Während einer Aufnahmezeremonie für eine Studentenvereinigung stirbt der junge Robert an Herzversagen. Da die Bedingungen für die Aufnahme das Sitzen in einem Eisbad war, würde die Anklage Mord lauten. Nun gibt es aber außer den fünf Verbindungsmitgliedern und einem weiteren Anwärter keine weiteren Zeugen, so dass sie Roberts Tod verschleiern.
Zwei Jahre später wird Merel (Carolien Spoor) immer noch von Albträumen geplagt. Ihr Freund Thijs (Jelle de Jong) kann sie zwar immer wieder beruhigen, dennoch belastet sie der Tod Roberts immer noch sehr. Als Ablenkung haben die sechs Freunde – der ehemalige Anwärter gehört jetzt auch zur Verbindung – eine Partywoche auf der „Sneekweek“ geplant, was vergleichbar ist mit Springbreak in den USA. Dort wollen sie ausgelassen feiern und den Unistress hinter sich lassen. Das Haus, welches sie gebucht haben ist vielversprechend und lädt zum Entspannen ein.
Natürlich kommt alles ganz anders als gedacht. Der erste Abend verläuft so, wie erhofft – wilde Partys und viel Alkohol. Doch schon am zweiten Tag läuft alles aus der Bahn. Zuerst verschwindet der One-Night-Stand von Boris (Jord Knotter) und am Abend wird Kim (Yootha Wong-Loi-Sing) brutal überfallen und zu ermorden versucht. Nur durch die Störung von Peter (Jonas de Vuyst) konnte schlimmeres verhindert werden, so dass Kim den Mordanschlag schwer verletzt überleben konnte. Dies ist aber bei weitem nicht alles, denn der Killer schlägt erbarmungslos weiter zu und niemand kann erahnen, wer das nächste Opfer sein wird.
Regisseur Martijn Heijne und Autor Alex van Galen veröffentlichen mit ihrem Film „Scream Week“ (im Original „Sneekweek“) ihre ganz eigene Hommage an die klassischen Slasherfilme. Dieses Genre wird immer mal wieder totgesagt, doch es gibt immer wieder Filme nach den klassischen Mustern, die den unerschöpflichen Killer wieder zu neuem Leben erwachen lassen. Begonnen hat damals alles mit John Carpenter und „Halloween“ bevor diese immer obskureren Mörder, die man durch nicht töten, verletzen oder gar besiegen konnte, wie Pilze aus den Boden geschossen kamen. Die wichtigsten Vertreter dieser Art sind Michael Myers, Jason Vorhees, Leatherface und Freddy Krueger. Doch auch Ghostface aus den Scream Filmen und dem Fischer aus der „Ich weiß was du letzten Sommer getan hast“ Reihe, dürfen dabei nicht außer Acht gelassen werden, da diese zum Ende der 1990er maßgeblich an einer Wiederbelebung des Genre beteiligt waren.
Nun, fast zwanzig Jahre später, verbeugen sich Autor und Regisseur aus den Niederlanden vor den Filmen und bringen ihre ganz eigene Interpretation einer solchen Geschichte. Die Handlung ist die typische. Es ist etwas passiert, einige Freunde schwören niemals davon etwas zu berichten und werden dann nacheinander abgeschlachtet. Es gibt auch einige „Randopfer“, die leider das Pech hatten den „Protagonisten“ des Films zu nahe zu kommen. Wie auch in den anderen Filmen ist bei „Scream Week“ aber nicht das „wer stirbt“ und „warum stirbt diese Figur“ das Wichtigste, sondern welche Waffe wird eingesetzt und wie wird das Opfer dadurch sterben. Dafür haben sich die Macher wirklich etwas sehr Originelles ausgedacht, denn ein Werkzeugschuppen ist voller schöner Utensilien, die man für brutale Morde aus Rache nutzen kann.
Für einen Film der das Debüt eines ehemaligen TV-Regisseurs darstellt ist „Scream Week“ aus den Niederlanden gute Unterhaltung. Die Effekte sind nicht unbedingt die Besten und auch die Handlung lässt an einigen Stellen ein wenig zu viel Spielraum. Natürlich schaffen die Macher es den Zuschauer ein wenig in die Irre zu führen, da es viele Verdächtige gibt, aber am Ende konnte es nur diese eine Möglichkeit sein. „Scream“ und ähnliche Filme haben schon viel vorweg genommen, so dass es fast keine Überraschung mehr geben kann. Dennoch hat mich der Film gut unterhalten. Die Morde waren recht gut und auch nicht zu übertrieben dargestellt – meistens gab es nur den Angriff und dann die Leiche zu sehen. Besonders innovativ fand ich die Ermordung mit einer Akku-Bohrmaschine, die dann einfach steckengelassen wurde. „Scream Week“ ist eine amüsante Verneigung vor einem altbekannten Genre, bei dem „Scream“ im Fernsehen läuft – ebenso wie „Halloween“ in „Scream“ und man damit den leider viel zu früh verstorbenen Großmeister des neumodischen Slasher Films Wes Craven ehrt.