Interview – Sebastian von der Band Neaera stand mir freundlicherweise für das „Short & Sweet“-Interview zur Verfügung und beantwortete 10 Fragen. Viel Spaß beim Lesen. (Das Interview ist aus 2010 und ist jetzt wieder online.)
Wo bist Du gerade? Wie ist das Wetter dort wo Du gerade bist und was tust Du?
Ich bin gerade daheim in meiner kleinen Bude und genieße meinen Kaffee. Über das Wetter wird zwar überall geschimpft, aber der Frühling kommt bestimmt …
Was ist Dein Lieblingstier und wieso?
Man redet ja immer von „Hunde“ oder „Katzen-Menschen“. Ich persönlich sehe Katzen den Hunden in vielen Dingen voraus. Sie lassen nicht jeden Scheiß mit sich machen und unterwerfen sich nicht. Sie lassen sich auch nicht wirklich erziehen. Das hat irgendwie etwas Rebellisches und das gefällt mir.
Wenn Du dann und wann Spiele spielst. Welche Art bevorzugst Du: „Old-School“-Brettspiele oder lieber Konsole / Computer, wieso und was?
Also ich habe meiner Freundin zu Weihnachten ein schönes Puzzle geschenkt. Natürlich nicht zu viele Teile, und schön bunt, damit ich mich beim Mitspielen nicht blamiere, hehe.
Eine Konsole habe ich nicht. Ich spiele schon immer Computer. Ich finde moderne 3D Games funktionieren nur mit Maus und Tastatur. Ich freue mich auf Bad Company 2, weil Multiplayershooter einfach am meisten Spaß machen, und der Schwierigkeitsgrad, der alleine durch „menschlichen“ Mitspieler zustande kommt, eine besondere Herausforderung darstellt.
Mit einer Zeitmaschine würde ich zurück oder vorwärts reisen und zu welchen Zeitpunkt?
Ich hatte genug Geschichte in der Schule. Mich würde die Zukunft interessieren.
Wahrscheinlich würde ich das Jahr 2222 wählen. Und schauen, ob wir für die großen Menschheitsprobleme der Gegenwart, wie globaler Hunger und Umweltzerstörung, Lösungen gefunden haben.
2009 erschien „Omnicide – Creation Unleashed“. Was kannst Du uns über dieses Album erzählen und welche Themen werden darauf behandelt?
Omnicide ist unser rohstes und brachialstes Album.
Wir haben wenig nachbearbeitet und bewusst einen weniger „klinischen“ Sound gewählt.
Die Songs sind weniger Hit orientiert und haben eine verstärkte Black und Death Metal Klangfarbe.
Textlich gibt es wenig Unterschiede zu den Vorgängerplatten. Es geht um die Schwächen der Menschheit. Persönliche Krisen, die Rolle der Gesellschaft, und politische Grausamkeiten, wie etwa den Kolonialismus im 19. Jahrhundert.
Welche Pläne hast Du privat aber auch aus Sicht der Band für das noch frische Jahr 2010?
Na, wir sind mitten im Songwritingprozess für den Omnicide „Nachfolger“.
Bis jetzt ist das Material sehr stimmig und eine klare und natürliche Weiterentwicklung.
Wobei sich eine solche Entwicklung natürlich in unserem Fest gesteckten Grenzen abspielt.
Wir sind zwar alle im Moment karrieretechnisch auf Hungerkurs, aber wer braucht schon ’nen dicken Check, wenn er keinen Spaß an dem findet, was er macht. Etwas, das keiner von uns behaupten kann. Ich persönlich freue mich auf bevorstehende Shows und Festivals und natürlich aufs neue Album. 😉
Welche Songs gehören auf jeden Fall auf jedes Metal-Starter-Kit?
Metallica – Blitzkrieg
Cannibal Corpse – Kill
Bolt Thrower – Lest we Forget
Iron Maiden – 2 Minutes to Midnight
Nasum – Corrosion
Bist Du schon einmal mit einer anderen prominenten Person verwechselt worden?
Also meine Helmut Kohl Imitation ist legendär. Hahaha.
Welches Style-Verbrechen ist nicht totzukriegen?
Stefan Keller …
Ach, die Leute finden doch immer einen Weg Scheiße auszusehen und es dir als Style zu verkaufen. Inklusive mir.
Der letzte Film, den ich gesehen habe war … und wie ist Deine Meinung darüber?
Also im Kino – Avatar. Geiler Streifen. Kann man nicht anders sagen.
Ein Film, der, mit dem größten Hollywood Budget im Rücken, dir eine Welt, die komplett künstlich ist, als etwas schützenswertes Verkauft, und du am Ende fast schon selber bereit bist, mit den künstlichen Menschen in ‘nen künstlichen Krieg auf künstlichen Tieren zu reiten, hat schon ‘nen Chapeau verdient.