Sibiir aus Oslo wurde im Jahr 2014 gegründet, ihr drittes Album nennt sich „Undergang“, erschien am 14. Juni 2024 auf dem Plattenlabel Fysisk Format. Dort war es das 200. Album, das veröffentlicht wurde. Das zweite Album „Ropes“ erschien 2019, habe ich nicht besprochen, aber es gibt ein Track By Track Special an dieser Stelle und dort kann man mehr und zahlreiche Details zum Werk erfahren.
Stilistisch gibt es „Cold Metal“ mit Einflüssen aus Hardcore, Thrash, Black Gaze und einer Freude daran, Genregrenzen zu überschreiten. „Ropes“ aus 2019 wurde von Kritikern hochgelobt und für den Spellemann (norwegische Auszeichnung) in der Kategorie Metal nominiert.
Die Band sagt: „Was uns inspiriert, ist all die unglaublich coole Musik, die jeden Tag von den norwegischen Undergroundbands kommt. Es ist schwer, bestimmte Bands zu nennen, aber die Tatsache, dass andere in unserer Musik Referenzen und Inspirationen hören, ist trotzdem sehr schön.“
„Undergang“ dreht sich um die politische Realität der Gegenwart. Die Band führt weiter aus: „Die Texte handeln von all dem Mist, der auf der Welt passiert. Krieg und blutiger Völkermord, wachsende Unterstützung für politische und religiöse Extremisten und zunehmende Spannungen zwischen Ost und West, die ein gefährlich hohes Niveau erreichen. Und zu allem Überfluss haben wir die Klimakrise. Also ja, nicht gerade gute Zeiten.“
Das Album wurde in den Caliban Studios aufgenommen. Dort verbrachte die Band zehn Tage im Studio außerhalb der Großstadt und konzentrierten sich nur auf die Aufnahme des Albums mit Ruben Willem (Haust, The Good The Bad und The Zugly) an den Reglern.
Sänger Jimmy Nymoen ist von Oslo an die Westküste Norwegens, nach Ålesund, gezogen. Das hatte zur Folge, dass er nicht mehr so stark an dem Sound mitwirken konnte. Das bedeutet: Die Vocals waren erst später Teil des Materials auf diesem Werk. Die Band ergänzt: „Um Jimmys Abwesenheit zu kompensieren, haben sich die Instrumente wohl – bewusst oder unbewusst – auf einer detaillierteren Ebene stärker herausgefordert, um das Interesse am Song aufrechtzuerhalten. Das Ergebnis ist ein mit mutigen Riffs und Details gekröntes Album, das wir als unser bisher bestes empfinden.“
Ich muss hier direkt mit dem dritten und vierten Song einsteigen. „Ruinous“ und „Engerdal“. Beides tolle Stücke in ihrer Gänze, aber der Übergang von dem dritten in den vierten Song ist sehr gut gelungen. Zudem bereitet mir das instrumentale „Engerdal“ einfach Gänsehaut. Eine tolle Melodie, die sich durch das Stück zieht.
Die Band aus Norwegen kann auch mal an Tempo zulegen, beherrscht dann das hardcore-punkige ebenso gut, wie das schleppende in den langsameren Stücken. Tonnenschwere Riffs werden hier gut kombiniert mit feinen Melodien, einem brutalen Gesang und viele andere Aspekte, die es zu entdecken gibt. Ein tolles Album, dass ich jedem ans Herz legen kann, der Fan härterer Musik ist.
Band: Sibiir
Titel: Undergang
Label: Fysisk Format Records
Release: 14. Juni 2024
Line-Up:
Eivind Kjølstad – Drums
Jimmy Nymoen – Vocals
Kent Nordli – Bass
Steffen Grønneberg – Guitar
Tobias Gausemel Backe – Guitar
Credits:
Recorded in Caliban Studios by Ruben Willem
Additional recordings made in FrontRow Studio in Ålesund by Fredrik Ingebrigtsen and in Brageveien Studio by Øyvind Røsrud Gundersen.
Mixed and mastered by Ruben Willem.