfällt? Oder war bisher alles in Butter?“ ist der letzte Satz in der Antwort: „Rückblick ist 20/20, es gibt kein zurück!“. 20/20 bezieht sich auf die Sehschärfe, genauer gesagt auf die Sehprobentafel. Metrisch: 6/6, Dezimal: 1,0 und Snellen eben 20/20 sowie in Winkelminuten 1‘. Ansonsten kommt der Mann auch nicht sonderlich sympathisch rüber und würde mich jetzt nicht animieren, mich dafür näher zu interessieren.
Zusammenhängend damit, ist das ein deutlicher Vorteil des neuländischen Internets oder auch die Nutzung von „Schwarmintelligenz“ (das an die Leserschaft wenden in Sozialen Netzwerken beispielsweise, um zu einer Lösung zu kommen). Und ja, Internet, soziale Netzwerke haben viele Vorteile aber auch Nachteile. Wie alles. Das wird hier immer wieder gerne in Frage gestellt. Oder auch das Herausstellen von Paperzines. Ja, klar, die haben ihre Berechtigung. Das macht Webzines aber weder kurzlebiger noch sonst wie schlechter. Paperzines können nass werden, kaputt gehen, … und auch, oh Wunder, sich auflösen, nicht mehr wieder kommen. Webzines findet man dann partiell noch unter archive.org, ziemlich zügig. Klar, gibt es auch Büchereien, Sammelstellen für Paperzines, Literatur et cetera. Aber die Mühe. Das ist beides, Sorry, jammern auf hohem Niveau. Ist okay, wenn es nicht den Geschmack von dir trifft, Sint. Muss es gewiss nicht. Aber auch das stört den Lesespaß.
Auch der belehrende Unterton zur Review von Fatal Underground #49 steht der Rezension zum Totentanz #28 im Gegensatz. Hier wird – subjektiv – noch eine Chance gesehen, beim Totentanz nicht und das rechtfertigt dann wohl den Verriss.
Ja, viel „Negatives“ – sorry. War nicht meine Absicht. Musste auch mal raus. Und ich – ich bin nicht besser. Es ist auch belehrend von mir, auch war eine Review vor rund 20 Jahren mal zu einer CD einer Band namens Scheiße ebendas. Scheiße. Es war, glaube ich, nur ein Satz. Sinngemäß: Klingt wie der Bandname, mehr muss ich nicht mehr wissen.
Ich würde mich freuen, wenn dem Ganzen weniger Raum gegeben wird. Andere Formulierungen bewirken oft Wunder. Andererseits, es ist halt auch ein subjektiver Eindruck, den mensch aber auch besser artikulieren kann. Und dieses ungeheuer, mensch et cetera anstatt „man“ stört den Lesefluss auch schon. Das wird auf Dauer zu viel. Ich fände Aufklärung im Bereich der Kirchenkritik, eine Erklärung warum vielleicht dieses Tier gewählt wurde bei einer Vorstellung. Ist es nur weil Tiere immer eine faszinierende Wirkung auf Sint haben oder …? Eine weitere Unterteilung bei den Vorstellung könnte „Mimikry“ sein. Wo versuchen Menschen das Tier nachzuahmen, wo tun dies andere Tiere?
Gut finde ich die restlichen Interviews mit Revel in Flesh, Endseeker. Aber auch die Artikel zur Bibel– beziehungsweise Quranstunde, zur Indizierung, Marsch für die Abtreibung, In die schnauze, Evolutionsleugner! Aber auch die Vorstellungen von Darwin, Fromm, Deschner und Anne Frank fand ich super. 79/80 Seiten in DIN A5. Da kann man nicht meckern. Bis auf einige Ausfälle, gibt es hier wahnsinnig viel Sinniges zu lesen, wo es sich zu reflektieren lohnt. Selbst bei der all der Kritik meinerseits, finde ich das Heft gut und mittlerweile wird es Zeit für die Nummer #9, oder?
Kaufen kann man das Teil im No Spirit Mailorder und an anderen Stellen. Via snowfall-zine [a] gmx.de oder SintGrimmizer333 [a] web.de geht es auch direkt. Preis liegt bei 2,-€.