Von den Göttern zurückgewiesen nimmt der Nibelung Fafnir das einzige Metall, welches den mächtigen Odin und Seinesgleichen stürzen kann – Gold. Dieses wurde von Odin dort versteckt, da er um dessen Macht wusste. Nun schmiedet Fafnir zusammen mit dem Schmied Mime einen goldenen Ring, der ihm unbegrenzte Macht verleiht.
Gleichzeitig verliebt sich die Hüterin des Goldes in einen sterblichen Menschen und vergisst dabei ihre Aufgabe, was Fafnir erst zu dem Diebstahl ermutigt. Aus Angst begibt sie sich mit ihrem Geliebten auf eine wilde Flucht vor ihrem Vater Odin. Dieser Jagd sie aber gnadenlos und richtet Beide, ohne zu zögern hin.
Diese zwei Geschehnisse ändern alles bisher Dagewesene. Während Fafnir die Nibelungen aus ihren Höhlen unter der Erde vertreibt, beginnt alles Gold der Welt zu sammeln und sich langsam in einen Drachen verwandelt, so ist es Mime, der bei der sterbenden Göttin ein Kind entdeckt und dieses fernab von der Zivilisation aufzieht.
Der junge Siegfried wächst beim Schmied Mime alles andere als wohlbehütet auf. Siegfried muss in der Schmiede helfen und seinem „Aufpasser“ in allen Bereichen der Schmiedekunst zur Hand gehen. Seine einzige Ablenkung findet Siegfried bei einem in der Nähe lebenden Wolfsrudel. Diese Verbindung wird aber weder von Mime, noch vom Leitwolf gutgeheißen, so dass Siegfried sich nicht nur gegen Mimes Strafen durchsetzen muss, sondern auch in einen Kampf auf Leben und Tod mit dem Leitwolf verwickelt wird.
Viele Jahre später ist Siegfried zu einem Mann herangewachsen. Die Zeit bei Mime und den Wölfen haben ihn gestärkt. Während einer Erkundungstour tötet der Leitwolf Siegfrieds besten Freund. Gleichzeitig entdeckt er, dass seine Eltern ihn nicht ausgesetzt haben, sondern getötet wurden.
In ihm entbrennt der Wunsch die Menschheit zu finden – und dies gelingt ihm nur, indem er den allwissenden Drachen Fafnir tötet. Also macht er sich auf die Suche nach dem Drachen. Ihm zur Seite stehen dabei der Nibelung Mime, eine abtrünnige Walküre und deren magisches Streitross.
Mit der „Siegfried“ Gesamtausgabe veröffentlicht der Splitter Verlag die dreiteiligen Abenteuer des Menschenkindes Siegfried, der gegen einen Drachen auszog nun in einer kompletten dicken Ausgabe. Dies ersetzt die bisherigen Alben und bietet die ganze Reihe in einem allumfassenden Paket.
Als Grundlage für die Geschichte hat sich Autor und Zeichner Alex Alice die klassische „Nibelungensaga“ als Vorbild genommen und hat diese etwas gekürzt und um weitere Elemente der Phantastik erweitert. Herausgekommen ist dabei ein spannender Abenteuerband, bei dem dein einzelner Mensch nicht nur gegen einen Drachen, sondern auch gegen den Göttervater antreten muss.
Dieses wurde dann auch in eindrucksvollen Bildern von Alice umgesetzt. Neben fantastischen Landschaften, die vor allem in grün, blau und erdfarben gehalten sind, bietet er auch eindrucksvolle Schlachtszenen. Vor allem Siegfrieds Kampf mit dem Drachen ist atemberaubend und wahre Kunst.
Jeder, der von der Saga um Siegfried und seinen Kampf mit dem Drachen begeistert ist, der wird auch von diesem Band begeistert sein. Die Geschichte ist ein wenig frei adaptiert, ist aber spannend erzählt. Sie endet dann auch mit Siegfrieds Sieg gegen den Göttervater und geht nicht auf die weitere Geschichte und das danach folgende Leben des Kriegers und dann auch Königs ein.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten