Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis muss der Obdachlose Tahir (Anthony Mackie) feststellen, dass sein gesamtes Zeug gestohlen wurde. Bei der Suche nach den letzten Überbleibseln seiner Person, trifft er auf die Drogensüchtige und ebenfalls Obdachlose Hannah (Jennifer Connelly), die seine Jacke trägt. Tahir verfolgt sie den ganzen Tag und als sie ihn endlich anspricht, gibt sie ihm seine Jacke zurück. Da Tahir aber merkt, dass etwas nicht stimmt, folgt er ihr weiter und kann gerade noch verhindern, dass sich Hannah von einer Brücke in den Tod stürzt.
Tahir nimmt Hannah bei sich auf und bietet ihr somit Schutz für die Nacht. Nach und nach beginnen die beiden das Leben und das gegenseitige Vertrauen zueinander zu genießen. Während Tahir etwas Geld mit Musik verdient, geht Hannah in der Menge herum und sammelt Spenden. An einem Tag an dem es nicht so gut für die beiden läuft, bestiehlt Hannah mehrere Obst- und Gemüsehändler. Während der wilden Verfolgungsjagd finden die beiden eine offenstehende Wohnung, in die sie kurzerhand einziehen, da die Besitzer noch mindestens zwei Monate im Urlaub sind.
Das Leben könnte damit nicht schöner für die beiden sein. Endlich wieder ein Dach über dem Kopf und für eine kurze Zeit keine wirklichen Sorgen. Hannah beginnt mit dem Entzug und schafft es die Droge zu besiegen. Als sich die beiden gerade heimisch fühlen, tauchen die Besitzer der Wohnung auf und vertreiben die beiden. Dennoch gelingt es ihnen nun ihr Leben für eine kurze Zeit in den Griff zu bekommen. Doch der nächste Schicksalsschlag folgt, da Tahir unerwartet krank wird…
Mit seinem Erstlingswerk als Regisseur liefert Paul Bettany eine sehr interessante Milieustudie. Im Fokus steht dabei das Leben von zwei Obdachlosen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Auf der einen Seite Tahir, ein ehemaliger Boko Haram Kämpfer der versucht seine Taten durch großen Sanftmut wieder gutzumachen. Auf der anderen Seite Hannah, die bei einem Selbstmordattentat ihren Ehemann und somit ihren Halt im Leben verliert. Hannah sucht ihr Glück in einem Ersatzstoff und verliert durch ihre Drogensucht alles.
„Shelter – Auf den Straßen von New York“ ist eine düstere Liebesgeschichte, die ungeschönt den Alltag von zwei Obdachlosen in einer der größten Metropolen Amerikas soll. Dabei zeigt Bettany eine Welt des Abgrunds, da in „Shelter“ die Welt eines Obdachlosen aus Erniedrigung und Zwang besteht. So muss Hannah mehrere Male ihren Körper nutzen um in der Winternacht nicht unter freiem Himmel zu schlafen, oder Geld für Medizin zu bekommen.
Der Film an sich ist mir persönlich zwischendurch ein wenig zu künstlerisch. Dennoch ist die von Bettany gewählte Darstellungsweise schockierend und lässt einen über das Leben auf der Straße nachdenken. Bei den Darstellern sticht vor allem Bettanys Ehefrau Jennifer Connelly heraus. Diese hat sich für die Rolle so dermaßen abgemagert, dass sie nur noch aus Haut und Knochen besteht und man ihr die Drogensüchtige wirklich abkauft. „Shelter – Auf den Straßen von New York“ ist ein beeindruckender Film, der aber nicht unbedingt für jedes Gemüt geeignet ist, da einige Szenen doch sehr krass und explizit dargestellt werden.