Sherlock Holmes und Dr. Watson erreicht ein eher seltsamer Hilferuf. Kaiserin Elisabeth von Österreich bittet den Meisterdetektiv und seinen Kollegen in einem Brief um Hilfe, da ihr Vetter König Ludwig II. von Bayern einen Umsturz und damit auch um sein Leben fürchtet.
Holmes und Watson reisen sofort nach Bayern um die Kaiserin zu treffen. Dieses berichtet ihnen direkt von der Festsetzung und Enteignung von Ludwig, dem man durch verschiedene ärztliche Gutachten eine Geisteskrankheit nachgewiesen hat. Von diesen Ärzten ist der König aber niemals besucht worden und es handelt sich nur um Gutachten des Hörensagens, so dass Elisabeth mehr als beunruhigt ist.
Mit einem geschickten Plan möchte die Kaiserin ihren Vetter retten und ihn nach Österreich ins sichere Exil mitnehmen. Dazu warten Holmes und Watson am Pfingstsonntag, dem 13. Juni 1886, in der Kutsche der Kaiserin am Würmsee um den König in Empfang zu nehmen und mit ihm das Land verlassen zu können.
Bevor es aber so weit kommen kann, findet der König sowie sein behandelnder Psychiater Prof. Dr. Bernhard von Gudden im seichten Wasser des Sees den Tod.
Die Ursache ist ungeklärt und so beginnt Holmes mit seinen Ermittlungen. Zuerst befragt er nur Dr. Franz Karl Müller, den Assistenten von Prof. Dr. von Gudden, der ihnen eine ausführliche Schilderung der letzten Tage des Königs bietet.
Eigentlich klingt das Geschilderte vollkommen logisch, doch Holmes erkennt einige Ungereimtheiten, so dass er sich mit dieser puren Schilderung nicht zufriedengibt und selbst tätig wird. Was er herausfindet ist unfassbar und wirft ein völlig anderes Licht auf den Tod von Ludwig II.
Bei der Hörspielserie „Die geheimen Fälle des Meisterdetektivs“ handelt es sich um Fälle, die der Öffentlichkeit bisher nicht zugänglich gemacht wurden. Meistens, da die Person, die in diesem Fall um Hilfe gebeten hat eine Berühmtheit war, oder weil der Inhalt des Falls einfach zu brisant ist.
Bei dieser Geschichte von Marc Gruppe handelt es sich um beides. Zum einen reden wir hier über den König von Bayern, zum anderen über seinen Rätselhaften Tod, der noch bis heute ein großer Mythos ist. Nun ist dieser Mythos aber in die Abenteuer des Meisterdetektivs eingebunden worden, so dass wir Hörer nun endlich die „Wahrheit“ erfahren werden.
Da es sich bei Folge 50 um eine Jubiläumsepisode handelt, wurde die Geschichte auch ein wenig ausführlicher erzählt und auf zwei CDs ausgeweitet. Dieses ist aus meiner Sicht aber auch notwendig, da man den kompletten Fall nur durch diese Genauigkeit verstehen kann. Ob es sich jetzt wirklich so zugetragen hat, bleibt jedem selbst überlassen, es könnte aber durchaus so gewesen sein.
Für die Umsetzung der Geschichte konnten Stephan Bosenius und Marc Gruppe als Produzenten und Regisseure auch nach 50 Episoden noch auf Joachim Tennstedt als Sherlock Holmes und Dietmar Wunder als Dr. Watson setzen.
Dazu kommen noch die Stimmen von Daniela Bette als Kaiserin Elisabeth, Tim Schwarzmaier als Dr. Franz Carl Müller, Willi Röbke als Prof. Dr. Bernhard von Gudden, Bernd Kreibich als Freiherr von Malsen, Thomas Balou Martin als Gendarm, Ursula Sieg als Baronin Spera von Truchsess, Louis Friedemann Thiele als Kammerdiener Lorenz Mayr, Patrick Stanke als König Ludwig II., Pascal Breuer als Pfleger Bruno Mauder, Ursula Sieg als Wirtin Vogl, Claus Thull-Emden als Professor Grashey, Bernd Kreibich als Baron Washington, Peter Weis als Dr. Schleiss von Löwenfeld, Torsten Münchow als Stabskontrolleur Zanders sowie Marc Gruppe persönlich als Kutscher.
„Ludwig II. Der Tod im Würmsee“ ist ein sehr gutes Hörspiel, welches bei mir die Lust auf noch mehr Sherlock Holmes geweckt hat. Die Produktion von Titania Medien ist wirklich hervorragend. Obwohl der Fall zwar jetzt nicht unbedingt neu ist, werden hier interessante Ideen zusammengeführt und zu einem schlüssigen Ende gebracht. Bosenius und Gruppe haben hier erneut sehr gute Arbeit geleistet.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkte