Lucy Weber ist nach dem Verschwinden der Helden auf der Suche nach ihrem Vater Black Hammer. Dieser ist zwar mit den anderen Helden im Kampf gegen den Anti-Gott verschwunden und laut Medienberichten gestorben, aber Lucy glaubt nicht an seinen Tod. Daher beginnt sie mit ihren eigenen Nachforschungen die den Tod ihres Vaters betreffen und durch ein Treffen mit Doctor Star (einem ehemaligen Helden, der nicht am Kampf teilnehmen konnte) findet sie einen entscheidenden Hinweis. Doctor Star übergibt ihr den Schlüssel zur geheimen Basis ihres Vaters, in der alle geheimen Fakten und Daten gesammelt sind.
Dieses Wissen reicht ihr aber noch lange nicht. Da die verbleibenden Helden keine wirkliche Hilfe sind, sucht Lucy nun eine mögliche Antwort für das Verschwinden ihres Vaters bei seinen schlimmsten Feinden. Seine Schurkengallerie weist einige seltsame Gegner auf, doch der gefährlichste und unberechenbarste war immer der Untote Sherlock Frankenstein. Dieser war zu Beginn seiner Karriere ein Detektiv, der London sicherer gemacht hat, bis ihn ein Schicksalsschlag auf die andere Seite des Gesetzes gebracht hat. Seitdem macht er als Sherlock Frankenstein die Welt unsicher, wobei das Auftauchen der Helden seinen Einfallsreichtum noch beflügeln.
Leider ist Sherlock Frankenstein auch seit dem Verschwinden der Helden nicht mehr wirklich gesehen worden. Lucys erste Anlaufstelle ist das Heim für Superschurken, in dem die gefährlichsten Metawesen eingesperrt und auch behandelt werden. Da Sherlock im Laufe der Jahre viele Gehilfen hatte, versucht Lucy über diesen den Aufenthaltsort des Schurken herauszufinden. Es Beginnt für sie eine Odyssee, die sie durch die Riege der gefürchtetsten Superschurken führt, bevor sie dann endlich ihr Ziel erreichen kann und endlich Antworten erhält.
Mit dem großen Erfolg der ersten „Black Hammer“ Serie hat glaube ich keiner so wirklich gerechnet. Als der Stein aber nun einmal ins Rollen gekommen ist, hatte Autor Jeff Lemire die Chance seine Superhelden Hommage mit weiterem Leben zu füllen. So wurden von ihm nicht nur weiter Heldenteams aus den verschiedenen Epochen erschaffen (die alle auch ein wenig an Helden der beiden großen Verlage erinnern), sondern auch ein ganze Reihe an Schurken, die den Helden gegenüberstanden. Natürlich sieht man oft das Kirbyeske in seinen Figuren, aber dennoch haben alle immer irgendwie etwas eigenes, so dass man als Leser immer etwas gewohntes, dennoch aber immer wieder was neues erleben kann.
Dieser Einzelband legt den Fokus nicht unbedingt auf den Schurken „Sherlock Frankenstein“, so wie der Titel es verspricht, sondern eher auf die Suche von Lucy Weber nach ihrem Vater. „Sherlock Frankenstein und die Legion des Teufels“ bietet neben der Miniserie „Sherlock Frankenstein“ auch noch das fehlende Heft der „Black Hammer“ Reihe. Dieses passte vom Inhalt besser an die hier veröffentlichte Miniserie, da es sich dabei im weitesten Sinne um die Vorgeschichte des Vierteilers handelt.
Für die Umsetzung seiner Vision konnte Jeff Lemire neben Dean Ormston als Zeichner der Hauptserie auf David Rubín für diese Miniserie setzen. Dieser ist eine perfekte Ergänzung und es gelingt ihm durch seine Panelanordnung und die Erzählung über Doppelseiten eine unglaubliche Superheldengeschichte. Die neu-eingeführten Figuren sind großartig und die Schurken sind wirklich einzigartig. Meine Lieblingsfiguren sind dabei Cthu-Lou, der Klempner, der von einem Tintenfischgott besessen ist, sowie Metal Minotaur, der eine ganz eigene Geschichte zu erzählen hat.
Wie man es von den vorherigen „Black Hammer“ Bänden kennt, bietet auch „Sherlock Frankenstein und die Legion des Teufels“ ein ganz ausführliches „Making-off“, in dem nicht nur Lemire etwas über die Entstehung berichtet, sondern auch Rubín der ein wenig über die Entwicklung seiner Bilder berichtet. Hierbei ist vor allem die Doppelseite beim Betreten des Sanatoriums für Psychatrie beindruckend, die eine ganz besondere Anordnung hat.
Dieser Zwischenband hat Lust auf noch mehr Abenteuer aus dem Black Hammer Universum gemacht. Da der nächste Band „Doctor Star“ als Hauptfigur hat, bin ich sehr gespannt, wie es weitergehen wird.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkte