Ein junges Mädchen erwacht in einem Krankenhaus. Doch anstatt von einer Krankenschwester oder einem Arzt begrüßt zu werden, steht ein unheimlicher Killer vor ihr. Durch einen Stromschlag erhält das Mädchen unglaubliche Fähigkeiten. Sie kann ihrem Peiniger das Gesicht vom Kopf zerren (wobei dort ein Monstergesicht zum Vorschein kommt) und diesen aus dem Fenster werfen. Doch der Stromschlag hat etwas in ihr geweckt, so dass sie nun überall nur Monster sieht.
Dem Mädchen gelingt die Flucht aus dem Krankenhaus und sie muss feststellen, dass ihr Körper von Narben übersäht ist. Doch da sie keine Erinnerungen an ihr Leben zuvor hat, verschlägt sie ihre Flucht in den nahen Wald. Doch auch hier sieht sie nur Monster und führt ihre Mordserie weiter. Die einzige, die das Mädchen noch nicht aufgegeben hat und herausfinden möchte was wirklich mit ihr passiert ist, ist die FBI Agentin Erin Scott.
Diese ist selbst gerade nur knapp einem Massenmörder entkommen und weiß wie sich das Mädchen fühlen muss. Bei ihren Nachforschungen findet Erin heraus, dass das Mädchen schon seit über einem Jahr vermisst wird und dass es sich bei ihr um die Studentin Anne Gallo handelt. Schon bald darauf kann sie Anne finden und sie in Schutzhaft nehmen. Dabei ahnen die beiden Frauen aber nicht, dass ihnen der Wahnsinnige Mr. Flicker schon auf den Fersen ist um Anne wieder zurück zu ihrem Schöpfer zu bringen.
Mit der Serie „Screwed” haben das Autorengespann Tyler Kirkham und Keith Thomas einen düsteren Horror- / Splattercomic geschaffen, der alle Elemente dieses Genres vereint. So gibt es das arme Mädchen – bzw. die Scream Queen, die hier aber eine völlig andere Rolle hat, als in den meisten anderen Geschichten. Hier ist die eigentliche Protagonistin auch schon gestorben und von einem wahnsinnigen Wissenschaftler wieder zurück ins Leben geholt worden. Darüber hinaus wären da noch der unbesiegbare Slasher, der das Mädchen jagt sowie der wahnsinnige Wissenschaftler und die Polizei. Letztere wollen das Mädchen beschützen und vor weiterem Schaden bewahren.
Für die Umsetzung ihrer Geschichte hat Tyler Kirkham diesmal nicht selber den Zeichenstift geschwungen, sondern konnte David W. Miller verpflichten. Diesem gelingt es durch die düsteren sowie auch bluttriefenden Bilder die Atmosphäre der Geschichte gut einzufangen. Persönlich fand ich die Zeichnungen an einigen Stellen etwas zu eckig und nicht ganz Perspektivgetreu, wobei man bei einem Horrorcomic aber gerne mal drüber wegsieht.
„Screwed” ist ein gut gelungenes Horrorcomic, welches an einigen Stellen nicht ganz einleuchtend ist. Persönlich fand ich vor allem zu Beginn die Bezüge zur Vergangenheit etwas verwirrend, so dass ich jedes Mal dachte, dass ich den ersten Band der Geschichte schon verpasst hätte. Im Verlauf der Handlung wird dann aber durch Rückblenden darauf wieder zurückgegriffen. Der Band ist nichts für schwache Nerven und jeder der die übrigen Publikationen aus dem Hause „Zenescope” mag, der wird auch von diesem Band begeistert sein.