Es hat nun einige Zeit gedauert, bis die finale Staffel der britischen Krimiserie „Scott & Bailey“ auf DVD erschienen ist. Die Protagonistinnen der Serie sind, wie der Titel schon sagt, die beiden Polizistinnen Janet Scott (Lesley Sharp) und Rachel Bailey (Suranne Jones). In drei Episoden wird die Handlung um die beiden Polizistinnen zu einem erschütternden Ende gebracht.
Nach einiger Zeit in London kehrt Bailey wieder zurück in ihr altes Revier und erhält dort die kommissarische Leitung über die Abteilung. Dies ist auch dringend notwendig, da ein äußerst brutaler Killer durch ein Snuffvideos mit dem Mord an einem Studenten prahlt. Schon nach kurzem Suchen und der Durchforstung des Darknets findet Rachel eine Landkarte mit Videoclips, bei der noch mehr solcher Morde aufgezeichnet wurden, die bisher alle ungelöst blieben.
Die ersten Verdächtigen sind schnell gefunden, doch handelt es sich dabei wirklich um den wahren Killer. Schon kurz nach der ersten Festnahme geht die Mordserie weiter. Auffällig ist, dass es immer Menschen sind, die keiner wirklich vermissen wird und dass immer ein seltsames Zeichen am Tatort zurückbleibt. Bedrohlich wird es erst, als so ein Zeichen auch an der Wand von Rachels Haus auftaucht in der sich im Moment auch ihre Schwester mit ihren Kindern lebt. Ein schwerer Fehler, denn nun wird es persönlich.
Gleichzeitig muss sich Janet mit dem erwachsenwerden ihrer Tochter abfinden. Dumm nur, dass diese einen verhängnisvollen Fehler gemacht hat und das Bild vom Geschlechtsteil ihres 15-jährigen Freundes per Messenger verschickt hat. Da sie mit 16 schon straffällig ist, soll nun ein Exempel statuiert werden. Dieser Einsturz ihres Privatlebens lenkt Janet so sehr ab, dass die Arbeit für sie fast nebensächlich wird, was eines der Dinge ist, die sich ein Polizist nicht erlauben kann. Leider sollen sie und ihr Kollege dies schon bald am eigenen Leib spüren.
Die drei Episoden der abschließenden Staffel von „Scott & Bailey“ stellen einen großen Fall dar, den die beiden Ermittlerinnen mit äußerster Akribie, geschicktem Spürsinn und der Hilfe ihres Teams lösen müssen. Dabei stehen die beiden Hauptfiguren der Geschichte mit all ihren Problemen im Mittelpunkt. Während es bisher immer so war, dass das Leben von Janet Scott fast perfekt war und Rachel Baileys Leben eine Katastrophe war, ist es in dieser Staffel nun genau umgekehrt, Rachels Leben hat sich durch ihren Aufenthalt in London so verbessert, dass man sie sogar zur kommissarischen Teamleiterin ihrer Einheit macht, was bei ihren früheren Kollegen nicht unbedingt nur auf Nächstenliebe stößt.
Der Fall ist an und für sich auch recht spannend, obwohl es an vielen Stellen einige Unklarheiten gibt und es nicht ganz klar ist, wie die Ermittler nun auf die jeweiligen Verdächtigen gekommen sind. Dafür ist der Höhepunkt am Ende der letzten Episode überaus spannend und man kann als Zuschauer nicht wirklich vorhersehen, was genau passieren wird. Man weiß nur, dass es die letzten Episoden der Serie sind. Alles ist offen und alles kann mit den beiden Protagonisten passieren.
Persönlich kenne ich nur die letzten beiden Staffeln der Serie, habe mich aber dennoch gut unterhalten gefühlt. Dennoch war es zu Beginn etwas problematisch mich in die Figuren hinein zudenken, da mir die komplette Vorgeschichte gefehlt hat. Nachdem ich aber die Denkweise und auch die jeweiligen Muster der Hauptfiguren verstanden hatte, war es eine spannende Krimiserie mit einigen schwächen, die das Hauptaugenmerk nicht nur auf die Täter, sondern auch auf die Privatleben der beiden Protagonisten gelegt hat. Die Ermittlungsmethoden geraten dabei ein wenig in den Hintergrund, was aber für die Spannungskurve dieser Serie keinen Nachteil hat.